Kanu-Dominanz, viele Pleiten Das war die Olympia-Nacht zu Montag

Brendel und Hecker haben das Finale fest im Blick.

Brendel und Hecker haben das Finale fest im Blick.

(Foto: AP)

Der zehnte Olympia-Tag in Tokio beginnt mit Enttäuschungen. Die Hockey-Damen verpassen eine erwartete Medaille deutlich, Weitspringer Heinle verletzt sich schon vor dem Finale und auch Ringerin Schell verliert. Hoffnung gibt es aber im Schießen und Kanu.

Schießen: Rio-Olympiasieger Christian Reitz hat das Finale mit der Schnellfeuerpistole erreicht. Den zweiten Teil der zweitägigen Qualifikation schloss der 34 Jahre alte Polizeioberkommissar aus Regensburg, der für den SV Kriftel an den Start geht, am Montag auf Platz eins mit 291 Ringen ab. Damit rutschte er mit 587 Gesamtringen in der Qualifikation von Platz drei auf Rang eins vor. Für Oliver Geis reichte es dagegen nicht zum Finale. Der 30-Jährige wurde 13., nur die Top Sechs ist ab 7:30 Uhr erneut gefordert.

Hockey: Deutschlands Hockey-Damen kehren wie zuletzt vor neun Jahren ohne eine Medaille von den Olympischen Spielen zurück. Das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger verlor im Viertelfinale gegen Argentinien mit 0:3 und schied aus. Agustina Albertarrio in der 27. Minute, Maria Jose Granatto (29.) und Valentina Raposo (52.) schossen den verdienten Sieg für die Südamerikanerinnen heraus.

Kanu: Kanu-Ass Sebastian Brendel und Olympia-Debütant Tim Hecker haben zum Auftakt im Canadier-Zweier ihre Titel-Ambitionen unterstrichen. Das deutsche Duo gewann dank eines starken Schlussspurts seinen Vorlauf über 1000 Meter und qualifizierte sich so direkt für das Halbfinale am Dienstag (2.44 Uhr unserer Zeit).

Ringen: Ringerin Anna Schell ist im Viertelfinale gescheitert. Die Athletin vom SC Isaria Unterföhring kassierte gegen Ex-Weltmeisterin Alla Tscherkassowa aus der Ukraine in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm eine Schulterniederlage. Schell muss nun hoffen, dass ihre Gegnerin das Finale erreicht. Nur dann dürfte die WM-Dritte von 2019 in der Hoffnungsrunde ran.

Leichtathletik I: Lisa Marie Kwayie aus Berlin ist über die 200 Meter ins Halbfinale gesprintet. Die 24-Jährige überstand in 23,14 Sekunden als Vierte ihren Vorlauf. Sie war eine der drei Zeitschnellsten. Die Mannheimerin Jessica-Bianca Wessolly (23,41) kam dagegen nicht weiter.

Leichtathletik II: Vize-Europameister Fabian Heinle ist gehandicapt durch eine aufgetretene Muskelverletzung im Weitsprung-Finale auf dem zwölften und letzten Platz gelandet. Der 27-jährige Stuttgarter kam nicht über die Weite von 7,62 Metern hinaus und erreichte nicht den Endkampf der besten Acht. "Ich habe mehr gegen meinen Körper als gegen die Gegner gekämpft", sagte Heinle. Gold holte sich Europameister Miltiadis Tentoglou aus Griechenland mit 8,41 Metern.

Leichtathletik III: Caterina Granz aus Berlin schaffte über die 1500 Meter den Einzug ins Halbfinale. "Ich glaube, ich hatte unheimlich Glück, ich habe einfach das schnellste Rennen erwischt", sagte sie. "Ich brauche immer ein bisschen, um reinzukommen. Ich glaube, das nächste Rennen wird direkt besser." Die Tübingerin Hanna Klein schied nach ihrem Vorlauf dagegen aus. "Da war nix, was noch nachkam. Beim Warmmachen und die Tage zuvor fühlte ich mich nicht gut. Ich bin mit einem schlechten Gefühl angetreten", räumte Klein ein. "Es war die Hitze. Ich habe einfach keine Kraft gehabt, weder physisch noch mental."

Beachvolleyball: Olympiasiegerin Laura Ludwig und Margareta Kozuch bekommen es im Viertelfinale mit Alix Klineman/April Ross aus den USA zu tun. Das Duo bezwang Lidianny Echevarria Benitez/Leila Consuelo Martinez Ortega aus Kuba 2:0 (21:17, 21:15). Die Partie gegen das US-Team ist am Dienstagmorgen (2 Uhr unserer Zeit).

Tennis: Olympiasieger Alexander Zverev erwägt nach seinem Gold-Coup eine kurze Turnier-Auszeit zu nehmen. "Ich muss normalerweise nach Kanada fliegen. Ich weiß nicht, ob ich das tun werde", sagte der beste deutsche Tennisspieler nach seinem Finalerfolg bei den Sommerspielen. "Ich werde mir vielleicht ein, zwei Wochen Zeit nehmen und vielleicht ein paar Turniere ausfallen lassen. Das ist doch ein besonderer Moment für mich. Aber bei den US Open bin ich wieder dabei."

Corona: Im Umfeld der Olympischen Spiele hat es 17 neue Corona-Fälle gegeben. Athleten waren dieses Mal nicht betroffen. Der Höchstwert war am vergangenen Freitag mit 27 Neuinfektionen erreicht worden. Die Zahl der positiven Tests rund um die Wettkämpfe in Japan stieg damit auf 276. Insgesamt infizierten sich demnach bislang 24 Sportler mit dem Coronavirus.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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