Olympia-Sieg mit Folgen Darja Varfolomeev muss Schuljahr wiederholen
15.08.2024, 09:49 Uhr
Darja Varfolomeev setzte für ihren Gold-Traum mit der Schule aus und holt die 10. Klasse nun nach.
(Foto: REUTERS)
Darja Varfolomeev feiert in Paris einen historischen Triumph: Die 17-Jährige holt Olympiagold in der Rhythmischen Sportgymnastik. Eine Konsequenz: Sie muss länger zur Schule gehen. Überraschend kommt die Ehrenrunde für die Sportlerin allerdings nicht.
Olympiasiegerin Darja Varfolomeev hat für den größten Erfolg ihrer Karriere bewusst eine Ehrenrunde in der Schule in Kauf genommen. "Ich habe mein ganzes Leben darauf hingearbeitet, dieses Jahr mit der Schule ausgesetzt und werde die 10. Klasse wiederholen müssen", sagte die 17-Jährige in einem Interview dem "Stern". Als erste Deutsche der Geschichte hatte sie bei den Olympischen Spielen in Paris Gold in der Rhythmischen Sportgymnastik gewonnen. "Ich konnte es wirklich erst glauben, als ich die letzte Übung mit dem Band beendet hatte und wusste, dass ich keinen großen Fehler gemacht hatte."
Mit vier Übungen "nahe an der Perfektion", wie die begeisterte Bundestrainerin Yuliya Raskina befand, krönte sich Varfolomeev 345 Tage nach ihren fünf WM-Titeln in Valencia zur unumstrittenen Gymnastik-Königin. "Ich bin einfach nur froh, dass ich vier saubere Übungen gezeigt habe und das bis zum Ende durchgezogen habe", sagte sie unmittelbar nach ihrem Triumph. "Dann kamen die Emotionen, dass ich das geschafft habe."
Und das nächste große Fernziel ist auch schon definiert: Die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles sollen "auf jeden Fall" der nächste Höhepunkt in ihrer noch jungen und doch schon so glanzvollen Karriere werden. Auf dem Weg dorthin muss Varfolomeev in weiten Teilen neue Übungen einstudieren. Die Bewertungsvorschriften - der sogenannte Code de Pointage - wird verändert. Bis zu den nächsten Weltmeisterschaften im kommenden Jahr in Rio de Janeiro müssen die Darbietungen sitzen, soll das Kunststück eines Fünffach-Triumphes erneut gelingen.
Der glanzvolle Auftritt von Paris soll aber nicht nur Varfolomeev Rückenwind geben, sondern den Sport nun auch aus der Nische zu größerer Aufmerksamkeit führen. "Ich hoffe, dass die Rhythmische Sportgymnastik populärer wird in Deutschland. Auf jeden Fall haben die Leute Interesse an unserer Sportart. Es ist auch ein sehr schöner Sport", sagte Bundestrainerin Raskina.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid