Fußball

Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg FIFA bestraft Henry nicht

Der Fußball-Weltverband FIFA sieht sich außerstande, die grobe Unsportlichkeit des Franzosen Thierry Henry gegen Irland nachträglich zu sanktionieren. Im WM-Relegationsrückspiel hatte Henry den Ball zweimal mit der Hand gespielt und so letztlich den Ausgleich vorbereitet.

Thierry Henry, am Ball für Frankreich.

Thierry Henry, am Ball für Frankreich.

(Foto: Screenshot ARD)

Der französische Fußball-Nationalspieler Thierry Henry wird für sein doppeltes Handspiel im WM-Qualifikationsspiel gegen Irland nicht bestraft. Die Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA sah keine Handlungsmöglichkeit. Ein nachträgliches Einschreiten sei laut FIFA-Statuten nicht möglich, wenn die Offiziellen das Vergehen während des Spiels nicht bemerkt haben.

"Die Disziplinarkommission ist zu dem Schluss gekommen, den Fall nicht zu verhandeln, da das Handspiel kein schwerwiegender Verstoß gegen den Disziplinar-Kode (Artikel 77a) der FIFA ist", hieß es in einer Mitteilung. Nur in diesem Fall hätte der Ausschuss noch eine Strafe verhängen können.

In besagtem Artikel des Disziplinarreglements heißt es:

Artikel 77 Besondere Zuständigkeiten

Die Disziplinarkommission ist außerdem zuständig für:

a) die Ahndung schwerer Vergehen, die von den Spieloffi ziellen nicht bemerkt wurden;
b) die Korrektur offensichtlich falscher Disziplinarentscheidungen des Schiedsrichters;
c) die Verlängerung der automatischen Spielsperre nach einem Feldverweis (Art. 18 Abs. 4);
d) die Verhängung zusätzlicher Sanktionen, z. B. einer Geldstrafe.

Der Stürmer vom FC Barcelona hatte in der Verlängerung des Relegations-Rückspiels Frankreichs gegen Irland am 18. November durch ein Handspiel das 1:1 von William Gallas eingeleitet. Durch das Unentschieden schaffte die "Equipe tricolore" nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel den Sprung zur WM-Endrunde. Die Schiedsrichter hatten die Handspiele nicht geahndet, da ihnen die Sicht versperrt war. Das FIFA- Exekutivkomitee hatte die Kommission anschließend mit der Prüfung des Fall vom 18. November 2009 beauftragt.

Nach dem offenkundigen Regelverstoß des 32-Jährigen hatte es internationale Proteste und zahlreiche Forderungen nach einem Nachholspiel gegeben. Henry selber hatte in einer persönlichen Erklärung eine Neuansetzung der Begegnung als "die fairste Lösung bezeichnet". Die FIFA hatte eine Wiederholung des Spiels jedoch abgelehnt.

Quelle: ntv.de, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen