Ultrasone Lapis Bayerische Ohrhörer mit Stil und ANC
11.03.2022, 17:33 Uhr
Die Ultrasone Lapis sind nach IP54 gegen Spritzwasser geschützt.
(Foto: kwe)
Die bayerische Edelschmiede Ultrasone stellt ihre ersten Ohrhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung vor. Die relativ günstigen Lapis überzeugen durch einen sehr feinen Klang, hohen Tragekomfort und große Ausdauer, zeigen aber auch etwas zu viel Mut zur Lücke.
Ultrasone ist wahrscheinlich nicht jedem Nutzer als Kopfhörer-Hersteller bekannt. Das liegt aber nicht daran, dass das Unternehmen ein Neuling ist oder keine besonderen Produkte bietet. Im Gegenteil: Die bayerische Firma wurde bereits vor mehr als 30 Jahren in Tutzing gegründet und ist vor allem Profis durch High-End-Kopfhörer ein Begriff. Ultrasone versucht aber zunehmend auch bei Otto-Normal-Hörern zu punkten und hat dafür jetzt unter anderem seine ersten kabellosen Ohrhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung auf den Markt gebracht.
Schmuckes Design, sehr bequemer Sitz
Die knapp 180 Euro teuren Ultrasone Lapis sind nach dem Edelstein Lapislazuli benannt, weshalb Stöpsel und Ladebox bis auf das Logo durchgehend tiefblau gehalten sind. Auch das schmucke Design passt zum Namen, mit den elegant geflügelten Ohrhörern kann man sich durchaus sehen lassen.
Die 5 Gramm leichten Lapis sehen aber nicht nur gut aus, sondern sind auch ausgesprochen bequem, da sie zu der Sorte In-Ears gehören, die eher in der Ohrmuschel hängen, als im Gehörgang zu stecken. Man spürt sie daher kaum und kann sie sehr lange tragen. Laut Hersteller können das bis zu neun Stunden sein, mit aktiviertem ANC sind mehr als sieben Stunden realistisch, was immer noch enorm lange ist.
Enorme Ausdauer
Dazu hat die Ladebox Reserven für bis zu 35 Stunden, obwohl sie ultrakompakt ist und nur 40 Gramm auf die Waage bringt. Sind die Akkus doch mal erschöpft, sind die Ultrasone Lapis nach zehn Minuten an der Steckdose wieder fit für eine Stunde Wiedergabe, nach zwei Stunden sind Stöpsel und Case komplett geladen. Induktiv dauert es etwas länger.
Die Touch-Steuerung ist grundsätzlich unkompliziert. Mit einem, zwei, drei oder einem längeren Tipper startet oder pausiert man die Wiedergabe, springt einen Song vor oder zurück, ruft digitale Assistenten auf oder managt Telefonate. Die Lautstärke muss man allerdings übers Smartphone regeln und ohne Trageerkennung pausiert die Musik nicht automatisch, wenn man einen Ohrhörer herausnimmt.
Eine App gibts nicht
Wenn man mit der Steuerung nicht zurechtkommt, gibt es keine App, die man zur Hilfe nehmen kann. Beispielsweise ist es ohne Sprachansage nicht immer leicht, herauszufinden, ob man ANC aktiviert hat. Und ohne App gibt es natürlich auch keinen Equalizer oder andere Anpassungsmöglichkeiten.
Normalerweise braucht man zum Glück keine Klanganpassung, da der Sound der Ultrasone Lapis sehr schön ist. Sie bieten unter anderem einen für den Hersteller typischen starken Raumklang, der für Ohrhörer außergewöhnlich ist. Die Mitten sind sauber definiert und die Höhen liefern zahlreiche Feinheiten. Dazu haben die Lapis kräftige Tiefen, ohne dabei zu übertreiben. Insgesamt ist der Klang eher neutral. Außer AAC bieten die Ultrasone Lapis keine hochauflösenderen Bluetooth-Codecs, im Streaming-Alltag spielt das aber keine Rolle.
Zurückhaltendes ANC
Das adaptive ANC ist vor allem bei tieferen Brummtönen effektiv, höhere Geräusche filtert es dagegen weniger heraus. Es blendet die Umgebung damit nie völlig aus, was im Straßenverkehr den Transparenzmodus weitgehend überflüssig macht. Das ist okay, wer aber eine Geräuschunterdrückung à la Airpods Pro erwartet, wird enttäuscht. Bei Telefonaten wird die Stimme gut hervorgehoben und beide Gesprächspartner klingen angenehm.
Unterm Strich bieten die Ultrasone Lapis für rund 180 Euro ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei Klang und Ausdauer können sie mit deutlich teureren Ohrhörern mithalten. Die fehlende App ist allerdings ein deutliches Minus.
Quelle: ntv.de