Skispringen Uhrmann springt an Bronze vorbei
13.02.2010, 21:32 Uhr102 Meter reichen nicht: Wie bei den Spielen in Turin springt Michael Uhrmann auf der Normalschanze nur knapp an einer Medaille vorbei. Gold gewinnt Simon Ammann aus der Schweiz. Martin Schmitt fliegt nach schwachem ersten Durchgang noch in die Top Ten.
Pechvogel Michael Uhrmann ist im Auftaktwettbewerb der Olympischen Winterspiele als Fünfter erneut nur knapp an einer Medaille vorbeigesprungen. Auf der Normalschanze in Whistler gewann der Schweizer Simon Ammann sein drittes Olympiagold vor Adam Malysz (Polen) und Gregor Schlierenzauer (Österreich). Martin Schmitt und Michael Neumayer belegten die Ränge 10 und 16.
Michael Uhrmann schüttelte betrübt den Kopf, als er im Finale bei zu kurzen 102 Metern gelandet war und damit noch vom zwischenzeitlichen Silberrang aus den Medaillen rutschte. Vier Jahre zuvor hatte er bereits bitter enttäuscht die Turiner Anlage verlassen, weil er Bronze als Vierter um minimale 25 Zentimeter verpasst hatte. Bei der WM 2007 in Sapporo erlitt er beim letzten Training einen Mittelfußbruch.
"Für Olympia nicht genug"
Letzter deutscher Solo-Medaillist auf der olympischen Bühne bleibt damit vorerst Sven Hannawald, der in Salt Lake City 2002 Zweiter auf der Normalschanze war. Damals hatte Simon Ammann bereits zweimal Gold erobert.
Die Grundlage für den dennoch starken fünften Platz (TV-Kommentator Dieter Thoma: "Gut, aber bei Olympia nicht gut genug") legte Michael Uhrmann mit einem blitzsauberen Sprung auf 103,5 Meter im ersten Durchgang, als er auch von leichtem Aufwind profitierte und auf den zweiten Rang nur 2,5 Punkte hinter Weltcup-Spitzenreiter Simon Ammann (105 Meter) segelte. "Das war gut, damit kann ich zufrieden sein", sagte der 31 Jahre alte Bayer, schränkte aber bereits leicht zweifelnd ein: "Auf der kleinen Schanze geht es so eng zu. Da entscheidet ein Windhauch oder eine gute Haltungsnote. Schaun wir mal, wozu es reicht."
Nicht ganz mit dem bereits in der gewonnenen Qualifikation überzeugenden Uhrmann konnten die anderen deutschen Springer mithalten. "Wenn wir alle Kräfte bündeln, können wir etwas Außergewöhnliches schaffen, und eine Medaille wäre etwas Außergewöhnliches", hatte Martin Schmitt vor dem Auftakt gesagt.
Pech für Nachwuchs-Springer Bodmer
Der viermalige Weltmeister hatte dann aber mit 99,5 Metern keinen außergewöhnlichen ersten Versuch in der Wertung. Er monierte einen technischen Fehler, lag bei Halbzeit nur auf Rang 16, sprang aber durch einen blitzsauberen Finalsatz auf 103,5 Meter noch in die Top Ten.
Großes Pech hatte bei seinem Olympia-Debüt Pascal Bodmer. Bei dem 19-Jährigen riss der Reißverschluss des Sprunganzuges auf. Co-Trainer Chrisian Winkler musste das Malheur mit einer Notreparatur und Sicherheitsnadeln beheben. Bodmer durfte zwar nachspringen, verpasste dann aber nach schwachem Versuch als 31. das Finale der besten 30. "Das ist bitter, wenn du 500 Sprünge in einem Winter machst, und ausgerechnet beim wichtigsten passiert dir so etwas", sagte der arg enttäuschte Youngster.
Quelle: ntv.de, sid