Bronze als Trostpreis Weltrekordflut vermiest Teamsprint-Trio den Traum vom Gold

Das deutsche Trio holt Bronze.

Das deutsche Trio holt Bronze.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Das Teamsprint-Trio Pauline Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich gewinnt Bronze bei den Olympischen Spielen. Ihre Goldmission scheitert trotz zwischenzeitigen Weltrekords, doch das kleine Finale gegen die Niederlande entscheiden sie deutlich für sich.

Die deutschen Sprint-Königinnen standen auf dem olympischen Podest, ihre Medaillen hatten sie sich hart erkämpft - und brauchten in diesem Moment doch vor allem Trost. Bei Lea Sophie Friedrich flossen die Tränen, Emma Hinze und Pauline Grabosch kümmerten sich um die Kollegin. Denn Bronze im Teamsprint hatten sie soeben zwar gewonnen - doch sie hatten auch Gold verloren, ihren großen olympischen Traum.

"Sie waren definitiv enttäuscht", sagte Bundestrainer Jan van Eijden, es war ja auch ein echtes Drama gewesen. "Wir wollten so schnell fahren wie noch nie, das haben wir hingekriegt", sagte van Eijden, "und dann fahren zwei andere noch schneller. Das ist sehr ärgerlich." Denn trotz eines Weltrekords hatte das deutsche Trio das Goldfinale verpasst.

Im Velodrome National von Saint-Quentin-en-Yvelines gewannen die Serien-Weltmeisterinnen der Jahre 2020 bis 2023 das kleine Finale gegen die Niederlande in 45,400 Sekunden und sicherten sich immerhin einen Podestplatz. Zu Gold fuhr anschließend Großbritannien - erneut mit Weltrekord - Silber ging an Neuseeland.

"Ich hoffe, sie nehmen das mit in die nächsten Disziplinen. Man hat eine Medaille geschafft, vielleicht nicht die, die man wollte. Aber man sollte das nicht kleinreden", sagte Kristina Vogel im ZDF. Die London-Olympiasiegerin ist in Paris als TV-Expertin im Einsatz.

"Wir haben so hart gekämpft"

"Wir haben uns gar nichts vorzuwerfen. Wir sind alle drei Teams Weltrekord gefahren. Wir haben alles gegeben. Jeder von uns ist Bestzeit auf seiner Position gefahren", sagte Friedrich und Grabosch meinte: "Es ist eine Medaille. Wir haben so hart dafür gekämpft. Es sind viele Weltrekorde gefahren worden. Es fahren viele Mädels unheimlich schnell. Chapeau an die anderen beiden Teams."

Nach einer soliden Qualifikation (45,644) drehten Hinze und Co. dann auch mächtig auf und untermauerten ihre Ambitionen. Bei ihrem Erstrundenerfolg gegen Mexiko (45,377 Sekunden) verbesserte das Cottbuser Gespann auf dem rasend schnellen und frisch renovierten Holzoval den kurz zuvor aufgestellten Weltrekord der Britinnen.

Statt des scheinbar sicheren Goldfinals folgte aber der Schock: Direkt im Anschluss legten erst Neuseeland (45,348) und dann Großbritannien (45,338) wieder nach und verdrängten das deutsche Trio noch von den ersten beiden Rängen. Hinze und Friedrich blickten auf der Rolle fassungslos ins Leere. Grabosch, die anders als Hinze und Friedrich nicht im Sprint und Keirin antritt, legte das Gesicht in die Hände und trauerte der einzigen Goldchance bei ihrer Olympia-Premiere hinterher.

Männer fahren nur hinterher

Hinze erlebte ein schmerzhaftes Déjà-vu. Die 26-Jährige war vor drei Jahren als Dreifach-Weltmeisterin nach Tokio geflogen und ohne Olympiasieg wieder abgereist. In Paris soll die Revanche gelingen. Im Teamsprint bot sich allerdings die wohl größte Chance.

Im Teamsprint der Männer belegten Luca Spiegel, Maximilian Dörnbach und Stefan Bötticher in 43,009 Sekunden den siebten Rang in der Qualifikation. Die erste Runde wird am Dienstag ausgefahren. In der Teamverfolgung der Männer fuhren Tobias Buck-Gramcko, Roger Kluge, Theo Reinhardt und Tim Torn Teutenberg hinterher und schieden als Neunte (3:50,083 Minuten) aus. Der Fokus im Ausdauerbereich der Männer liegt in Paris auf dem Madison. Dort wollen Kluge und Reinhardt um eine Medaille fahren.

Quelle: ntv.de

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