Triumph in der Super-Kombination in Sotschi Höfl-Riesch bejubelt dritten Olympiasieg

Gold in Sotschi: Maria Höfl-Riesch zeigt sich einmal mehr als die kompletteste Fahrerin in der Weltspitze.

Gold in Sotschi: Maria Höfl-Riesch zeigt sich einmal mehr als die kompletteste Fahrerin in der Weltspitze.

(Foto: dpa)

Auf Maria Höfl-Riesch ist Verlass. Die 29-Jährige gewinnt erneut Olympia-Gold in der Super-Kombination - es ist bereits ihr dritter Sieg für Deutschland bei Winterspielen. Mit einem taktisch klugen Slalom überholt Höfl-Riesch nach Platz fünf in der Abfahrt die Konkurrenz.

Maria Höfl-Riesch saß nach ihrem dritten Olympia-Gold für einen kurzen Moment in sich versunken auf einem Stuhl, schüttelte ungläubig ihren Kopf, ehe sie Trainer und Betreuer herzte. Bei der Blumenzeremonie schloss die 29-Jährige die Augen, blickte dann in den Himmel von Krasnaja Poljana und umarmte schließlich Alfons Hörmann, des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes. Zunächst Zweifel, gefolgt von Erleichterung und schließlich immer größerer Freude: Beim Sieg in der alpinen Super-Kombination durchlief die Partenkirchenerin viele Emotionen. "Ich kann's noch gar nicht richtig glauben, ich bin überwältigt", sagte die Siegerin über ihre Fahrt von Abfahrtsplatz fünf nach ganz vorne.

Die Weltmeisterin wiederholte ihren Olympiasieg von Vancouver. Bei den Winterspielen von Sotschi gewann die beste deutsche Skirennfahrin den alpinen Wettbewerb aus Abfahrt und Slalom vor Nicole Hosp aus Österreich und der Amerikanerin Julia Mancuso. Bei der Spezial-Abfahrt am Mittwoch hat die 29-Jährige vom SC Partenkirchen ihre nächste Medaillenchance in Krasnaja Poljana. Höfl-Riesch sorgte mit ihrer Nervenstärke nicht nur bei sich selbst für Riesenerleichterung. "Wir sind alle sehr emotional. Für uns Alpine ist das der optimale Einstand", sagte Alpin-Chef Wolfgang Maier.

"Einfahren, was essen, besichtigen - und los geht's"

"Ein überwältigendes Gefühl, besonders nach der Abfahrt. Das ist das Schönste, was man als Sportler erleben kann, hier die Goldmedaille zu holen im ersten Wettbewerb", erklärte Höfl-Riesch, die am Ende einen Vorsprung von vier Zehntelsekunden auf Hosp hatte. Mit nun drei Olympiasiegen überholte sie in der olympischen Rangliste der besten deutschen Alpinen Rosi Mittermaier und liegt nur noch knapp hinter Katja Seizinger, die auf drei goldene und zwei bronzene Medaillen kommt. Dabei war Höfl-Riesch nicht frei von Zweifeln nach Russland gereist. Die Slalom-Generalprobe im slowenischen Kranjska Gora hatte sie völlig verpatzt, die abschließenden Trainingseinheiten in der Abfahrt von Krasnaja Poljana verbrachte sie mit der Suche nach der idealen Linie – offenbar erfolgreich

In der Schussfahrt heute Vormittag aber lief es dann nämlich wesentlich besser: Höfl-Riesch lag zwar 1,04 Sekunden hinter der überraschend starken Mancuso auf Platz fünf, erhielt sich damit aber alle Chancen. Mit einem sicheren und taktisch klugen Torlauf schob sie sich an ihren Konkurrentinnen vorbei und sank im Moment des Triumphs gerührt in den Schnee. "Es hat sich nicht gut angefühlt, ich war fix und fertig", sagte sie direkt nach dem Slalom. Wie groß die Zweifel im Hause Höfl-Riesch waren, zeigt der Tweet von Ehemann Marcus kurz vor dem Rennen: "Wie kann man nach den Trainingsergebnissen hier ständig von "Gold" reden!? Es wird sehr schwer, aber @maria wird alles Erdenkliche geben."

Nach Platz fünf in der Abfahrt hatte sich Höfl-Riesch schnell zur Vorbereitung für den Slalom aufgemacht. Ausrüstung wechseln, umziehen und dann ein paar "schnelle Schritte, um schnelle Beine zu bekommen", erklärte die 29-Jährige ihren Plan für eine Medaille. "Einfahren, was essen, besichtigen - und los geht's." Verblüffend deutlich lag Höfl-Riesch zunächst noch hinter Mancuso. "Bei der überrascht mich gar nichts, speziell bei Olympia. Mit ihr habe ich auf jeden Fall gerechnet", sagte sie. "Ich bin im Slalom gut genug, um um eine Medaille zu kämpfen", bekräftigte aber auch Mancuso. Das Glamour-Girl holte bereits seine vierte Olympia-Medaille und freute sich immens über Bronze. "Mein Großvater lächelt mir vom Himmel zu. Das ist für dich, Großpa Denny", twitterte Mancuso vor dem Slalom.

Quelle: ntv.de, Christian Kunz und Maximilian Haupt, dpa

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