Tolle Mattscheibe kostet extra Das neue MacBook Pro 14 gibt mit dem M4 kräftig Gas
11.11.2024, 18:13 Uhr Artikel anhören
Bei den Farben kann man nur zwischen Schwarz und Silber wählen.
(Foto: kwe)
Das neue MacBook Pro 14 ist mit dem M4-Chip sehr leistungsstark, aber trotzdem auch außergewöhnlich ausdauernd. Das matte Display ist ebenfalls klasse, allerdings bekommt man es wie andere Upgrades nur gegen einen deftigen Aufpreis.
Eigentlich wollte ntv.de das MacBook Pro 14 mit Apples neuem Chip M4 Pro oder Max testen, doch im Paket war letztlich das einfache Modell mit M4 und 1 Terabyte (TB) Speicher, das Apple ab rund 2130 Euro anbietet. Das ist vielleicht sogar gut so, denn es hat sich herausgestellt, dass sich die meisten Nutzerinnen und Nutzer den Aufpreis von fast 800 Euro für die entsprechende Variante mit Pro- oder gar Max-Prozessor sparen können.
Dreimal USB-C jetzt Standard
Optisch hat sich so gut wie nichts getan, Apple hat das Design des Vorgängers unverändert übernommen. Auch die hervorragende Tastatur und das große, ausgezeichnete Trackpad sind gleich geblieben. Allerdings hat jetzt auch das günstigste Modell drei USB-C-Anschlüsse, das preiswerteste M3-MacBook Pro hat nur zwei.
Die Buchsen des 1,55 Kilogramm schweren Notebooks haben jeweils Thunderbolt-4-Schnittstellen (USB 4), die Datenübertragungen mit Geschwindigkeiten bis 40 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) ermöglichen. Bei den Pro- und Max-Varianten ermöglicht Thunderbolt 5 theoretisch bis zu 120 Gbit/s. Relevant ist der Unterschied im privaten, aber auch beruflichen Alltag kaum, könnte aber bei Profis in Zukunft eine größere Rolle spielen.
Außerdem hat das MacBook Pro 14 M4 einen HDMI-Ausgang, eine Kopfhörerbuchse und einen SD-Kartenleser. Aufladen kann man es über einen USB-C-Eingang oder den MagSafe-Anschluss, für den Apple Netzteil und Kabel mitliefert. Funkkontakt nimmt das Gerät über Wifi 6E und Bluetooth 5.3 auf.
Zwei externe Displays mit 6K möglich
An den USB-C-Anschlüssen kann man zwei externe Displays mit bis zu 6K-Auflösung und 60 Hertz (Hz) Bildwiederholrate betreiben. Wahlweise kann dort ein einzelner 8K-Monitor (60 Hz) verbunden werden. Der HDMI-Anschluss unterstützt 4K-Bildschirme mit bis zu 144 Hz oder 240 Hz, wenn es das einzige Zusatz-Display ist. Am M3-Vorgänger konnte nur ein externer Monitor betrieben werden.
Die von ntv.de ausprobierte Variante des MacBook Pro 14 M4 hat 16 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 1 Terabyte (TB) Flash-Speicher. Reichen 512 GB aus, spart man rund 230 Euro. Welche Ausstattung es sein soll, muss man sich vor dem Kauf gut überlegen, denn nach wie vor kann man bei Apples Laptops Speicher weder austauschen noch erweitern.
Nanotextur toll, aber teuer
Dabei muss man jedes Extra teuer erkaufen. Dazu gehört auch ein jetzt verfügbares Display mit Nanotextur, wie es das Testgerät hat. Damit ist die Oberfläche des Bildschirms matt und spiegelt so gut wie gar nicht. Das ist schon in Innenräumen angenehm, im Freien oder direkt am Fenster ist es eine enorme Erleichterung. Der Aufpreis: 170 Euro.
Ansonsten liefert das Display mit Mini-LEDs ausgezeichnete Farben und Kontraste und kann bei HDR-Inhalten mit bis zu 1600 Nits hell leuchten. Mit 254 Pixeln pro Zoll (ppi) ist seine Darstellung zudem sehr scharf.
Auch der einfache M4 ist alles andere als schwach
Die Leistung des MacBook Pro mit M4 und 16 GB Arbeitsspeicher entspricht kaum überraschend der des von ntv.de kürzlich getesteten Mac mini, der die gleiche Ausstattung aufweist. So erreichte der Laptop im Benchmark-Test mit 3826 und 14964 Punkten mit einem Rechenkern oder allen zehn Kernen ein nahezu identisches Ergebnis.
Die SSD ist zwar speziell beim Schreiben nicht ganz so schnell wie die des Mac mini M4, aber immer noch mehr als flott genug, um das System nicht auszubremsen. Im Blackmagic Disk Speed Test erreichte sie beim Schreiben 3339 Megabyte pro Sekunde (MB/s), beim Lesen 2906 MB/s.
Spielvergnügen inklusive
Damit kann man arbeiten. Der Computer erledigt locker auch anspruchsvolle Foto- und Videoarbeiten und stößt selten an seine Grenzen. Wie der kleine Desktop-Rechner ist auch das MacBook Pro mit dem M4-Chip ein brauchbarer Gaming-Computer, solange man nicht zu viel erwartet. Im Test ließ sich beispielsweise "Resident Evil 4" mit Full-HD-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde flüssig spielen.
Wie der Mac mini M4 ist auch das neue MacBook Pro für Apple Intelligence bereit. Die KI-Funktionen stehen im Gegensatz zu iPhones und iPads auf den Rechnern schon jetzt zur Verfügung, allerdings vorerst nur auf US-Englisch.
Hohe Ausdauer, leise Lüftung
Das MacBook Pro wird zwar spürbar warm, wenn es gefordert wird, aber nicht heiß. Erfreulich ist auch, dass die Lüftung dabei praktisch nie so stark zur Sache gehen muss, dass sie laut wird. Meistens hört man die Ventilatoren überhaupt nicht.
Gerne hört man dagegen die sehr guten Lautsprecher, die auch bei Filmen und Spielen nicht enttäuschen. Wer sich noch an die grottigen Kameras früherer MacBooks erinnert, weiß auch die hohe Qualität der 12-Megapixel-Kamera des neuen Pro zu schätzen. Das i-Tüpfelchen ist, dass sie einem bei Videochats folgt, also im Zentrum des Bilds hält, wenn man sich bewegt.
Auch die Ausdauer des M4-Neulings ist erfreulich. Bei Office-Arbeiten kommt man auch mal einen Arbeitstag, also um die acht Stunden, ohne Steckdose aus.
Fazit
Das MacBook Pro 14 M4 ist im wahrsten Sinne des Wortes ein starkes Upgrade. Die Leistung des neuen Chips ist auch in seiner einfachsten Ausführung beeindruckend, ebenso die große Ausdauer. Der Unterschied zu den Vorgängern ist aber nicht so groß, dass er einen Wechsel rechtfertigen würde, spürbar ist er nicht. Das MacBook Air M2 erreichte in Geekbench 6 beispielsweise mit 3085 und 11747 Punkten kaum schwächere Werte. Apple Intelligence ist ab Geräten mit M1 nutzbar. Ein Upgrade ergibt eigentlich nur von einem älteren Rechner mit Intel-Chip Sinn oder wenn man ohne Nanotextur-Display nicht leben kann.
Quelle: ntv.de