Jungspund bestätigt van Gaals Riecher Bayerns Kraft überzeugt
16.01.2011, 14:22 UhrEin Schicksalswechsel für den Trainer, so war vor der Partie zu lesen, sei van Gaals Experiment im Bayern-Kasten. Der 22-jährige Thomas Kraft hat das Vertrauen des Bayern-Coaches mit Leistung zurückgezahlt. Ein Tor vorbereitet, einen Elfmeter gehalten - auch seine Mitspieler sind vom neuen Mann im Tor überzeugt.
Ein Tor vorbereitet, einen Elfmeter glänzend pariert: Viel besser hätte die Bundesliga-Premiere für Thomas Kraft nicht laufen können. Der 22 Jahre alte Keeper deutete mit guten Paraden und einer klugen Spieleröffnung an, dass er für den FC Bayern ein Gewinn sein kann. Der Youngster rechtfertigte das Vertrauen von Trainer Louis van Gaal, der ihn gegen den Widerstand der Bayern-Bosse als neue Nummer eins durchgesetzt hatte.
Naturgemäß war van Gaal nach der Partie zufrieden mit seinem Schützling, relativierte seine Leistung aber: "Das allererste Spiel ist für einen Debütanten immer das leichteste, weil er alles gut machen will. Er hat ein gutes Spiel gemacht, dennoch sollte man einen einzelnen Spieler nicht so herausheben."
Anspielstation im Bubi-Block
Im Bubi-Block der Bayern mit den jungen Innenverteidigern Breno und Holger Badstuber war Kraft in Wolfsburg häufig gesuchte Anspielstation. Der Debütant bewies Sicherheit in der Ballbeherrschung und sorgte mit langen Schlägen für Entlastung. In der 7. Minute leitete einer dieser langen Pässe die Führung ein.
Höhepunkt war jedoch die Reaktion beim Strafstoß von Grafite kurz vor der Pause. Der Brasilianer schoss scharf, doch Kraft lenkte den Ball noch an die Latte. Bei einem Freistoß-Tor von Diego gab er zwar eine unglückliche Figur ab, doch er hatte das Glück des Tüchtigen: Der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben.
Lob von van Bommel
Seine Mitspieler hat Thomas Kraft längst überzeugt. "Krafti" wisse, worauf es ankommt, sagte Müller. Die plötzliche Nominierung als Nummer eins habe innerhalb der Mannschaft keinen Knatsch ausgelöst, auch wenn es für den degradierten Jörg Butt "keine lustige Situation" sei, wie Kapitän Mark van Bommel sagte. Aber die Mannschaft helfe Butt, und die Mannschaft helfe Kraft, "so wie es sich gehört", sagte der Niederländer.
Kraft strahlte in den 90 Minuten, wie van Bommel berichtete, "viel Ruhe" aus. Kraft selbst gab zu, dass er "etwas angespannt" gewesen sei. Das sei er aber immer, egal, ob 3. Liga oder Champions League. "Die Mannschaft vertraut mir", sagte Kraft, der die erste Feuertaufe bestanden hatte. "Er hat ein gutes Spiel gemacht", sagte van Gaal.
Quelle: ntv.de, sid