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Versorgt das ganze Haus Die Ecoflow Delta Pro 3 ist ein Powerstation-Monster

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Ecoflow Delta Pro 3 ist relativ kompakt, aber sehr schwer.

Ecoflow Delta Pro 3 ist relativ kompakt, aber sehr schwer.

(Foto: kwe)

Mit einer Kapazität von 4 Kilowattstunden und 4000 Watt Leistung sowie zahlreichen Anschlüssen ist die Delta Pro 3 eine mächtige und vielseitige Powerstation. Sie kann praktisch jedes Gerät im Haushalt versorgen, ist ein idealer Speicher für Balkonkraftwerke und für den mobilen Einsatz geeignet.

Die Delta Pro 3 ist die größte tragbare Powerstation, die Ecoflow derzeit im Angebot hat. Leistung und Kapazität der Batterie reichen aus, viele Geräte gleichzeitig für längere Zeit mit Strom zu versorgen. Sie kann aber auch die von Balkonkraftwerken und anderen Photovoltaikanlagen produzierte Energie speichern. ntv.de hat das Powerstation-Monster ausprobiert.

Mit dem Teleskopgriff kann man sie wie einen sehr gewichtigen Rollkoffer fahren.

Mit dem Teleskopgriff kann man sie wie einen sehr gewichtigen Rollkoffer fahren.

(Foto: kwe)

Zunächst muss man sagen, dass "tragbar" bei der Delta Pro 3 nicht allzu wörtlich genommen werden darf. Denn die Powerstation hat zwar zwei Haltegriffe und ist mit 69,3 × 34,1 × 41 Zentimeter für ihre Leistungsfähigkeit kompakt, aber 51,5 Kilo möchte man nicht wirklich weit tragen oder gar Treppen hinauf wuchten. Mobil ist der zutreffendere Begriff, denn mit zwei Rädern und einem Teleskopgriff ausgestattet, lässt sich das Gerät relativ bequem von A nach B rollen.

Stark genug für alle Geräte

Die Kapazität der Delta Pro 3 beträgt 4096 Wattstunden (Wh), also knapp 4 Kilowattstunden (kWh). Sie bietet vier haushaltsübliche AC-Steckdosen, die Geräte dauerhaft mit bis zu 4000 Watt (W) versorgen können. Kurzzeitig sind sogar bis zu 8000 W möglich. Das reicht beispielsweise dazu aus, Fernseher oder Kühlschränke mit 120 W Leistungsaufnahme mehr als 30 Stunden zu betreiben.

An einer Seite findet man einen Anschluss für Wohnmobile.

An einer Seite findet man einen Anschluss für Wohnmobile.

(Foto: kwe)

Weitere Anschlüsse sind eine RV-Buchse für die Versorgung von Wohnmobilen sowie zwei 12-Volt-Ausgänge (DC 5521/Anderson). Zwei USB-C-Buchsen liefern bis zu 100 W, zwei USB-A-Anschlüsse bis zu 18 W.

Viele Anschluss- und Lademöglichkeiten

Schließlich findet man an der Delta Pro 3 zwei Buchsen für optionale Zusatzbatterien, die ebenfalls 4 kWh Kapazität haben. Insgesamt kann sie zwei davon Huckepack tragen, die Gesamtkapazität beträgt dann also 12 kWh.

Die Delta Pro 3 bietet auch mehrere Möglichkeiten, sie aufzuladen. Der übliche Weg ist, sie über den AV-Eingang mit einer Steckdose zu verbinden. Man kann sie aber unter anderem auch mit bis zu 1600 W über Solarmodule oder am 12-V-Anschluss eines Autos auftanken.

Die Rückseite mit Ladeanschlüssen und Buchsen für Zusatzakkus.

Die Rückseite mit Ladeanschlüssen und Buchsen für Zusatzakkus.

(Foto: kwe)

Die Powerstation gestattet dabei auch Kombinationen, die zusammen insgesamt 7000 W liefern dürfen. Dann ist sie von 0 auf 80 Prozent in rund 45 Minuten geladen. Schnell geht es mit etwa einer Stunde aber auch an der heimischen Steckdose.

Schnell aufgetankt und langlebig

Die Angabe von 80 Prozent ist keine Schummelei, um kurze Zeiten angeben zu können. Batterien laden ab dieser Grenze deutlich langsamer, um sich zu schonen. Ähnliches gilt für Bereiche unterhalb von 20 Prozent. Deshalb gibt es in der Ecoflow-App auch die Möglichkeit, festzulegen, dass die Delta Pro 3 an diesen Grenzen das Laden oder Entladen stoppt. Im Test hat es kaum mehr als 30 Minuten gedauert, sie von 20 auf 80 Prozent zu füllen.

Die Batterie ist durch die sogenannte Cell-to-Chassis-Technologie (CTC) besonders kompakt.

Die Batterie ist durch die sogenannte Cell-to-Chassis-Technologie (CTC) besonders kompakt.

(Foto: Ecoflow)

Auch ohne diese Maßnahme ist die Powerstation langlebig, da ihr Akku-Paket aus Lithium-Eisenphosphat-Zellen besteht, die in dieser Hinsicht Lithium-Ionen-Zellen deutlich hinter sich lassen. So soll laut Hersteller die Kapazität der Batterien nach 4000 Zyklen noch 80 Prozent betragen. Bei einem täglichen Einsatz wäre dies nach ungefähr elf Jahren der Fall. Die Garantie läuft nicht so lange, der Hersteller gewährt aber immerhin fünf Jahre.

Ideale Ergänzung von PV-Anlagen

Die Powerstation hing während des Praxistests auch an einem 200-W-Solarpanel von Ecoflow, das in der Spätsommer-Sonne bis etwa 150 W lieferte. Damit dauert es zwar etliche Tage, die Delta Pro 3 zu füllen. Aber erstens deckt sie so trotzdem einen nicht unerheblichen Teil des Tagesbedarfs ab - 0,5 kWh für die Spülmaschine kamen bei einigermaßen schönem Wetter beispielsweise fast immer zusammen.

Außerdem konnte so die Automatik ausprobiert werden, die die Delta Pro 3 ausschaltet, sobald der Ladestrom niedrig ist. Das hat einwandfrei funktioniert. Ebenso zuverlässig hat sich das Gerät abgeschaltet, wenn es nicht benötigt wurde. Umgekehrt kann man auch festlegen, wann sich die Delta Pro 3 automatisch einschaltet.

Wer seine Batterie liebt, der schiebt - die Regler auf 20 und 80 Prozent.

Wer seine Batterie liebt, der schiebt - die Regler auf 20 und 80 Prozent.

(Foto: kwe)

Viel effektiver ist es, die Powerstation mit einem Balkonkraftwerk oder der PV-Anlage auf dem Dach zu kombinieren. Hier kann sie vor allem die am Tag gewonnene überschüssige Energie speichern, um sie nachts oder bei bewölktem Himmel wieder abzugeben. In der App findet man mehrere Möglichkeiten, den Betrieb dafür zu optimieren.

App hat viel zu bieten

So kann man festlegen, dass die Powerstation bei einem flexiblen Stromtarif zu Zeiten mit den günstigsten Preisen über die Steckdose aufgetankt wird und ein flexibler Anteil für das Laden durch die eigene Solaranlage reserviert ist. Leider kann man in Deutschland dafür bisher keinen Stromtarif und dessen Daten automatisch übernehmen, sondern muss Nutzungsdauer und Preis selbst eintragen.

Einfacher ist es, eine Reserve der Batteriekapazität festzulegen, die etwa für Stromausfälle reserviert bleibt. Auf Wunsch zieht die Delta Pro 3 dann nur Energie aus dem Netz, wenn die Ladung unter dieses Niveau fällt. Ansonsten wird sie ausschließlich von der PV-Anlage versorgt.

Sicher ist sicher

Die Leistungsfähigkeit ist eine Sache, bei einer Powerstation mit so einer hohen Kapazität in den eigenen vier Wänden spielt auch die Sicherheit eine entscheidende Rolle. Dafür hat Ecoflow mehrere Maßnahmen ergriffen. Neben einem Batterie-Management-System, das laufend 40 verschiedene Indikatoren überwacht, ist die Akku-Einheit nach IP68 vor Staub und Wasser geschützt. Das soll kritische Unfälle vermeiden. Die gesamte Powerstation ist nicht wetterfest, hat aber ein feuerfestes Gehäuse.

Die Delta Pro 3 bietet auch empfindlichen elektronischen Geräten wie PCs Sicherheit. Denn wenn sie zwischen Rechner und Steckdose geschaltet ist, übernimmt sie die Stromversorgung binnen 10 Millisekunden und verhindert so Abstürze und Datenverlust.

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Nutzt man die Powerstation deshalb im Arbeits- oder Schlafzimmer wird man sich über die äußerst geringe Lautstärke freuen. Im Test blieb sie selbst unter Höchstleistung so leise, dass sie nicht störte. Nachts hört man sie bei normalem Betrieb so gut wie gar nicht.

Fazit

Die Ecoflow Delta Pro 3 ist eine ideale Powerstation für Nutzerinnen und Nutzer, die für Notfälle oder Outdoor-Aktivitäten hohe Kapazitäten und Leistungen benötigen und auf Vielseitigkeit Wert legen. Die Qualität ist hoch, auch bei der Sicherheit. Damit ist der Preis von aktuell rund 2890 Euro für die Delta Pro 3 direkt beim Hersteller absolut gerechtfertigt und fair.

Quelle: ntv.de

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