"Kühn, poetisch und voller Humor" Die Welt feiert Olympiaspektakel

Und ja, viel Feuerwerk war auch dabei: Das Olympiastadion in London bei der Eröffnungsfeier.

Und ja, viel Feuerwerk war auch dabei: Das Olympiastadion in London bei der Eröffnungsfeier.

(Foto: dpa)

Die Athleten sind begeistert, die internationalen Medien feiern: London setzt mit seiner Feier zur Eröffnung der Olympischen Spiel Maßstäbe - in Sachen Humor, Selbstironie und Lockerheit. Die Welt kann sich auf diese Spiele freuen. Wenn sie so weitergehen, wie sie begonnen haben.

Die deutschen Olympioniken haben während der Eröffungsfeier der Spiele in London ihre Mobiltelefone glühen lassen und per Twitter ihre Eindrücke in die Welt hinaus geschickt. Und die Reaktionen waren ausschließlich begeistert. "Was für eine Nacht, das Gefühl kann man nicht beschreiben! Gänsehaut", schrieb Tennisstar Angelique Kerber.

Anna Dogonadze, Trampolin-Olympiasiegerin von 2004, twitterte: "Habe eine tolle Eröffnungsfeier miterlebt. Unser Einzug ins Olympiastadion wird für mich unvergessen bleiben." Turn-Vizeweltmeister Philipp Boy jubelte: "Wahnsinns-Eröffnungsfeier!!! Wie gesagt, es werden großartige Spiele!" Jan Frodeno hatte es vor allem die musikalische Untermalung angetan: "Die Playlist ist ja episch. Kann ich die irgendwo herunterladen?", schrieb der Triathlon-Olympiasieger.

"Unglaublich ... Fühl mich wie vor meiner Einschulung", teilte Hockeyspieler Moritz Fürste mit, für Bahnsprinter Maximilian Levy waren es "die Momente, für die ich den Sport mache! Würds gern nochmal erleben in Rio." Levys Sprintkollegin Kristina Vogel wurde gar spirituell: "Lieber Olympia-Gott im Himmel: Lass es BITTE meine Spiele werden!"

"London verblüfft mit Witz!"

Auch die internationalen Medien waren durchaus angetan. Im Mittelpunkt der Lobeshymnen: Regisseur Danny Boyle. "We love these games!", titelte die französische Sportzeitung "L'Equipe" in bestem Englisch und fragte nach der Zeremonie. "Wie kann man ein solches Land nicht mögen, dass sich selbst mit so viel Humor, Feierlichkeit und Selbstironie darstellt? Wie kann man ein solches Land nicht mögen, in dem die Königin mit dem berühmtesten Geheimagenten des Landes per Fallschirm im Olympiastadion landet?"

Brasiliens Zeitungen sahen in der spektakulären Inszenierung von Boyle ein Vorbild für die eigene Ausrichtung des weltgrößten Sportfestes in vier Jahren. "Schon jetzt sind die Organisatoren der Olympischen Spiele 2016 in Rio herausgefordert, eine Attraktion zu präsentieren, die im Vergleich zu der Show in London nicht viel zu wünschen übrig lässt", meinte "Estado de São Paulo". Die schwedische Zeitung "Aftonbladet" stellte in der Eröffnungsfeier "einen olympischen Rekord - an Mut" fest. Das Entzünden der Flamme sei in ihrer Schlichtheit "erhaben" gewesen. "Die Teile zur Geschichte aber waren mutig, wie man es in der Olympia-Geschichte noch nicht erlebt hat. Ein einziger falscher Ton hätte den Weltrekord an falschem, geschmacklosem Pathos gebracht. Aber er kam nicht." "Lidové Noviny" aus Tschechien staunte: "London verblüfft mit Witz!"

Internationale Reaktionen im Überblick

BRASILIEN: "Estado de São Paulo": "Die Olympischen Spielen hatten einen beeindruckenden Start. (...) Schon jetzt sind die Organisatoren der Olympischen Spiele 2016 in Rio herausgefordert, eine Attraktion zu präsentieren, die im Vergleich zu der Show in London nicht viel zu wünschen übrig lässt."

"Lance!" (Sportzeitung): "Zum dritten Mal in der olympischen Geschichte wird London die Sporthauptstadt der Welt sein. Bis zum 12. August werden alle Augen auf das Land der Königin gerichtet sein. (...) das Vereinigte Königreich hat in der Eröffungszeremonie sein Gesicht gezeigt."

"Folha de São Paulo": "London hat die 30. Auflage der Olympischen Spiele am Freitag mit einem Fest eröffnet, das spielerisch die britischen Ikonen zeigte und die Idee bestärkte, dass die Briten gute Gastgeber sind."

"globo.com": "In der Tradition der Popkultur: London eröffnet die Olympischen Spiele mit Tönen und Farben. (...) Von hochgelehrter Kunst bis zu Popkultur, von größter Nüchternheit bis zu schreiender Extravaganz, vom Drama bis zum Humor - ein fast vierstündiges Fest, das die Welt am Freitag willkommen hieß im Olympiastadion."

BULGARIEN: "24 Tschassa": "Ein reichhaltiges Spektakel zum Start der Olympischen Spiele."

"Sega": "Die Welt ist Olympia (.) Mit einer effektvollen Show fixierten die Gastgeber aus Großbritannien alle Blicke auf sich."

DÄNEMARK: "Politiken": "Mitreißend, überwältigend, großartig, temporeich, fesselnd. Die Eröffnung der Olympischen Spiele bot eine fast filmische Reise vom idyllischen Bauernleben im alten Großbritannien über die Industrialisierung bis zur modernen Zeit mit Beatmusik und der Geburt des Internets."

FRANKREICH: "L'Equipe": "We love these Games! (...) Die Eröffnungszeremonie der Briten war einzigartig: kühn, poetisch und voller Humor. Wie kann man ein solches Land nicht mögen, dass sich selbst mit so viel Humor, Feierlichkeit und Selbstironie darstellt? Wie kann man ein solches Land nicht mögen, in dem die Königin mit dem berühmtesten Geheimagenten des Landes per Fallschirm im Olympiastadium landet?"

"Le Parisien": "Geschichte, Zauber und Emotionen (...) Trotz des chaotischen Wetters hat Danny Boyle durch seine "menschliche Dimension" und seine "Selbstironie" Publikum und die weltweiten Sozialnetze erobert. Die Mission ist erfüllt."

"Le Nouvel Observateur" (Webseite des Wochenmagazins): "Eine Eröffnungsfeier so british! (...) Danny Boyle hat eine gelungene Feier zusammengestellt, die der Geschichte und dem englischen Humor gewidmet war. Sogar die Königin war dabei und hatte an der Seite James Bond mitgespielt."

SCHWEDEN: "Aftonbladet": "Die Spiele in London begannen mit einem olympischen Rekord - an Mut. Das Entzünden der Flamme war in ihrer Schlichtheit erhaben. Die Teile zur Geschichte aber waren mutig, wie man es in der Olympia-Geschichte noch nicht erlebt hat. Ein einziger falscher Ton hätte den Weltrekord an falschem, geschmacklosem Pathos gebracht. Aber er kam nicht."

SLOWAKEI: "Pravda": "Die Olympischen Spiele bieten ein Schauspiel ohnegleichen für ein riesiges Publikum. (...) Paradox daran ist aber: Je mehr Menschen Sportereignisse als Zuschauer verfolgen, desto weniger betreiben aktiven Sport. Das Ergebnis ist eine ungesunde Gesellschaft, die an Übergewicht leidet."

TSCHECHIEN: "Právo": "Die Atmosphäre der Erwartung, die über den Straßen und Parkanlagen der britischen Metropole lag, ist am Freitagabend auf das Olympiastadion übergesprungen. Im großen Stil hat der größte "Feiertag des Sports" begonnen."

"Lidové Noviny": "London verblüfft mit Witz! Den meisten Applaus erntete die Szene, in der Daniel Craig als James Bond die Königin im Buckingham Palast abholt und mit einem Fallschirm aus einem Hubschrauber über dem Stadion absetzt."

"Sport": "Die Gedichte des Briten William Blake lebten wieder auf. Im Olympiastadion wuchs eine grüne Wiese voller Fauna - und die Welt staunte. Der Oscar-gekrönte Regisseur Danny Boyle hat den Londoner Spielen mit seinem fantastischen Programm "Insel der Wunder" einen poetischen Charakter gegeben."

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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