Fußball

Abschied vom 1. FC Köln? Warum nicht! Podolski poltert öffentlich

Lukas Podolski ist unzufrieden beim 1. FC Köln.

Lukas Podolski ist unzufrieden beim 1. FC Köln.

(Foto: dapd)

Das klingt nach Ärger beim 1. FC Köln: Topstar Lukas Podolski droht mit seinem Wechsel. Der Nationalstürmer fühlt sich von den Verantwortlichen nicht ausreichend gewürdigt und kritisiert nicht eingehaltene Versprechen. Bundestrainer Joachim Löw hält ihn reif fürs Ausland.

Die Warnung von Lukas Podolski klang ziemlich unverhohlen. In ungewohnter Deutlichkeit drohte der Nationalstürmer des 1. FC Köln am Wochenende mit seinem Abschied und sorgte so für Aufregung, die länger anhalten dürfte als der Ärger über die 2:3-Niederlage bei Werder Bremen nach 2:0-Pausenführung. "Wenn eine Anfrage kommt, und die werden bestimmt kommen, dann muss man eine Entscheidung treffen, auch für sich alleine", sagte der Nationalstürmer in einem Interview mit dem Bezahlsender Sky. Ihm fehle der Rückhalt im Club, klagte der Angreifer. Versprechen seien nicht eingehalten worden.

"Ich wollte ein Zeichen setzen", erklärte der Stürmer in Bremen seine Drohung via Pay-TV. Podolski ist ganz offensichtlich unzufrieden mit den Verantwortlichen des 1. FC Köln. Der sensible Stürmer fühlt sich nicht ausreichend geschätzt und zeigt sich - angesichts der entzogenen Kapitänsbinde - auch nachtragend. "Wenn es auf die Zielgerade geht, wird man bestimmt Gespräche mit dem Verein führen", sagte der Stürmer: "Ich werde mir meine Gedanken machen mit meiner Familie, und dann wird man gucken, wohin der Weg geht."

"Die Reife, ins Ausland zu gehen"

Seiner Leistung merkt man nichts an. Die stimmt beim Natonalstürmer in den vergangenen Wochen.

Seiner Leistung merkt man nichts an. Die stimmt beim Natonalstürmer in den vergangenen Wochen.

(Foto: dapd)

Konfrontiert mit den Aussagen seines Lieblingsspielers bezog auch Joachim Löw Stellung. Der Bundestrainer traut Podolski einen Wechsel ins Ausland zu. Nach der Weltmeisterschaft 2006 hatte es Löw noch für "nicht gut" gehalten, wenn der damals erst 21 Jahre alte Podolski die Bundesliga verlassen hätte. "Er brauchte Deutschland, die Kommunikation mit seinen Mitspielern. Heute ist vielleicht eine andere Situation. Jetzt hat er eher die Reife, ins Ausland zu gehen", erklärte Löw, der einen guten Draht zu Poldi besitzt und auch in Krisenzeiten immer an ihm festgehalten hatte.

Noch gibt es kein offizielles Angebot, doch die Gerüchte über das Interesse von Clubs wie FC Arsenal, Lokomotive Moskau und neuerdings AC Mailand nehmen zu. Mit seiner Leistung in Bremen, der Vorlage zum ersten Kölner Treffer und seinem neunten Saisontor, dürfte er die Begehrlichkeiten noch gesteigert haben.

Zu wenig Rückhalt von den Bossen

"Ich habe immer wieder betont, dass mir nicht nur in der Kapitänentscheidung, sondern auch in anderen Dingen der Rückhalt der Verantwortlichen gefehlt hat", sagte Podolski: "Und dazu stehe ich immer noch heute." Der Entzug der Binde wirkt offensichtlich länger nach als die Club-Verantwortlichen gedacht haben. Der Verein steht nun auch vor einem finanziellen Problem: Podolskis Vertrag in Köln läuft noch bis Juni 2013, so dass die Zeit begrenzt ist, in welcher der Club mit einer Ablöse noch Geld verdienen kann.

Die 2:3-Niederlage in Bremen dürfte Podolski noch in seiner Ansicht bestärkt haben, dass der 1. FC Köln nicht wie erhofft auf dem Weg zu einer Spitzenmannschaft ist. Etwas kompliziert formulierte der Angreifer seine Klage: "Wenn man von Bayern nach Köln kommt und dann von den Verantwortlichen gesagt bekommt, wir haben einen Weg für die nächsten fünf Jahre, wir wollen nach Europa und wir wollen das und das aufbauen, und ... das nach zwei Jahren nicht mehr funktioniert", dann sei man als Spieler enttäuscht.

Quelle: ntv.de, dpa

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