"Wir müssen nicht kuscheln" Zwischen Bayern und BVB herrscht "Eiszeit"
23.04.2014, 10:50 Uhr
Kein Essen mehr mit dem BVB: Bayern-Vorsitzender Rummenigge will keine gespielte gegenseitige Hochachtung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Auf dem Platz schenken sich die beiden Bundesliga-Topklubs aus München und Dortmund schon wenig, doch auch im Vorstand wird der Ton zunehmend rauher. Im Zwist mit BVB-Chef Watzke ruft Bayern-Boss Rummenigge nun die "Eiszeit" aus.
In der Auseinandersetzung zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund verschärft sich der Ton. Vor dem Pokalfinale am 17. Mai findet Bayerns Klubchef Karl-Heinz Rummenige für BVB-Chef Hans-Joachim Watzke deutliche Worte, nachdem letzterer dem künftigen Bayern-Präsidenten Karl Hopfner "Geschichtsverfälschung" vorgeworfen hatte: "Karl Hopfner hat die Fakten korrekt dargestellt, nachdem da vorher etwas nicht Korrektes von Dortmund behauptet wurde. Dann haben wir aktuell eben ein wenig Eiszeit. Wir müssen hier nicht nur kuscheln", so Rumenigge in der "Bild"-Zeitung.
Der Grund für den bereits seit einigen Wochen andauernden Streit ist kein sportlicher. Es geht um die Höhe eines Zinssatzes für ein 2-Millionen-Darlehen, welches die Bayern 2004 der damals angeschlagenen Borussia gewährt hatten. Watzke sagte, dass der FC Bayern die Dortmunder keineswegs vor einem Lizenzentzug bewahrt hätten. Stattdessen habe man in München einen Zinssatz von acht Prozent verlangt, was den damaligen Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß sicher nicht zur "Mutter Teresa der Bundesliga" mache. Später gestand Watzke, dass er beim Zinssatz die Zahlen nicht korrekt wiedergegeben hatte. Tatsächlich riefen die Bayern fünf Prozent Zinsen vom Konkurrenten aus NRW auf.
"Der FC Bayern braucht keinen Friedensgipfel und auch kein Treffen mehr", sagte Rummenigge. "In der Zukunft findet kein Essen mehr vor den Bundesligaspielen statt. Das ist vielleicht ein ehrlicherer Umgang, als wenn man sich trifft und dabei gegenseitig seine - nicht vorhandene - Hochachtung versichert."
Zuvor hatten die BVB-Verantwortlichen nach den öffentlichen Verbalduellen das gemeinsame Mittagessen vor dem 3:0-Auswärtssieg in der Bundesliga-Partie in München abgesagt.
Quelle: ntv.de, bwe/sid