Fußball

30-Millionen-Transfer angeblich fix Bayern holt Martinez wohl doch

Eine Trophäe wollen die Bayern in dieser Saison unbedingt gewinnen. Am besten mit Javier Martinez.

Eine Trophäe wollen die Bayern in dieser Saison unbedingt gewinnen. Am besten mit Javier Martinez.

(Foto: dapd)

Erst dementiert Bayern Münchens Sportdirektor Matthias Sammer eine Einigung. Jetzt wird der Wechsel nach einem Medienbericht doch realisiert: Wunschspieler Javier Martinez von Athletic Bilbao kommt zum deutschen Rekordmeister. Und zwar für soviel Geld, dass der bishere Rekordtransfer in Gefahr gerät. Der FC Bayern bestätigt den Transfer jedoch nicht.

Verwirrspiel um Javier Martinez: Seit Wochen buhlt der FC Bayern schon um den spanischen Fußball-Weltmeister - jetzt hat der deutsche Rekordmeister den angepeilten Wechsel nach Informationen der "Bild"-Zeitung perfekt gemacht. Und zwar für eine Rekordablöse von 40 Millionen Euro, die die Bayern den Angaben zufolge an Athletic Bilbao überweisen. Das wäre der teuerste Transfer der Bundesliga-Geschichte - die Münchner aber reagierten zurückhaltend und wollten die Meldung nicht bestätigen. "Es hat heute von unserer Seite keine Bewegung in der Sache gegeben", sagte Medienchef Markus Hörwick am Mittwochabend nach dem 3:1 (2:0)-Testspielsieg beim viertklassigen SV Seligenporten.

Trainer Jupp Heynckes wies den Zeitungsbericht zurück. "Mein Kenntnisstand ist der, dass noch nichts in trockenen Tüchern ist", erklärte er beim TV-Sender Sport1. "Ich bin nicht verantwortlich, Transfers bekanntzugeben", sagte Heynckes und betonte: "Die Öffentlichkeit sollte abwarten, bis der FC Bayern irgendwas vermeldet." Nach Angaben der Zeitung soll Martinez einen Vertrag über fünf Jahre erhalten. Der 23 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler verzichte jährlich auf zwei Millionen Euro seines Gehalts, um den Transfer zu ermöglichen, schrieb die "Bild".

Sammer schließt Rekordablöse aus

Matthias Sammer möchte keine 40 Millionen Euro bezahlen.

Matthias Sammer möchte keine 40 Millionen Euro bezahlen.

(Foto: dpa)

Noch am Vormittag hatte Sportchef Matthias Sammer in einer Interviewrunde in München ausgeschlossen, für Martinez die geforderten 40 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Seit Wochen buhlen die Bayern zwar um den Mittelfeldstrategen, eine Einigung mit Bilbao scheiterte bislang an der hohen Ablöseforderung. Ein Transfer müsse "wirtschaftlich in die Dimensionen passen, die es bisher auch bei Bayern München gegeben hat", betonte Sammer und schloss eine vereinsinterne Rekordablöse aus. Die Bestmarke liegt bei geschätzten 30 Millionen Euro, die der Branchenprimus vor drei Jahren für Mario Gomez an Stuttgart überwiesen hatte.

Ein möglicher Martinez-Transfer wäre Sammers erster großer Transfercoup beim FC Bayern. Sechs Wochen nach Amtsantritt ist der neue Sportchef inzwischen heimisch geworden. Einige mediale "Schleudertraumata" habe er schon überstanden, scherzte der Sammer am Mittwochvormittag. "Ich bin zu einem Club gekommen, der mich begeistert. Meine Aufgabe ist es jetzt, den Club weiter zu begeistern", bilanzierte er bei einer Interviewrunde.

"Wir sind total überzeugt von uns"

Mit forschen Auftritten hat der 44-Jährige die lange emotional angeschlagenen Münchner aufgerüttelt - und die drei zweiten Plätze in Meisterschaft, Pokal und Champions League aus der Vorsaison ins Langzeitgedächtnis verbannt. "Wir sind total überzeugt von uns", betonte Sammer knapp zwei Wochen vor dem Bundesligastart und erinnerte an das offensive "Mia san mia"-Leitmotiv des Clubs.

"Der Spruch drückt eine unglaubliche Stärke aus", so Sammer, die bei Titelentscheidungen jene "entscheidenden drei, vier Prozent" ausmachen könne. Von der Bedeutung hoher Zielsetzungen ist auch Paul Breitner überzeugt. "Ganz wichtig für einen dauerhaften Erfolg ist, sich auf die Brust zu klopfen und zu sagen: Das ist mein Anspruch - wir haben eine Mannschaft, die stark genug ist, um wieder Meister zu werden", sagte der Bayern-Chefberater.

Kommt der spielstarke Iberer, könnte er mit guten Auftritten auch Bastian Schweinsteiger etwas mehr aus dem Rampenlicht nehmen. Beide spielen dieselbe Position, der Deutsche aber hat nach seiner langwierigen Sprunggelenksverletzung immer noch viel Nachholbedarf. Beim Test gegen Seligenporten kam der 28-Jährige immerhin zum Einsatz und zeigte eine ordentliche Leistung. "Wir müssen ihm Sicherheit geben", meinte Sammer.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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