Schiedsrichter-Affäre vor Gericht Zwanziger schlägt Amerell
05.11.2010, 18:27 UhrManfred Amerell scheitert in der Schiedsrichter-Affäre mit seiner Einstweiligen Verfügung gegen DFB-Präsident Theo Zwanziger. Das Landgericht Augsburg urteilt, dass Zwanziger zu Recht behaupten dürfe, Amerell habe über Jahre hinweg seine Amtspflichten verletzt.

Darf sagen, Manfred Amerell habe über Jahre hinweg seine Amtspflichten verletzt: Theo Zwanziger, Präsident des DFB.
(Foto: dapd)
Der Deutsche Fußball-Bund hat in der Auseinandersetzung mit seinem früheren Schiedsrichter-Obmann Manfred Amerell nach eigenen Angaben einen juristischen Erfolg errungen. Wie der DFB mitteilte, lehnte das Amtsgericht Augsburg einen Antrag auf Einstweilige Verfügung Amerells gegen DFB-Präsident Theo Zwanziger ab. Dieser dürfe demnach weiter öffentlich behaupten, dass der Funktionär seine Amtspflichten verletzt habe.
Amerell wollte das Urteil nicht kommentieren, da es ihm noch nicht vorliege. "Mein Anwalt wird es prüfen." Das Amtsgericht Augsburg war für eine Bestätigung des Urteils nicht zu erreichen. Nach DFB-Angaben lagen dem Augsburger Gericht Unterlagen vor, aus denen sich die Amtspflichtverletzung ableiten lasse. Dazu sollen auch Auszüge aus einer staatsanwaltschaftlichen Vernehmung Amerells gehören, in deren Verlauf er eingeräumt habe, ein Fehlverhalten eines Schiedsrichters nicht gemeldet zu haben.
Amerell war im Februar von seinen Ämtern zurückgetreten. Kurz darauf wurden Vorwürfe des Schiedsrichters Michael Kempter gegen den 63-Jährigen wegen angeblicher sexueller Nötigung bekannt. Amerell hat Missbrauch stets bestritten. Seitdem wird vor Gerichten zwischen Kempter, Amerell und dem DFB wegen mehrerer gegenseitiger Vorwürfe gestritten.
Quelle: ntv.de, dpa/sid