Fußball

"Sage und schreibe 189 Gäste" Wolfsburg nervt Bruchhagen

Der Wert von Werksklubs bleibt ein Thema in der Fußball-Bundesliga. Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen gießt frisches Öl ins Feuer. Er beklagt die geringe Zahl an Auswärtsfans, die Klubs wie der VfL Wolfsburg mitbringen.

Wenn der VfL Wolfsburg in Frankfurt gastiert, feuern ihn nur wenige VfL-Fans im Stadion an.

Wenn der VfL Wolfsburg in Frankfurt gastiert, feuern ihn nur wenige VfL-Fans im Stadion an.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Debatte um Traditions- und Retortenclubs in der Fußball-Bundesliga hat sich Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen über die geringe Zahl der Auswärtsfans beim VfL Wolfsburg beklagt. "Wir hatten beim Gastspiel von Wolfsburg sage und schreibe 189 Gäste aus Wolfsburg. Und das nervt, weil wir aus Sicherheitsgründen fast 5000 freie Plätze nicht verkaufen können", sagte Bruchhagen "Welt". Gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Freitag sei die Partie hingegen ausverkauft: "Das ist der Unterschied."

Der 64-Jährige betonte, er habe ganz andere Sorgen, als sich Gedanken über die Werksvereine zu machen. "Es gibt da ein Grundärgernis bei mir, daraus mache ich keinen Hehl. Allerdings habe ich zum Beispiel Hochachtung vor dem, was etwa in Hoffenheim dank Dietmar Hopp passiert", erklärte Bruchhagen. Aber als Vorsitzender eines Traditionsvereins müsse er einfach konstatieren, dass Clubs mit großen Namen immer weiter zurückgedrängt werden.

Furcht vor dem Kollaps

Zuvor hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor noch mehr Werksklubs in der Bundesliga gewarnt. "Wir können nicht noch drei Mannschaften gebrauchen, die vor 25.000 Zuschauern spielen und auswärts nur 500 Zuschauer mitbringen. Da kollabiert das System, da ist es vorbei mit der Roadshow im Ausland", hatte Watzke gesagt. Das hatte für einen Aufschrei unter Fans und Vereinen gesorgt und nicht nur Anklang gefunden.

Die betroffenen Klubs wehren sich. Wolfgang Holzhäuser, Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, argumentierte, Frankfurt kassiere seit Jahren Gelder vom Flughafenbetreiber Fraport, an dem die Stadt Frankfurt und das Land Hessen Anteile besitzen. "Das ist auch eine Art Finanzdoping durch die öffentliche Hand", sagte Holzhäuser.

"Auf diese Diskussion lasse ich mich nicht ein. Unsere Stadionmiete ist so hoch, dass der Steuerzahler am Ende komplett entlastet wird", sagte dazu Bruchhagen.

Quelle: ntv.de, dpa

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