Deutsches Schwimm-Fiasko Steffen verpasst 100-Meter-Finale

Die zwölftbeste Zeit reichte Britta Steffen nicht, um ins Finale der besten Acht einzuziehen.

Die zwölftbeste Zeit reichte Britta Steffen nicht, um ins Finale der besten Acht einzuziehen.

(Foto: dpa)

Es hat sich angedeutet: Titelverteidigerin Britta Steffen verpasst in London den erneuten Einzug ins Olympia-Finale über 100 Meter Freistil, und das deutlich. Damit bleibt dem medaillenlosen DSV kaum noch eine realistische Chance auf Edelmetall. Der Ungar Daniel Gyurta zeigt Weltrekordform.

Auch Weltrekordlerin Britta Steffen konnte das deutsche Debakel im olympischen Pool nicht verhindern. Die 28-Jährige, vor vier Jahren in Peking noch Doppel-Olympiasiegerin, schied über 100 Meter Freistil schon im Halbfinale aus und raubte dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) die wohl letzte Medaillenhoffnung in London. Auch Daniela Schreiber scheiterte als 15. in 54,39 Sekunden.

"Vielleicht ist meine Zeit auf den 100 m Freistil einfach vorbei, aber die 50 m habe ich ja noch", sagte Steffen. 370 Tage nach ihrem WM-Fiasko in Shanghai fehlten der Dreifach-Europameisterin aus Berlin als Zwölfte 32 Hunderstel zum Endlauf am Donnerstag. In 54,18 Sekunden war die 28-Jährige zwar sieben Zehntel schneller als vor einem Jahr, als sie nach dem Vorlauf vorzeitig in die Heimat abgereist war. Doch an ihre Leistungen der DM und der EM im Mai, als sie so schnell geschwommen war wie seit ihren Weltrekorden 2009 nicht mehr, kam sie im Aquatics Centre bei weitem nicht heran.

Gyurta siegt mit Weltrekord

Weltmeister, Europameister war Daniel Gyurta schon vorher über 200 Meter Brust. Jetzt ist er auch Olympiasieger und Weltrekordler.

Weltmeister, Europameister war Daniel Gyurta schon vorher über 200 Meter Brust. Jetzt ist er auch Olympiasieger und Weltrekordler.

(Foto: AP)

Eine Topleistung zeigte der Ungar Daniel Gyurta. Er sorgte über 200 Meter Brust für den vierten Schwimm-Weltrekord bei den Olympischen Spielen in London. Der Welt- und Europameister schlug nach 2:07,28 Minuten an und steigerte damit die drei Jahre alte Bestmarke des Australiers Christian Sprenger um drei Hundertstelsekunden. Silber ging in 2:07,43 an den Briten Michael Jamieson vor dem Japaner Ryo Tateishi (2:08,29).

Tateishis Landsmann Kosuke Kitajima hat dagegen auch im zweiten Versuch das historische Gold-Triple verpasst. Der 29-Jährige musste sich mit Platz vier (2:08,35) zufrieden geben. Schon über die halbe Distanz war es dem dreimaligen Weltmeister nicht gelungen, als erster Schwimmer dreimal in Folge auf derselben Strecke Olympiasieger zu werden.

Adrian düpiert Magnussen

Der australische Weltmeister und Topfavorit James Magnussen kassierte drei Tage nach der Pleite mit der 4x100 Meter Freistil Staffel in London auch in der Königsdisziplin der Schwimmer eine Niederlage. Der 21-Jährige war über 100 Meter Freistil in einer packenden Entscheidung nach 47,53 Sekunden eine Hundertstelsekunde langsamer als der siegreiche amerikanische Staffel-Weltmeister Nathan Adrian (47,52).

Bronze ging an den WM-Zweiten Brent Hayden aus Kanada (47,80). Der deutsche Rekordhalter Marco di Carli (Frankfurt/Main) war schon im Vorlauf ausgeschieden.

Quelle: ntv.de

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