Fußball

Stanislawski und Skibbe zittern weiter Pokalaus für Hertha & Hoffenheim

Stanislawski kann's nicht fassen. Vielleicht hat er bald viel Zeit, sich Gedanken über die Hoffenheimer Leistung zu machen.

Stanislawski kann's nicht fassen. Vielleicht hat er bald viel Zeit, sich Gedanken über die Hoffenheimer Leistung zu machen.

(Foto: dpa)

Erstligist Hoffenheim blamiert sich im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen die unterklassige SpVgg Greuther Fürth. Auch für Hertha BSC endet der Heim-Pokalfinal-Traum, im Viertelfinale gegen Gladbach. Besonders bitter: Erst ein unberechtigter Elfmeter samt Platzverweis bringt Hertha in der Verlängerung auf die Verliererstraße.

Pokalschreck Fürth marschiert ins Halbfinale.

Pokalschreck Fürth marschiert ins Halbfinale.

(Foto: dpa)

Borussia Mönchengladbach und Zweitligist SpVgg Greuther Fürth sind dem deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund ins Halbfinale des DFB-Pokals gefolgt, für die Trainer Holger Stanislawski und Michael Skibbe wird die Luft dagegen immer dünner. Der Bundesliga-Vierte aus Mönchengladbach siegte dank eines unberechtigten Foulelfmeters von Filip Daems (101.) mit 2:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung bei Hertha BSC, dessen Coach Skibbe im vierten Spiel die vierte Niederlage kassierte. Gleichzeitig platzte für Hertha abermals der Traum vom Pokalfinale im eigenen Stadion.

Fürth gewann durch einen Treffer von Torjäger Olivier Occéan (44.) beim Erstligisten 1899 Hoffenheim mit 1:0 (1:0) und zog erstmals ins Halbfinale des Cup-Wettbewerbs ein. Der erst im Sommer verpflichtete Stanislawski steht bei Hoffenheim nun vor dem Aus, nachdem Klubmäzen Dietmar Hopp nach den zuletzt schwachen Leistungen in der Bundesliga den eigenen Coach angezählt und ohne Wenn und Aber den ersten Halbfinaleinzug der Hoffenheimer im Pokal verlangt hatte. Angeblich hat 1899-Manager Ernst Tanner bereits Kontakt zu Markus Babbel aufgenommen, der im Winter Hertha BSC verlassen hatte. Bei 1899 hatte Ex-Nationalspieler Marvin Compper in der 36. Minute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen.

Magerkost im Berliner Kühlschrank

Roman Hubnik flog nach einer Schauspieleinlage von Gladbachs Juan Arango in der 101. Minute vom Platz. Elfmeter für Gladbach gab es auch noch.

Roman Hubnik flog nach einer Schauspieleinlage von Gladbachs Juan Arango in der 101. Minute vom Platz. Elfmeter für Gladbach gab es auch noch.

(Foto: dpa)

Gladbach reichte im "Gefrierschrank" Olympiastadion eine durchschnittliche Leistung und die Hilfe von Schiedsrichter Felix Brych zum Sieg gegen engagierte, aber glücklose Berliner. Für hitzige Diskussionen sorgte die entscheidende Szene vor dem Tor in der 101. Minute. Hertha-Verteidiger Roman Hubnik hatte Gladbachs Stürmer Igor de Camargo im Strafraum nach Meinung des Unparteiischen eine Kopfnuss verpasst, der Belgier ließ sich spektakulär fallen. Hubnik sah für die Aktion die Rote Karte, Daems verwandelte den Elfmeter. In der zweiten Minute der Nachspielzeit machte der gerade eingewechselte Oscar Wendt mit dem 2:0 alles klar.

Drei Tage vor dem Liga-Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen Schalke 04 beschränkte sich die Borussia vor 47.465 Zuschauern auf konzentrierte Abwehrarbeit und gelegentliche Konter. Das allerdings reichte, um erstmals seit acht Jahren wieder das Halbfinale zu erreichen und vom vierten Pokal-Triumph zu träumen. Zuletzt hatten die Fohlen 1995 gegen Wolfsburg (3:0) den Cup gewonnen. Die Berliner, deren Amateure 1993 ein Finale im Olympiastadion spielen durften, können sich nach dem Pokal-K.o. zumindest auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren.

Compper verliert die Nerven

Auch in Hoffenheim war ein Platzverweis mitentscheidend. Compper hatte sich nach einem Schubser gegen Christopher Nöthe nicht im Griff und leistete sich während der anschließenden Rudelbildung noch einen Wischer in das Gesicht von Stephan Fürstner, was von Schiedsrichter Marco Fritz aus Korb zu Recht mit der Roten Karte geahndet wurde. Wenig später machte Occéan die erste Halbfinalteilnahme der Gäste perfekt, die in der Runde zuvor den fränkischen Lokalrivalen 1. FC Nürnberg aus dem Wettbewerb geworfen hatten.

Stanislawski bezeichnete die Diskussionen um seine Person kurz nach dem Abpfiff bei Sky als "zweitrangig". Er sei viel mehr stolz auf seine Spieler: "Das ist richtig enttäuschend für uns, weil wir eine richtig gute Partie geboten haben. Wir waren auch mit zehn Mann das bessere Team und hatten genug Chancen." Gästetrainer Mike Büskens, der nach dem Spiel alle seine Spieler herzte, meinte: "Alles in allem geht der Sieg in Ordnung. Allerhöchsten Respekt. Was die Jungens leisten, ist sensationell."

Quelle: ntv.de, dpa

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