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Angriff auf Amazon und Google Apple soll im März ein völlig neues Gerät vorstellen

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Apples smartes Display soll etwa so groß wie zwei nebeneinandergelegte iPhones sein.

Apples smartes Display soll etwa so groß wie zwei nebeneinandergelegte iPhones sein.

(Foto: kwe)

Einem sehr konkreten Bericht nach wird Apple im kommenden März ein KI-Display vorstellen, mit dem es die Smarthome-Dominanz von Google und Amazon brechen möchte. Das quadratische Gerät soll an der Wand montiert werden können und als Kommandozentrale im vernetzten Haushalt dienen.

Smarte Displays sind alles andere als neu. Amazon hat schon 2017 den ersten Echo Show vorgestellt, Google zog zwei Jahre später mit dem Nest Hub nach. Die Geräte zeigen unter anderem aktuelle Informationen wie die Wettervorhersage an, man kann über sie Videochats führen und KI-Assistenten nutzen, und sie dienen als Kommandozentrale im Smarthome. Einem Bericht von "Bloomberg" nach wird jetzt auch Apple in diese Produktkategorie einsteigen. Schon im März soll es das Gerät mit dem Projektnamen "J490" auf den Markt bringen.

Drei Jahre Vorbereitung

Autor Mark Gurman schreibt, seinen Informanten zufolge sei das smarte Display bereits seit drei Jahren in der Entwicklung, und Apple-Chef Tim Cook habe es zu einer Priorität erklärt. Völlig unerfahren ist sein Unternehmen in diesem Segment mit der Plattform HomeKit nicht, im Vergleich zu den Konkurrenten backt es hier aber kleine Brötchen. Der CEO hoffe, mit dem smarten Display aufholen zu können und Apple zu einer Smarthome-Macht zu machen, so der "Bloomberg"-Artikel.

"J490" soll einen sechs Zoll großen Bildschirm haben und wie ein quadratisches iPad mit einem dicken Rand um das Display aussehen. Eine Frontkamera, Lautsprecher und ein Akku seien ebenfalls an Bord, schreibt Gurman. Die Oberfläche des Touchscreens soll wie eine Mischung aus dem watchOS der Apple Watch und dem Stand-by-Modus sein, den iPhones anzeigen können, wenn sie im Querformat stehend aufgeladen werden. Das Betriebssystem soll Pebble (Kieselstein) heißen.

Das Gerät arbeitet den Informationen nach selbstständig, beherrscht aber "Handoff". Das heißt, es kann Aufgaben von einem anderen Apple-Gerät übernehmen und weiterführen. Das funktioniert aktuell zwischen iPhones, iPads und Macs mit dem Safari-Browser, Mail, Notizen, Karten und Facetime sowie angepassten Drittanbieter-Apps.

Apple Intelligence im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt stehen beim kommenden smarten Display Apple Intelligence und der digitale Assistent Siri, mit denen Nutzerinnen und Nutzer nach Meinung des Unternehmens vor allem über Spracheingaben interagieren werden. Dabei kommt laut Gurman das angekündigte Feature App Intents zum Einsatz. Damit kann man durch Sprachbefehle entsprechend angepasste Apps Funktionen ausführen lassen, ohne sie öffnen zu müssen. So könnte man etwa Siri auffordern, mit einer bestimmten App ein Taxi zu buchen.

Gurmans Quellen zufolge soll das smarte Apple-Display unter anderem dazu dienen, Geräte im vernetzten Heim zu steuern, Videochats zu führen, Nachrichten abzurufen, im Internet zu surfen oder Musik zu hören. Außerdem soll es möglich sein, Kalendereinträge oder Notizen zu checken und anzulegen. Und selbstverständlich wird man auf dem Bildschirm Videos ansehen oder ihn im Stand-by für Diashows von Fotos nutzen können.

Günstiger Starter, teurer Nachfolger

Dem "Bloomberg"-Artikel nach soll das smarte Display ähnlich günstig wie aktuelle Geräte der Konkurrenz sein. Amazons Echo Hub kostet beispielsweise rund 200 Euro, ein Google Nest Hub knapp 100 Euro. Apple soll aber bereits einen wesentlich teureren Nachfolger planen, der laut Gurmans Quellen um die 1000 Euro kosten könnte.

Apple soll dafür verschiedenes Zubehör entwickeln. Dazu sollen eine Wandbefestigung oder Sockel mit zusätzlichen Lautsprechern gehören, um das smarte Tablet auf einen Tisch oder ein anderes Möbel stellen zu können.

Gurman zufolge verfügt Apples smartes Display über Sensoren, mit denen es erkennen kann, wie nahe sich eine Person befindet. Entsprechend der Entfernung soll es unterschiedliche Vorschläge anzeigen. Beispielsweise könne auf größere Distanz die Raumtemperatur zu sehen sein, während man aus der Nähe die Option habe, die Heizung zu regeln, schreibt er.

Wegbereiter für neue Sicherheitsgeräte

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Nutzer sollen festlegen können, welche Widgets oder Smarthome-Kontrollen auf dem Display angezeigt werden. Außerdem würden Apps ähnlich wie bei iPhones in einem Raster angeordnet und man habe die Möglichkeit, Anwendungen schnell aus einer Leiste (Dock) zu starten.

Die Informanten sagten Gurman, das smarte Display solle Apple auch den Weg zu weiteren Geräten ebnen. Speziell gehe es dabei um Sicherheitskameras im Innen- und Außenbereich. Apple könne hier seine Expertise im Hinblick auf Privatsphäre und Datenschutz als Trumpf ausspielen, so Gurman. Werde das smarte Display ein Erfolg, könnte Apple solche Geräte priorisiert auf den Markt bringen.

Quelle: ntv.de, kwe

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