Redelings Nachspielzeit

Erstes Ultimatum auf Schalke Thomas Reis wird vom Sportdirektor öffentlich angezählt

Thomas Reis hat sportliche Sorgen.

Thomas Reis hat sportliche Sorgen.

(Foto: IMAGO/Revierfoto)

Drei Punkte aus vier Spielen - das ist bisher die kümmerliche Bilanz des Erstligaabsteigers FC Schalke 04 in dieser Saison. Verständlicherweise ist es mit der Ruhe bei den Königsblauen nun vorbei. Dennoch überraschend hart und eindeutig klingen die Worte des Sportdirektors Hechelmann in Richtung von Trainer Thomas Reis!

Der FC Schalke 04 hat viel erlebt in seiner aufregenden, über hundertjährigen Achterbahn-Fahrt im Fußball - und doch ist so ein Fehlstart in die Saison auch für ältere, hartgesottene Fans immer wieder ein großes Ärgernis. Und wahrscheinlich hat einer dieser Schalker sogar Recht, wenn er in diesen trüben Tagen in einem Forum schreibt: "Ohne uns wäre der Ofen doch schon lange aus!" Denn die ewige Treue der königsblauen Anhängerschaft hat diesen Verein stets aus allen Tälern retten können. Frei nach dem legendären Spruch des unvergessenen "lebenden Maskottchens" des S04, Charly Neumann: "In schlechten Zeiten müsst ihr Schalker sein. In guten haben wir genug davon."

Doch dass es so schnell wieder abwärts gehen würde - auch in Liga 2 -, damit hatten die wenigsten Fans gerechnet. Denn nach den guten Ansätzen nach der Winterpause unter dem neuen Trainer Thomas Reis hatten auch viele Experten daran geglaubt, dass der FC Schalke 04 von Beginn der Spielzeit an gefestigt und stabil ins Aufstiegsrennen würde eingreifen können.

ANZEIGE
Das neue Buch der Fußballsprüche
71
22,00 €
Zum Angebot bei amazon.de

Doch nun scheint es so, dass der Aderlass im Sommer zu groß war - und man womöglich die entscheidenden Spieler verloren hat, um mit einer festen Hierarchie und einer eingespielten Achse in die Saison zu gehen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Neuzugänge - bis auf Torwart Marius Müller - bisher noch keine nennenswerte Rolle spielten.

Sportdirektor mahnt Erfolge an

Vielen Fans des S04 wird deshalb beim Blick auf die nahe Zukunft bange. Offensichtlich teilen sie diese Gefühle mit André Hechelmann, denn der Schalker Sportdirektor hat nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Wochen überraschend eine öffentliche Kehrtwende vollzogen. Auch wenn er weiterhin sagt, dass es keinen "Aktionismus" auf Schalke geben werde, werden wohl auch nach der aktuellen Verpflichtung von Tomas Kalas weitere Aktivitäten der Königsblauen auf dem Transfermarkt stattfinden. Das hatte sich vor ein paar Tagen noch ganz anders angehört. Doch verständlicherweise hatte es intern nach den drei Niederlagen zum Zweitligaauftakt eine Kurskorrektur gegeben.

Doch ebenso überraschend wie das eifrige Werben um Neuzugänge kann man auch die Worte Hechelmanns in Richtung des Trainers werten. Vor der Partie beim Aufsteiger und Tabellensiebten Wehen Wiesbaden setzt der Sportdirektor ein erstes Ultimatum in Richtung von Thomas Reis und seinen Kollegen an der Linie: "Trainer-Team und die Mannschaft sind gefordert, gegen Wiesbaden eine bessere Leistung auf den Platz zu bringen und ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wir brauchen Punkte vor der Länderspielpause, nur darum geht es in dieser Woche."

Interessant ist, wie Hechelmann dabei gleichzeitig versucht, die im Umfeld durchaus vorhandene Kritik an seiner Arbeit, auf die Schultern des Trainers und der Mannschaft zu verlagern: "Wir sind weiterhin absolut überzeugt von unserem Kader. Das bringt gleichzeitig eine klare Erwartungshaltung mit sich."

Sorgenvoller Blick

Thomas Reis selbst ist bestrebt Ruhe zu verbreiten. Dass die Zusammensetzung des Kaders und das Setzen auf viele junge Spieler nicht ohne Risiko sein würde, muss ihm bereits vor dem Saisonstart klar gewesen sein. Umso wichtiger wäre es nun, dass man auf Schalke eng zusammenrückt. Doch danach sieht es nach den Worten von André Hechelmann an diesem Wochenende nicht gerade aus.

Sollte es am nächsten Samstag beim mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen stark gestarteten Aufsteiger in Wiesbaden wieder nicht laufen für den FC Schalke 04, dann wird es - da muss man kein Hellseher für sein - richtig ungemütlich werden rund um den Ernst-Kuzorra-Weg 1. Denn im Augenblick scheint es so, dass der Klub auf zu vielen Ebenen etwas orientierungslos in die Saison gegangen ist. Doch egal, was in den nächsten Tagen und Wochen auch passieren wird, auf eine Sache kann sich der FC Schalke 04 immer verlassen: Seine Fans. Auch wenn diese momentan verständlicherweise mal wieder voller Ärger sorgenvoll in die (nahe) Zukunft schauen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen