Keine Lust auf Olympia-Kreuzfahrt Die Strandmädchen sind raus
06.08.2012, 14:53 Uhr
"Im olympischen Dorf werden wir es ruhig angehen lassen": Laura Ludwig.
(Foto: dpa)
Für Laura Ludwig und Sara Goller sind die Olympischen Spiele beendet. Doch trotz der Niederlage blicken die beiden deutschen Beachvolleyballerinnen nach vorne - und verzichten wohl auf eine Seereise. Julius Brink und Jonas Reckermann dagegen haben noch eine Chance.
Ohne Medaille keine Kreuzfahrt: Das glatte Aus im Strandsand von London nahm Sara Goller und Laura Ludwig auch die Lust auf die Abschluss-Sause des deutschen Olympia-Teams. Ein paar Tage noch will das deutsche Beachvolleyball-Duo nach seiner Viertelfinal-Niederlage in der Nacht zum Montag die Spiele aus der Fan-Perspektive genießen, auf die zweitägige Heimreise der Mannschaft mit der MS Deutschland aber werden die Hamburgerinnen wohl verzichten. "Dass wir jetzt verloren haben, dass wir Fünfter sind, das ist für mich völlig okay. Aber ich weiß, dass wir besser spielen können, deswegen ist das schade", sagte Goller.
Vor allem der Blick in den Kalender diktiert Goller und Ludwig das Olympia-Restprogramm. Durchhängen ist nicht. Vier Wettkämpfe stehen in dieser Saison noch an. In Polen geht es schon am 14. August weiter. Es folgen Auftritte am Timmendorfer Strand, in Finnland und Thailand. Im Gepäck wird wie beim Debüt 2008 das erhoffte olympische Edelmetall fehlen. Das 10:21, 19:21 gegen die Favoriten Juliana Silva und Larissa Franca aus Brasilien bedeutete die Endstation. Mit vielen ungewohnten Fehlern und Unsicherheiten hatte Goller großen Anteil am Viertelfinal-Aus. "Ich bin total zufrieden, wie wir hier gespielt haben, wie wir aufgetreten sind, bin auch mit meiner Leistung super zufrieden - bis zu diesem Spiel. Ich hätte einfach gerne einen besseren Abschluss gehabt", sagte die 28-Jährige.
"Aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten"
Trotz ihrer schwachen Leistung musste sich Goller von ihrer Partnerin aber keine Vorwürfe anhören. "Wenn man weiß, man bekommt jeden Ball und muss den da reinbringen, dann hat man nicht seinen Rhythmus und macht zwei Fehler hintereinander. Dann ist es schwer, sein Selbstbewusstsein zu finden. Sara hat versucht, sich da durchzukämpfen", sagte Ludwig. Kein anderes deutsches Doppel lebte den Teamgeist bei Olympia auf und neben dem Platz so sichtbar, wie die Europameisterinnen von 2010. Die 26-Jährige kündigte an, die zweite Woche in London trotzdem genießen zu wollen. "Im olympischen Dorf werden wir es ruhig angehen lassen, da sind ja noch ein paar andere Athleten, die Gas geben müssen. Aber es gibt ja auch noch andere Möglichkeiten", sagte die Hamburgerin.
Vom letzten Spiel abgesehen können Goller/Ludwig mit ihrer Vorstellung auf der Insel auch zufrieden sein. "Wir haben ein gutes Turnier gespielt, vier sehr gute Spiele. Es war ein sehr cooles Turnier, eine sehr coole Kulisse. Es hat super viel Spaß gemacht, auf dem Centre Court zu spielen", bilanzierte Ludwig. Nur das Ende der Geschichte passte nicht.
Heute ab 23 Uhr haben nun Julius Brink und Jonas Reckermann als letztes deutsches Team die Chance auf den Einzug unter die besten vier Teams. Der Kölner Reckermann und der Leverkusener Brink bekommen es dabei mit den Brasilianern Pedro Cunha und Ricardo Santos zu tun, der mit je einer Gold-, Silber- und Bronzemedaille der erfolgreichste Beach-Volleyballer in der Olympia-Geschichte ist.
Quelle: ntv.de, dpa