Fußball-Bundesliga Die Fragen des 9. Spieltags
16.10.2009, 12:35 Uhr18 Teams, 34 Spieltage, 306 Spiele - das wirft viele Fragen auf. Die wichtigsten stellen wir jede Woche hier - und beantworten sie gleich. Aber Obacht: Nicht alle Antworten sind bierernst.
Fußball-Philosoph Lahm bei seiner Lieblingsbeschäftigung, dem angestrengten Nachdenken.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Verdienen Fußballer zu viel?
Der Abwehrspieler und Millionär Phillip Lahm stellte diese Woche fest, dass Fußballspieler zu viel Geld verdienen. Ein Umstand, auf den Vertreter der sparsamen Haushaltsplanung schon lange aufmerksam machen, wenn sie im Stadion Plakate mit der kritischen Aufschrift „Scheiß Millionäre“ in die Höhe recken. Dabei werden Millionen ja inzwischen an jeder Ecke verdient und das völlig zu Recht. Bankmanager verursachen als Gegenleistung für ihr üppiges Gehalt immerhin eine weltweite Wirtschaftskrise. Und junge Hotelerbinnen lassen in Fernsehserien so furchtbare Dinge wie das wirkliche Leben über sich ergehen.
Da ist es nur logisch, dass auch Fußballer für nervtötende bilaterale Gespräche mit schlecht gelaunten finnischen Fußall-Vertretern oder gesundheitsschädliche Auftritte auf holprigen russischen Kunstrasenplätzen entsprechend belohnt werden. Nur gegen die Einführung von leistungsabhängigen Bonus-Zahlungen regt sich Widerstand. Hauptsächlich aus den Reihen der Arbeitnehmervertreter aus Berlin und Dortmund.
Zu kurz oder zu lang?
Die Nationalmannschaftskarriere von Jerome Boateng war ja bis jetzt sehr überschaubar. Nach 69 immerhin sehr ordentlichen Minuten durfte er am vergangenen Samstag wieder die Schuhe ausziehen. Damit weckt er Erinnerungen an große Kurzzeit-Karrieren im Nationalteam. Man schwärmt wieder von der grimmigen Entschlossenheit Sean Dundees, mit der dieser seinen einzigen Länderspieleinsatz bestritt. Auf der Bank wohl gemerkt. Auch an Dariusz Wosz wird wieder mehr gedacht, der es immerhin 17 Mal aufs Spielfeld schaffte.
Besonders bewahren sollte man das Andenken Zoltan Sebescens, dessen Nationalmannschaftskarriere eine ganze Halbzeit währte. Vor neun Jahren lief er für Deutschland gegen Holland auf und die Fans jubelten über seine Arbeit auf der rechten Außenseite. Wenigstens die holländischen. Leider passte Sebescen nicht in das Konzept des kompromisslosen Offensivfußballs, den Erich Ribbeck damals spielen ließ.
Fußball-Prophet Friedrich (links) freute sich, unter der Woche auch mal in einer erfolgreichen Mannschaft zu spielen zu dürfen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Was bringt die Zukunft?
Schön zu sehen, dass Hertha-Kapitän Arne Friedrich an die Zukunft denkt und bereits an seiner Zweitkarriere als Kirmeswahrsager bastelt. In einem Interview sagte er nach einem Blick in die Kristallkugel voraus, dass Berlin nicht absteigen wird. Das erleichtert viele Berliner. Psychologen forderten prompt, dass auch anderswo bestimmte Entwicklungen im Vorfeld bekannt gegeben werden, um die Nerven aller Beteiligten zu schonen.
In Köln bestellte man bei der Forschungsgruppe Friedrich ein Gutachten, wann die seit Jahren erwartete Champions-League-Qualifikation endlich eintritt. Für Gladbach soll Friedrich herausfinden, wie lange es noch dauert, bis Hans Meyer mal wieder wiederkommt. Forschungsverbot hat Wahrsager Friedrich nur auf Schalke. Der zukünftige Kontostand des Vereins überfordert selbst hartgesottene Vereinsfreunde.
Quelle: ntv.de