Gericht weist Berufung ab Olympia-Kritiker muss in die Strafkolonie

Weil er Protestplakate an eine angeblich widerrechtlich errichtete Villa geklebt hat, muss der olympiakritische Umweltschützer Jewgeni Witischko für drei Jahre in Haft. Human Rights Watch nennt das Urteil "politisch motiviert".

Der russische Olympia-Kritiker und Umweltaktivist Jewgeni Witischko (40) ist mit einem Widerspruch gegen eine Verurteilung zu drei Jahren Lagerhaft gescheitert. Ein Gericht habe das international kritisierte Urteil gegen den Geologen bestätigt, der Zerstörungen durch die Winterspiele in Sotschi angeprangert hatte. Das sagte ein Justizsprecher der Agentur Interfax.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) nannte den Richterspruch "politisch motiviert". Die russischen Behörden wollten Aktivisten im Umfeld von Olympia mit Druck "kaltstellen", teilte Julia Gorbunowa von HRW mit. Witischkos Anwalt Alexander Popkow meinte: "Jewgeni soll gezielt isoliert werden."

Der Ökologe soll an einer Villa des Gouverneurs der Olympia-Region Krasnodar Protestplakate angebracht haben, weil das Gebäude ohne gesetzliche Grundlage errichtet worden sei. Wegen vorsätzlicher Beschädigung fremden Eigentums müsse der Angeklagte drei Jahre in eine Strafkolonie, urteilte ein Richter in der Stadt Krasnodar.

Witischko gehört der Organisation Umweltschutz im Nordkaukasus (EWNC) an. Menschenrechtler kritisieren seit langem zunehmenden Druck auf Aktivisten rund um die Olympia-Wettkämpfe (7. bis 23. Februar) in Sotschi, die als Prestigeprojekt von Kremlchef Wladimir Putin gelten.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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