An der Seitenlinie Titelrausch in der Bundesliga
16.05.2009, 12:37 UhrFalls wir es noch nicht erwähnt hatten: Der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga ist in diesem Jahr sehr spannend. Und nach dem letzten Spieltag gießen sich die Spieler des Deutschen Meisters gegenseitig Bier über den Kopf. Nur in Berlin feiern sie schon heute. Mit Freibier.

Der Beweis: Felix Magath weiß, was auf ihn zukommt, wenn der mit den Wolfsburgern Meister wird. Mit den Bayern hat er das zweimal geschafft.
(Foto: AP)
Falls wir es noch nicht erwähnt hatten: Der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga ist in diesem Jahr sehr spannend. Und falls Sie es noch nicht mitbekommen haben: Vier Mannschaften haben noch gute Chancen, Deutscher Meister werden.
Das ist von daher interessant, als dass nur noch zwei Spieltage ausstehen, einer heute, der letzte am nächsten Samstag. Der VfL Wolfsburg führt die Tabelle mit 63 Punkten an, es folgen der FC Bayern München (63), Hertha BSC (62) und der VfB Stuttgart (61). Wir wissen auch nicht, wer das Rennen macht, wir wissen aber, was nächste Woche entweder in Wolfsburg nach dem Spiel gegen Bremen, in München nach dem Spiel gegen Stuttgart oder in Karlsruhe, wo die Berliner abschließend gastieren, passieren wird: Mehr oder weniger erwachsene Männer freuen sich wie die Kinder und kippen sich - kein Kind sollte das tun! - gegenseitig Bier über den Kopf. Das mutet ein wenig seltsam an, ist aber immer so am letzten Spieltag.
Flatrate-Party im Olympiastadion?

Bevor wir es vergessen: In der Zweiten Liga feiern sie natürlich auch, so wie Jos Luhukay beim Aufstieg von Borussia Mönchengladbach.
(Foto: REUTERS)
Und so haben wir uns schon gewundert, als die Deutsche Presseagentur aus Berlin meldete: "Freibier für die Fans". Und zwar heute schon. Was ist da los bei Hertha? Flatrate-Party im Olympiastadion? Erst üben sie sich 32 Spieltage lang in Zurückhaltung und reden sie die ganze Zeit vom Uefa-Pokal, und dann feiern sie schon vor dem Spiel gegen Schalke 04 am vorletzten Spieltag?
War dann aber doch nicht so spektakulär. Der Spieler Pal Dardai hatte versprochen, die Getränke zu spendieren, falls zu den letzten fünf Heimspielen in der Fußball-Bundesliga jeweils mindestens 55.000 Zuschauer kommen. Sie kamen. Und jetzt bekommen 74.244 Kartenbesitzer heute einen Getränkegutschein, den sie bis eine halbe Stunde vor dem Anpfiff um 15.30 Uhr einlösen müssen.
74.244 Bier bitte!
Ein halber Liter Bier kostet im Olympiastadion 3,50 Euro. Wenn Pal Dardai jetzt 74.244 Freigetränke bestellt und auch bezahlt, kostet ihn das 259.854 Euro. Sagen wir, sie machen ihm einen guten Preis, dann ist er mit 250.000 Euro dabei. Das ist auch für Fußballspieler eine Menge Geld. Könnte allerdings für Pal Dardai ein Anreiz sein, jetzt erst recht alles dafür zu geben, dass die Hertha Meister wird. Dann soll jeder Profi, so heißt es, 100.000 Euro als Prämie bekommen. Fehlen zwar immer noch 150.000 Euro, aber das kriegt er schon irgendwie hin.
Gerechter wäre es ja, wenn Lucien Favre die Getränke bezahlen müsste. Nicht, weil er als Trainer für alles die Verantwortung trägt. Sondern weil er im Fall des Titelgewinns satte 500.000 Euro bekommen soll. So steht es, melden die Berliner Boulevardzeitungen, in seinem Vertrag. Vielleicht aber - und wir schreiben das lieber mal hin, bevor Sie denken, wir sind total bescheuert - muss Pal Dardai seine Stadionrunde gar nicht selbst bezahlen und ein Sponsor hilft aus.
Übrigens: Was die Agentur nicht meldete, erfuhren wir dann von Hertha BSC: Es gibt natürlich auch Cola, Fanta und Wasser. Ein Glück. Das ändert allerdings nichts daran, dass der Titelkampf in der Fußball-Bundesliga sehr spannend ist. Für vier Mannschaften heißt es: Bier oder Selters. Sozusagen.
Quelle: ntv.de