Triathlon-Erfolge in Paris Schulz kämpft mit den Tränen, Renner holt Bronze
02.09.2024, 16:03 Uhr
Auch Martin Schulz gewann Bronze bei den Paralympics.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die deutsche Bilanz bei den Paralympischen Spielen wird dank der Triathletinnen und Triathleten ordentlich aufgebessert: Zwar schrammt Martin Schulz knapp am persönlich Gold-Hattrick vorbei, doch seine Bronzemedaille rührt in zu Tränen. Auch Anja Renner darf jubeln.
Triathlet Martin Schulz hat bei den Paralympischen Spielen in Paris seinen persönlichen Gold-Hattrick verpasst. Der Fahnenträger des deutschen Teams brauchte für die 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen 59:19 Minuten und holte damit hinter dem US-Amerikaner Chris Hammer und dem Brasilianer Ronan Cordeiro Bronze. Zum Sieg fehlten 35 Sekunden. Kurz zuvor hatte sein Trainingskollege Max Gelhaar bereits Silber in der Klasse PTS3 gewonnen, Anja Renner holte bei den Sehbehinderten Bronze.
"Viele haben das Triple erwartet, aber die Bronzemedaille bedeutet mir so viel. Das war das stärkste Feld, das es je bei den Paralympics gegeben hat", sagte Schulz, der während des ARD-Interviews immer wieder mit den Tränen kämpfte: "Ich war die letzten Tage gesundheitlich etwas angeschlagen."
Schulz hing aufgrund seines fehlenden linken Arms im Schwimmen als Sechster wie gewohnt etwas zurück, holte sich auf dem Rad die Führung - und fuhr sogar ein minimales Polster von fünf Sekunden heraus. Im Laufen musste er die beiden Hauptkonkurrenten aber wieder ziehen lassen. Zuvor war der 34-Jährige mit seinen Triumphen von Rio und Tokio der einzige Paralympics-Sieger überhaupt in seiner Startklasse.
Renner mit größtem Erfolg der Karriere
Renner mit Guide Maria Paulig feierte als Dritte ihren größten Karriereerfolg, nur Spanien und Italien waren etwas stärker. Es war für die 38-Jährige die erste internationale Medaille überhaupt. Neele Ludwig wurde in der Startklasse PTS2 Achte.
Am Sonntag waren die Wettkämpfe noch wegen der schlechten Wasserqualität abgesagt worden. Nach Dauerregen am Freitag hatte es am späten Samstagabend noch ein kurzes Gewitter samt Platzregen gegeben. Bereits bei den olympischen Triathleten hatte das Männerrennen wegen zu schlechter Wasserwerte um einen Tag verschoben werden müssen. Insbesondere nach den Freiwasserrennen hatten einige Athletinnen und Athleten über Übelkeit und gar Erbrechen geklagt.
In den vergangenen Jahren investierte der französische Staat etwa 1,4 Milliarden Euro, um die Seine zu säubern. Dafür mussten zahlreiche Haushalte an die Kanalisation angeschlossen werden, die ihr Abwasser zuvor direkt in den Fluss und seine Nebenflüsse geleitet hatten. Zudem wurde in Paris ein riesiges Überlaufbecken gebaut, damit bei starkem Regen die Kanalisation nicht mehr wie bislang in die Seine überflutet.
Quelle: ntv.de, dbe/sid