"Drei Tage mit Erbrechen" Olympia-Triathletin meldet sich nach heftigem Virusinfekt

Claire Michel schwamm in der Seine und hatte danach Probleme.

Claire Michel schwamm in der Seine und hatte danach Probleme.

(Foto: IMAGO/Belga)

Drei Tage lang hat sich die belgische Triathletin Claire Michel übergeben, nachdem sie sich einen Virus eingefangen hatte. Vergangene Woche schwamm sie für den olympischen Wettbewerb in der Seine. Mit Sorge blicken auch die deutschen Freiwasserschwimmer auf den Pariser Fluss.

Die belgische Triathletin Claire Michel hat sich beim Einzelrennen am vergangenen Mittwoch beim Schwimmen in der Seine nicht mit dem E.Coli-Bakterium infiziert. "Bluttests haben ergeben, dass ich mich mit einem Virus infiziert habe (nicht mit E.Coli)", teilte sie auf Instagram mit. Sie fügte hinzu, dass sie "drei Tage lang unter Erbrechen und Durchfall litt, was mich ziemlich leer machte". Nach der Erkrankung von Michel hatte Belgien seine Mannschaft vom Mixed-Wettbewerb am Montag zurückgezogen.

Michel dankte in ihrer Instagram-Mitteilung dem Personal der Poliklinik im olympischen Dorf und dem medizinischen Team der belgischen Olympia-Delegation. Zudem äußerte sie ihr Mitgefühl für die Kolleginnen und Kollegen des Triathlon-Teams, die wegen ihres Ausfalls kein weiteres Rennen in Paris bestreiten konnten.

Auch die Mannschaften aus der Schweiz und aus Norwegen hatten nach den Einzelrennen von kranken Sportlerinnen und Sportlern berichtet. Beide stellten dabei jedoch keinen direkten Zusammenhang mit der problematischen Qualität des Wassers der Seine her. "Ich war von Freitag auf Samstag über Nacht etwa zwölf Stunden lang krank", berichtete der Norweger Vetle Bergsvik Thorn der Nachrichtenagentur AFP. Er wisse aber nicht, "ob es eine Lebensmittelvergiftung war oder von der Seine kam".

Fragezeichen auch bei den Freiwasserschwimmern

Indes gibt es weitere Wettkämpfe in dem Fluss. Die deutschen Freiwasserschwimmer wollen sich an diesem Mittwoch einen eigenen Eindruck von den Bedingungen in der Seine machen. "Wir haben gerade den aktuellen Wasserreport bekommen. Alles ist auf grün gestellt", sagte Langstrecken-Bundestrainer Bernd Berkhahn. "Wir werden uns vorbehalten, morgen zu entscheiden, ob wir reinspringen oder nicht." Die Athleten fahren morgens zum olympischen Wettkampfort an der Pont Alexandre III. Dort war am Dienstag noch kein Training möglich gewesen. Die Wasserqualität im Pariser Fluss war zu schlecht.

Auf die Frage nach Sorgen um die Gesundheit seiner Sportler sagte Berkhahn: "Wir müssen uns da schon auf die Angaben des Veranstalters verlassen. Das fällt mir ein bisschen schwer, aber wir machen das jetzt einfach so." Das Rennen der Frauen ist am Donnerstag, das der Männer am Freitag geplant. Über die Wasserqualität in der Seine wird seit Wochen diskutiert. Am Mittag hatte der Schwimm-Weltverband World Aquatics noch mitgeteilt, die Enterokokken-Werte hätten bei einem von vier Untersuchungspunkten die von World Aquatics festgelegten Grenzwerte überschritten.

Sollten die Bedingungen in der Seine für die Rennen nicht passen, könnte an die Wettkampfstätte der Ruderer ausgewichen werden. Mit Blick auf das erste geplante Rennen über zehn Kilometer prognostizierte Berkhahn: "Es sieht im Moment sehr danach aus, dass das Damenrennen am 8. August stattfindet."

Lange Zeit war in Paris darüber diskutiert worden, ob die Qualität des Wassers in der Seine wirklich gut genug ist, damit dort Wettkämpfe stattfinden können. 1,4 Milliarden Euro waren im Großraum Paris in den vergangenen Jahren in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert worden, um die Wasserqualität zu verbessern. Verhindert wird nun unter anderem, dass bei Starkregen mit den Wassermassen auch Toilettenabwasser in den Fluss gelangt.

Quelle: ntv.de, ses/dpa/sid

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