Schlechte Quali für Nerius und Kleinert Medaillenhoffnungen wackeln
16.08.2009, 12:03 Uhr
Von der eigenen Leistung enttäuscht: Steffi Nerius.
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Europameisterin Steffi Nerius muss am zweiten Tag der Leichtathletik-WM in Berlin um den Einzug ins Speerwurf-Finale am Montag bangen. Während ihre Leverkusener Klubkameradin Linda Stahl mit im ersten Versuch erzielten 63,86 m klar weiter kam, verfehlte die 37-Jährige zum Karriereende auch im dritten Versuch mit 61,73 m die in der Qualifikation geforderten 62,00 m.
Als Fünfte der Gruppe konnte die Athen-Olympiazweite Nerius allerdings hoffen, dennoch den Endkampf der zwölf Besten zu erreichen. Denn in der eineinhalb Stunden später startenden zweiten Gruppe mit der Olympiadritten Christina Obergföll stehen deutlich weniger hochkarätige Werferinnen.
"Ich war verkrampft"
Die deutsche Ex-Europarekordlerin aus Offenburg verlor ihre Jahres-Weltbestleistung (68,59 m) am Tag vor dem Finale an die russische Olympiazweite Maria Abakumowa, die mit 68,92 m in der Qualifikation überragte. Stahl war Zweitbeste, Tschechiens favorisierte Olympiasiegerin Barbora Spotakova mit 63,27 m Viertbeste.
"Ich habe mich ganz gut eingeworfen, aber dann hats nicht so richtig geklappt. Ich wollte gleich eine 63 oder 64 raushauen, dann war ich verkrampft und zu. Aber ich glaube es reicht, ich bin ganz zuversichtlich fürs Finale", meinte Steffi Nerius, deren Trainer Helge Zöllkau selbst bei ihrem besten Versuch die Hände unzufrieden vors Gesicht hielt.
Dagegen meinte Linda Stahl: "Es ist alles super gelaufen. Ich habe definitiv das WM-Feeling gespürt, von dem alle sprechen", fand Linda Stahl, die nun hofft, "dass es Finale noch etwas weiter geht."
Kleinert muss zittern
Im Kugelstoßen der Frauen reichte Medaillenhoffnung Nadine Kleinert eine wenig souveräne Leistung zum Finale. Erst im letzten Versuch beseitigte die WM-Dritte von 2007 mit 19,36 m die letzten Zweifel. Im Endkampf der 12 Besten am Abend des gleichen Tages stehen auch die Wattenscheiderin Denise Hinrichs mit 18,69 m und trotz schwacher Weite als Zehnte Christina Schwanitz aus Neckarsulm (18,25).

Am Ende war die Erleichterung bei Nadine Kleinert groß.
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Mit 18,39 m hatte die Magdeburger Athen-Olympiazweite Kleinert die geforderten 18,50 m in der Qualifikation nach dem zweiten Durchgang noch nicht erfüllt, bevor sie die zweitbeste Weite nach Neuseelands Olympiasiegerin Valerie Vili stieß. Diese hatte gleich im ersten Versuch mit 19,70 m aufgewartet. "Jetzt fühle ich mich toll, vor dem dritten Versuch aber nicht. Ich war plötzlich nervös. Ich weiß nicht, woran es lag", sagte Kleinert.
Denise Hinrichs, Zweite der Hallen-EM, machte ebenfalls im ersten Durchgang mit 18,69 m alles klar. Schwanitz, Sechste der Hallen-WM 2008, konnte ihre zum Auftakt erreichten schwachen 18,25 m nicht mehr verbessern, hatte jedoch das Glück, dass nur neun andere weiter stießen. "Ich hoffe, dass das nicht mein letztes Wort war", sagte Schwanitz.
Quelle: ntv.de, sid