"Scheiße" und "beballert werden" Beachvolleyball-Ikone Laura Ludwig droht Olympia-Debakel
31.07.2024, 13:12 Uhr
Laura Ludwig und Louisa Lippmann verloren auch ihr zweites Spiel.
(Foto: dpa)
Die fünften Olympischen Spiele verlaufen für Laura Ludwig niederschmetternd. Die Beachvolleyball-Ikone kassiert mit ihrer Partnerin Louisa Lippmann die zweite Pleite im zweiten Spiel. Der Olympiasiegerin von 2016 droht das Aus in der Vorrunde. Besser läuft es für das zweite deutsche Duo.
Laura Ludwig versuchte nach der nächsten Pleite im Schatten des Eiffelturms erst gar nicht, ihren gewaltigen Frust zu verstecken. "Scheiße", fluchte Deutschlands Beachvolleyball-Star. "Es ist ein beschissenes Gefühl. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben überhaupt nicht das gespielt, was wir können. Das ist einfach bitter."
Durch das 0:2 (9:21, 15:21) gegen die Europameisterinnen Nina Brunner/Tanja Hüberli aus der Schweiz droht Ludwigs fünfte Olympia-Mission bereits in der Vorrunde zu scheitern. Bei der zweiten Niederlage im zweiten Spiel waren die Olympiasiegerin von 2016 und ihre Partnerin Louisa Lippmann chancenlos. "Dazustehen, beballert zu werden und nicht die richtige Lösung parat zu haben, ist frustrierend", sagte Lippmann.
Um die Chance auf die K.-o.-Runde zu wahren, ist für das deutsche Duo ein Sieg im abschließenden Duell mit den spanischen EM-Silbermedaillengewinnerinnen Daniela Alvarez/Tania Moreno am Samstag (12 Uhr/ZDF, Eurosport und im ntv.de-Liveticker) nun Pflicht. Aus den sechs Vierergruppen erreichen jeweils die besten zwei Teams sowie die zwei besten Gruppendritten direkt das Achtelfinale. Die restlichen Drittplatzierten müssen in die Lucky-Loser-Runde.
Ludwig will nun "wirklich alles umschmeißen", um irgendwie die Wende zu schaffen. Doch wie? Darauf hatte sie keine Antwort. Aus den bisherigen Auftritten vor malerischer Kulisse scheinen weder sie noch Debütantin Lippmann Positives ziehen zu können. Nur in einem von bislang vier Sätzen konnten die 38-jährige Ludwig und die ehemalige Hallen-Nationalspielerin Lippmann mithalten, schon die Auftaktpleite gegen die Französinnen Alexia Richard und Lezana Placette (0:2) war abgesehen vom zweiten Durchgang eine deutliche Angelegenheit gewesen. "Ich habe keine Erklärung", sagte Ludwig geknickt.
Zweites deutsches Duo souverän
Leid und Freud liegen allerdings nah beieinander, denn das zweite deutsche Frauen-Team Svenja Müller und Cinja Tillmann können dagegen schon fast mit dem Einzug ins Achtelfinale planen. Das Duo gewann 2:0 (21:17, 21:9) gegen die Tschechinnen Marie-Sara Stochlova/Barbora Hermannova und hat mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel den dritten Platz in der Gruppe C bereits sicher. Aus den sechs Vierergruppen erreichen jeweils die besten zwei Teams sowie die zwei besten Gruppendritten direkt das Achtelfinale. Die restlichen Drittplatzierten müssen in die Lucky-Loser-Runde.
Nach kleineren Problemen zu Beginn steigerten sich die WM-Dritten von 2022, die in Paris zum Kreis der Medaillen-Kandidatinnen gehören, dann deutlich. Auch den zweiten souveränen Erfolg wollten sie nicht überbewerten. "Unser Coach sagt immer, man gewinnt keine Turniere in der Gruppe. Ich denke, das ist eine gute Aussage", sagte Tillmann. Das abschließende Vorrundenspiel wartet am Freitag (22 Uhr/ARD, Eurosport und im ntv.de-Liveticker) unter Flutlicht gegen die US-Amerikanerinnen Sara Hughes/Kelly Cheng.
"Ein beschissenes Gefühl"
Ludwig/Lippmann müssen dagegen mit der Ernüchterung klarkommen. "Das Gute ist, dass wir jetzt zwei Tage haben, um einfach mal runterzufahren." Sie will nun die Freizeit mit ihrer Familie verbringen. "Ich werde irgendwie versuchen, mit den Kindern zu chillen", sagte Ludwig - und fand beim Gedanken an ihre Söhne Teo und Lenny wenigstens kurzzeitig das Lachen wieder.
Während es für die ehemalige Hallen-Nationalspielerin Lippmann in der französischen Hauptstadt eine Premiere ist, tritt Ludwig bereits zum fünften Mal bei den Sommerspielen an. Das Duo, das Ende 2022 in die gemeinsame Olympia-Mission gestartet war, hatte sich im Vorfeld zurückhaltend bei der Zielsetzung geäußert. Ludwig hatte 2016 in Rio an der Seite von Kira Walkenhorst die Goldmedaille gewonnen.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa