Rechenspiel in Gruppe G Deutschland steht im Achtelfinale, wenn...
23.06.2014, 15:10 Uhr
Joachim Löw gibt Mesut Özil Anweisungen. Deutschland hat gute Chancen auf das Achtelfinale.
(Foto: imago/MIS)
Mit Beginn der Gruppenfinals startet die heiße Phase der Fußball-WM. In der deutschen Gruppe können noch alle Teams das Achtelfinale erreichen - im schlimmsten Fall kann das DFB-Team sogar noch in der Vorrunde rausfliegen.

Jürgen Klinsmann und Joachim Löw kennen sich gut. Einen Freundschaftspakt soll es im Spiel Deutschland gegen die USA trotzdem nicht geben.
(Foto: picture alliance / dpa)
Joachim Löw hat Jürgen Klinsmann viel zu verdanken. Als Taktik-Experte assistierte er dem deutschen Teamchef bei der Heim-Weltmeisterschaft 2006, nach der WM übernahm Löw Klinsmanns Job. Jetzt treffen die beiden wieder aufeinander: L öw immer noch als deutscher Nationaltrainer, Klinsmann als Chef des US-Teams. Beiden Mannschaften reicht ein Unentschieden zum Erreichen des Achtelfinales. Das riecht nach freundschaftlichem Nichtangriffspakt, nach Ballrumgeschiebe und Einmauern im Strafraum. Zumindest Klinsmann will davon aber nichts wissen: "Wir sind nicht gemacht für Unentschieden. Beide Mannschaften werden da reingehen und wollen die Gruppe gewinnen", sagte der 49-Jährige.
- Punktestand
- Tordifferenz
- Anzahl erzielter Tore
- Punkte bei direktem Vergleich
- Tordifferenz bei direktem Vergleich
- Anzahl der Tore bei direktem Vergleich
- Das Los
Die Finals der Gruppe G finden zeitgleich am Donnerstag (live ab 18 Uhr im n-tv.de-Ticker) statt. Theoretisch kann noch je des Team den Sprung ins Achtelfinale schaffen. So wird gerechnet, um den Erst- und Zweitplatzierten zu ermitteln: Zunächst entscheiden die Punkte aus den Gruppenspielen. Sollten zwei oder mehrere Mannschaften punktgleich sein, entscheidet das Torverhältnis, gefolgt von der Anzahl der geschossenen Tore. Steht immer noch kein Sieger fest, zählt der direkte Vergleich, und zwar wieder in derselben Reihenfolge Punkte, Torverhältnis und Anzahl der geschossenen Tore. Sollte dann immer noch Gleichstand herrschen, entscheidet das Los.
Bei einem Unentschieden ist die Rechnung in Gruppe G am einfachsten: Deutschland und die USA stünden punktgleich im Achtelfinale, die DFB-Elf wäre aufgrund der besseren Tordifferenz Gruppensieger. Die Ghanaer und die Portugiesen müssten hingegen den Rückflug buchen.
Bei einem Sieg gegen die USA wäre die DFB-Elf mit sieben Punkten ebenfalls Gruppenerster. Der Kampf um den zweiten Platz könnte kompliziert werden. Die USA müssten bei einer Niederlage gegen Deutschland mit vier Punkten um das Weiterkommen bangen. Denn sowohl Ghana als auch Portugal hätten bei einem Sieg ebenfalls vier Punkte. Jetzt käme es auf die Tordifferenz an: Bei einem 1:0-Sieg Deutschlands gegen die USA müsste Ghana beispielsweise 2:0 gegen Portugal gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. Noch düsterer sieht es für die Portugiesen aus, die fünf Tore aufholen müssten, um an den USA vorbeizuziehen. Gewinnt Deutschland 1:0 gegen die USA, muss Portugal also 4:0 gegen Ghana gewinnen. Das klingt nach einem Job für Stürmerstar Cristiano Ronaldo - der gibt sich aber wenig optimistisch: "Mathematisch ist es möglich, aber tatsächlich ist es fast unmöglich", meinte der 29-Jährige.
Das Worst Case Szenario: Die DFB-Elf verliert gegen die USA. Die Amerikaner wären dann mit sieben Punkten Gruppenerster, Ghana könnte mit einem Sieg gegen Portugal an Deutschland vorbeiziehen. Allerdings zahlt sich der deutsche 4:0-Sieg gegen Portugal aus, denn Ghana müsste eine Tordifferenz von fünf Toren wettmachen. Gleicht Ghana die Torbilanz nur aus, entscheidet die Zahl der geschossenen Tore - und auch hier hat Deutschland nach dem hohen Auftaktsieg einen Vorteil. Verliert Deutschland mit 1:0 gegen die USA, müssten die "Black Stars" mit 4:0 gegen Portugal gewinnen. Selbst bei einem 3:0-Sieg der USA gegen Deutschland müssten die Ghanaer die Portugiesen ebenfalls mit 3:0 besiegen.
Deutschland hat also sehr gute Chancen, das Achtelfinale zu erreichen. Wird die DFB-Elf Gruppenerster, spielt sie im Achtelfinale voraussichtlich gegen Algerien oder Russland. Als Gruppenzweiter geht es wahrscheinlich gegen den bisher eher enttäuschenden Geheimfavoriten Belgien. Lösbare Aufgaben für ein Team, das zum Kreis der WM-Favoriten zählt. Doch erst einmal muss Löw im Duell gegen seinen alten Chef am Donnerstag beweisen, dass sein Team auch wirklich dazugehört.
Quelle: ntv.de