Als Brasilianer hat man es beim WM-Finale nicht leicht: Soll man für den ungeliebten Nachbarn Argentinien oder für den demütigenden Halbfinalgegner Deutschland sein? Neymar hat seine Wahl getroffen. Und begründet das mit einer Männerfreundschaft.

Der verletzte Starstürmer Brasiliens Neymar wird am Sonntag im WM-Finale (21 Uhr) dem eigentlichen Erzrivalen des Gastgebers die Daumen drücken - wegen dessen Superstar Messi. "Das kommt euch vielleicht komisch vor, dass ein Brasilianer für Argentinien ist, aber ich bin nicht für Argentinien. Ich bin für Messi", sagte der 22-Jährige bei einer Pressekonferenz in Teresópolis. "Wenn ihr so wollt, bin ich Fan des Messi-Fußballclubs."

Neymar und Messi spielen zusammen beim FC Barcelona. "Argentinien und Deutschland haben sich dieses Finale verdient", meinte der Brasilianer, der sich im Viertelfinale gegen Kolumbien bei einem Foul durch Juan Camilo Zúñiga eine Fraktur am Querfortsatz des dritten Lendenwirbels zugezogen hatte.

Er habe mit Messi und Javier Mascherano zwei Clubkollegen im argentinischen Team. "Ich wünsche meinen Freunden Glück und hoffe, dass sie gewinnen", ergänzte er. "Messi ist eine Person, die früher mein Idol war, und die ich heute noch mehr bewundere, je mehr ich ihn jeden Tag erlebe."

"Messi hat es verdient, Weltmeister zu werden", sagte Neymar. Er will bis zum Spiel um Platz drei am Samstag in Brasília gegen die Niederlande beim Team bleiben.