Fußball-Bundesliga Die Fragen des 13. Spieltags
20.11.2009, 16:06 Uhr18 Teams, 34 Spieltage, 306 Spiele - das wirft viele Fragen auf. Die wichtigsten stellen wir jede Woche hier - und beantworten sie gleich. Aber Obacht: Nicht alle Antworten sind bierernst.
Wen kann man noch schnitzen?
In einem Interview erinnerte sich Franz Beckenbauer kürzlich an die Zeiten, in der er sich wünschte, einen Trainer schnitzen zu können. So etwas ging natürlich nur, als Trainer noch aus echtem Holz gemacht waren. Jahrelang gewachsen, wettergegerbt. Also eher der Typ Werner Lorant. Daraus konnte man noch was schnitzen.

So kernige und gutfrisierte Trainer wie Werner Lorant gibt es in der Liga immer seltener.
(Foto: AP)
Heutzutage ist das schwer, wie ein Blick auf die jüngere Geschichte der Bayern-Bank zeigt. Beim aktuellen Trainer-Modell versagen selbst gewiefteste Messerschnitzer, denn holländischer Stahl lässt sich von keinem Messer beeindrucken. Genau so wenig wie von Tabellenständen. Vorgänger Klinsmann konnten Schnitzfreunde auf Grund des weichen Führungsstils höchstens mit einem Buttermesser beikommen. Und bei Felix Magath sind Messer seit jeher unverzichtbarer Bestandteil des Aufwärmtrainings, wo sie von um Stammplätze bettelnden Stürmern reihenweise geschluckt werden.
Wo ist hier die Tür?
In Spanien wurde vor kurzem ein verletzter Spieler auf einer Tür vom Platz getragen. Nur kleinkarierte Kritiker werden nun fragen, was eine Tür am Spielfeldrand zu suchen hat. Jedem mit ein wenig Sinn für Esoterik ist klar: Die Tür ist ein Symbol. Ein Zeichen für den Vorstoß in neue Räume, in neue spielerische Dimensionen.
Beim 1. FC Köln, der Heimat für alle umherirrenden Esoteriker, wo man bei jedem Spiel Tiere ins Stadion führt und auch gegen Trainer mit Vorlieben für psychoaktive Substanzen nichts einzuwenden hat, war man hellauf begeistert. Es kursieren bereits Pläne, beim nächsten Heimspiel sämtliche Stadiontüren auszubauen und neben das Spielfeld zu legen. Mit einer beherzten Maurertruppe, die während des Spiels dort, wo einst Türen hingen, stabile Wände hochzieht, könnte man darüber hinaus den Zuschauerschnitt auch im Abstiegskampf beeindruckend konstant halten.
Wohin, wenn man mal muss?

(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der unter der Woche begeistert gefeierte Welttoilettentag kommt auch im Fußball zu seinem Recht. Toilette und Fußball pflegen ja eine innige Beziehung. Bei sterbenslangweiligem Ballgeschiebe fällt stets dann ein Tor, wenn man gerade mal kurz aufs stille Örtchen entschwindet. Unvergessen bleibt der Toilettenauftritt von Oliver Kahn, der 2007 nach einem Champions-League-Spiel einen zwecks Dopingprobe gefüllten Becher Titan-Urin ins Klo schmiss. Die Uefa verstand mal wieder alles falsch und verdonnerte Kahn zu einer Geldstrafe. Dabei hatte Kahns Dompteur im Vorfeld mehrfach betont, dass man das Bemühen des Titans um Stubenreinheit nicht derart leichtfertig torpedieren dürfe.
Die neueste Erfindung der Sanitätrindustrie wird nun das Spiel Hamburg gegen Bochum entkrampfen. Die HSV-Arena bietet nämlich laut Fansaussagen eine der schlechtesten Klo-Ausstattungen der Liga. Abhilfe schaffen könnte da das "Klo to go", ein tragbares Toilettenzelt, das laut Hersteller in wenigen Minuten aufgebaut ist. So können sich Fans schon bei einer einfachen gelben Karte mit anschließender Rudelbildung Erleichterung verschaffen.
Quelle: ntv.de