Elf Verdächtige festgenommen Flüchtiger Tickethändler stellt sich
14.07.2014, 22:59 Uhr
Ray Whelan (l.)
(Foto: dpa)
Er gilt als Hauptverdächtiger im WM-Ticket-Skandal und floh kurz vor seiner Festnahme: Doch nun stellt sich der britische Manager Whelan den brasilianischen Behörden, die Haftbefehl gegen ihn erlassen hatten.
Nach vier Tagen auf der Flucht hat sich der Hauptverdächtige im Ticketskandal der zu Ende gegangenen Fußballweltmeisterschaft in Brasilien der Justiz des Landes gestellt. Der Brite Ray Whelan, leitender Angestellter beim Ticketing-Vertragspartner Match Services des Weltfußballverbands Fifa, befindet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Rio de Janeiro in Obhut der Behörden. Der 64-Jährige gilt als Schlüsselfigur im Skandal um illegal verkaufte WM-Tickets.
Whelan war eine Woche zuvor schon einmal festgenommen und verhört worden, kam aber wieder auf freien Fuß. Am Donnerstag, drei Tage vor dem WM-Finale, wurde dann Haftbefehl gegen ihn erlassen. Whelan verließ jedoch sein Hotel an der Strandpromenade Copacabana in Rio eine Stunde vor dem Eintreffen der Polizei und galt seither als flüchtig.
Im Zuge der Ermittlungen hatten die Ermittler bereits Anfang Juli elf Verdächtige festgenommen. Bis auf einen geständigen Kronzeugen sitzen sie in Untersuchungshaft. Alle Verdächtigen sollen sich wegen organisierten Verbrechens, illegaler Eintrittskartenverkäufe, Geldwäsche und Steuerbetrugs verantworten.
Sie sollen auf dem Schwarzmarkt Karten für alle 64 WM-Spiele zu hohen Preisen angeboten haben, ein begehrtes Finalticket sogar für umgerechnet 11.500 Euro. Der illegale Tickethandel soll bereits seit der WM des Jahres 2002 in Japan und Südkorea laufen.
Der Ticketskandal ist nur einer von mehreren Skandalen, welche die Fifa in den vergangenen Monaten erschütterten. So stehen unter anderem mehrere hohe Fifa-Funktionäre im Verdacht der Bestechlichkeit bei der Vergabe der WM im Jahr 2022 an das Emirat Katar.
Quelle: ntv.de, jga/AFP