Fußball

Aufsichtsrat will ihn als Sportchef HSV macht Weg für Sammer frei

Seit Dietmar Beiersdorfer nicht mehr beim Hamburger SV ist, sucht der Fußball-Bundesligist nach einem Sportchef. Der soll nach Beschluss des neu besetzten Aufsichtsrates Matthias Sammer heißen. Ob der derzeitige DFB-Sportdirektor den Posten überhaupt will, ist nicht bekannt. DFB-Präsident Theo Zwanziger zeigt sich offen.

Matthias Sammer und Theo Zwanziger - bald nicht mehr gemeinsam beim DFB?

Matthias Sammer und Theo Zwanziger - bald nicht mehr gemeinsam beim DFB?

(Foto: dpa)

Der Aufsichtsrat des Hamburger SV hat den Weg für eine Verpflichtung von DFB-Sportdirektor als Sportchef freigemacht. "Wir hoffen, dass wir die Personalie in wenigen Tagen realisieren können. Wir sind vollkommen überzeugt von seinem Konzept, er steht für Leidenschaft und Kompetenz", sagte Alexander Otto am Dienstag. Der Unternehmer war zuvor zum zweiten Vorsitzenden des zwölfköpfigen Gremiums gewählt worden, der frühere Schatzmeister Ernst-Otto Rieckhoff ist neuer Vorsitzender.

"Wir wissen, dass Sammer einen Vertrag mit dem DFB hat. Das respektieren wir. Es muss erst eine Auflösung seitens des DFB geben, dann würden wir gern mit ihm in Verhandlung treten", ergänzte Otto. Sammer soll beim HSV rund zwei Millionen Euro verdienen. Bastian Reinhardt, der im Sommer vom Praktikant in der Geschäftsstelle zum Sportvorstand befördert wurde, sei informiert worden. "Er hat sich stets loyal verhalten", sagte Otto.

Seltene Einigkeit

Dietmar Beiersdorfer ist inzwischen bei Red Bull für den Bereich Fußball verantwortlich.

Dietmar Beiersdorfer ist inzwischen bei Red Bull für den Bereich Fußball verantwortlich.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mit der schnellen Entscheidung hat der Aufsichtsrat, der seinen Vorsitzenden Horst Becker nach vielen Indiskretionen während der einjährigen Sportchef-Suche nach dem Abschied von Dietmar Beiersdorfer verloren hatte, seltene Einigkeit demonstriert. Im Schnelldurchgang wurden die Wahlen abgehalten, dann entschied man sich ebenso harmonisch für den Dortmunder Meistertrainer von 2002. "Es war ein konstruktiver Geist", beschrieb der 58 Jahre alte Rieckhoff die Stimmung im Rat.

Inzwischen scheint auch für den Chef des Deutschen Fußball-Bundes ein Transfer von Sammer nicht mehr undenkbar. "Wenn die intensiven öffentlichen Spekulationen zutreffen, dann wird er sich noch in dieser Woche bei uns melden", sagte Zwanziger. "Ich gehe davon aus, dass das mögliche Hamburger Angebot so gut ist, dass es ernst zu nehmen ist", so Zwanziger. "Es ist nicht verwerflich, wenn Matthias Sammer über ein lukratives Angebot zumindest einmal nachdenkt."

Gemeinsam mit Sammer ist auch DFB-Nachwuchscoach Horst Hrubesch an der Elbe im Gespräch. Der 59-Jährige führte den HSV 1983 als Kapitän zum Gewinn des Europacups der Landesmeister. 2008 wurde er mit der U 19 und ein Jahr später mit der U 21 Europameister. Hrubesch wäre ein Kandidat für die Leitung der Nachwuchsarbeit.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen