Dreame Tasti ausprobiertDiese Heißluftfritteuse macht es einfach gut
Von Klaus Wedekind
Die Dreame Tasti ist eine Heißluftfritteuse, die besonders einfach zu bedienen ist, sichtbar gute Ergebnisse liefert und deren zwei Glasbehälter als Frischebehälter dienen können. Für Experimente ist sie allerdings weniger geeignet und bei einem Detail muss man eigene Lösungen finden.
Heißluftfritteusen (Airfryer) sind aus guten Gründen beliebt. Mit den Geräten ist es möglich, energiesparend auf wenig Platz, schnell und fettarm, aber lecker heiße Gerichte zuzubereiten. Die neue Dreame Tasti soll es Nutzerinnen und Nutzern obendrein besonders einfach machen und ideal für den mobilen Einsatz sein. Im Praxistest schlägt sie sich erfreulich gut, lässt aber für die Nachfolgerin noch etwas Luft nach oben. Aktuell kostet das Gerät 99 Euro, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 149 Euro.
Bekanntes Prinzip mit einigen Vorteilen
Die Dreame Tasti ist anders aufgebaut als die meisten anderen Heißluftfritteusen. Denn sie hat kein geschlossenes Gehäuse mit Klappe, Tür oder Schubladen, sondern kommt mit zwei Glasbehältern mit unterschiedlichen Volumen und einer Basiseinheit mit Heizelement und Touchscreen, die zur Zubereitung einfach aufgesetzt wird, daher. Vorbild könnte die Ninja Crispi gewesen sein.
Das hat mehrere Vorteile: Man kann problemlos den Garprozess verfolgen, spart Geschirr, wenn man die Glasbehälter zum Servieren nutzt, und Handhabung sowie größtenteils die Reinigung sind einfach. Obendrein ist die Dreame Tasti mit einer Grundfläche von 296 mm x 281 mm und einem Gewicht von insgesamt 6,1 kg kompakt und leicht. Mit dem kleinen Behälter wiegt sie sogar nur rund 3 kg, mit dem größeren etwas mehr als 4 kg.
Außerdem liefert Dreame einen dicht schließenden Kunststoffdeckel mit, der auf beide Behälter passt. So kann man unter anderem zubereitete Speisen gut im Kühlschrank aufbewahren oder zu einem Picknick mitnehmen. Blöd ist nur, dass der kleine Behälter nicht in den großen passt, was Platz bei der Aufbewahrung im Schrank oder Regal sparen würde.
Hochwertig und sicher
Die Verarbeitung ist hochwertig, nichts wackelt, alles fühlt sich solide an. Der verarbeitete matte Kunststoff der Basiseinheit wird im Betrieb nicht übermäßig heiß, zur Sicherheit hat das Gerät überdies eine Abschaltautomatik bei Überhitzung.
Die unbedeckten Glasbehälter dagegen können sehr wohl gefährlich heiß werden, immerhin erzeugt das Gerät mit bis zu 1500 Watt Temperaturen bis 185 Grad. Auch nachdem es abgeschaltet wurde, besteht noch längere Zeit Verbrennungsgefahr . Das signalisiert ein Warndreieck an der Vorderseite der Glasbehälter leuchtend rot. Wenn sie abgekühlt sind, dunkelt das Zeichen ab.
Solange man den Behälter an den breiten Kunststoffgriffen greift, kann nichts passieren, denn die Halterung hat nur wenige Kontaktpunkte zum Glas. Auch Tischplatten sind sicher, die Dreame Tasti steht gut isoliert auf vier rutschfesten Füßen. Damit man mit der Basiseinheit keine Schäden anrichtet, gehört zum Lieferumfang eine hitzebeständige Isoliermatte, auf der man sie abstellen kann.
Bürstchen ergänzt Spülmaschine
Die nicht abnehmbare Plastikschale der Glasbehälter hat lediglich den Nachteil, dass die Zwischenräume etwas schwer zu reinigen sind. Dafür hat der Hersteller eine kleine Bürste beigefügt, die auch nützlich ist, den Edelstahl-Grillrost von festgebackenen Rückständen zu befreien.
Ansonsten sind die Behälter aus Borosilikatglas ebenso wie der Rost spülmaschinenfest und auch per Hand schnell und einfach, aber gründlich gereinigt. Die Haupteinheit dagegen darf man wenig überraschend nicht in Wasser tauchen, sondern nur feucht abwischen.
Einfacher geht's kaum
Die Bedienung der Dreame Tasti ist extrem einfach. Man wählt den für die gewünschte Menge passenden Behälter aus, setzt den Grillrost ein, fügt das Gargut hinzu und setzt die Haupteinheit auf. Irgendwelche Klemmen muss man nicht festziehen, ihr Gewicht genügt, um dicht mit dem Glasrand abzuschließen.
Sobald das Gerät mit einer Steckdose verbunden ist, leuchtet der Touchscreen auf. Man kann dann links den Modus auswählen, in der Mitte die Zeit einstellen und rechts ein- oder ausschalten. Die Temperatur lässt sich nicht frei wählen. Das macht die Dreame einerseits angenehm unkompliziert, andererseits lässt sie wenig Raum für Experimente und Feintuning.
Fünf Modi, drei Garmethoden
Insgesamt stehen fünf Modi zur Verfügung: Air Fry (Heißluftfrittieren) arbeitet mit 185 Grad, Roast (Braten) mit 175, Broil (Grillen) mit 180 Grad. Außerdem gibt es die Möglichkeiten, Speisen bei 60 Grad warmzuhalten oder bei 160 Grad aufzuwärmen.
Dabei kommt "3D-Heißluft-Technologie" zum Einsatz. Das bedeutet, bei dem Gerät handelt es sich im Prinzip um einen kleinen, besonders effizienten Umluft-Herd: Ein über der Heizspirale sitzender Propeller verwirbelt die erhitzte Luft, wodurch sie idealerweise den Inhalt von allen Seiten gleichmäßig gart. Deshalb handelt es sich beim Edelstahl-Einsatz auch um einen dünnmaschigen Rost und um keine Platte, die die Zirkulation behindern würde.
Das Umluft-Prinzip setzt das Gerät grundsätzlich prima um. Wenn das Gargut übereinanderliegt, schadet es aber nicht, es zwischendurch etwas zu schütteln oder vorsichtig zu mischen. Dafür kann man problemlos die Haupt-Einheit abheben. Der Garvorgang pausiert so lange, bis sie wieder aufgesetzt wird.
Wasser im Boden
Interessant ist, dass Dreame die Tasti mit einem kleinen Messbecher ausliefert. Er dient dazu, etwas Wasser in die Glasbehälter zu geben, das am Boden unter dem Gargut verdampft. So möchte Dreame das Prinzip umsetzen, das man von Backöfen kennt, bei denen unter dem Gargut ein Backblech mit Wasser platziert wird.
Der Dampf soll die Feuchtigkeit im Inneren bewahren und besonders knusprige Krusten ermöglichen. Wie groß der Effekt ist, kann man schwer nachvollziehen. Auf jeden Fall sind die Glasbehälter so leichter zu reinigen und herabtropfendes Fett verbrennt nicht.
Mickrige Rezeptsammlung
Bei aller Einfachheit benötigen nicht nur Einsteiger Anleitungen, wie lange welche Inhalte in welchem Modus gegart werden sollten. Dafür hat Dreame ein Heft beigefügt, in dem man Garzeiten-Tabellen für Groß- und Kleinbehälter sowie zehn Rezepte "als Inspiration" findet. Das Angebot ist allerdings etwas mickrig.
Grundsätzliches, wie die Zubereitung von Hähnchenkeulen, Pommes Frites, Lachsfilets oder ein Steak findet man zwar, aber Fischstäbchen beispielsweise nicht. Und Rezepte wie Cajun-Krabbenkuchen oder Beignets sind zwar lecker, gehören aber eher selten zum Heißluft-Fritteusen-Alltag.
Gute bis sehr gute Resultate
Wenn man die nötigen Informationen im Heft oder notfalls im Internet findet, liefert die Dreame Tasti gewöhnlich gute bis sehr gute Ergebnisse. Im Praxistest wurden vorher mit Olivenöl, Knoblauch, Rosmarin, Ingwer, Salz, Chilis, Zitronenabrieb und -saft marinierte Hähnchenkeulen köstlich: knusprige Haut, innen saftig. Pommes Frites gelangen in großen und kleinen Portionen außen kross, aber innen fluffig.
Auch Fischstäbchen sahen aus und schmeckten, weitgehend wie man es sich wünscht, als Orientierung dienten Garzeit und Modus für Chicken-Nuggets. Erstaunlich lecker wurden auch in Öl und Honig glasierte Möhrenscheiben. Brokkoli-Röschen lassen sich ebenso gut im Dreame Tasti garen. Beim ersten Versuch wurden sie ohne entsprechende Anleitung aber zu sehr gebräunt. Extrem gut geeignet ist der Airfryer für ganze Kartoffeln mit Schale.
Was trotz der guten Resultate im Test immer genervt hat: Man kann das Gargut nicht mit dem Rost herausheben, genauer gesagt muss man selbst einen Weg finden, die Behälter zu entleeren. Dazu kann man zwei Gabeln nehmen, aber ein mitgeliefertes einfaches Werkzeug hätte es schon sein dürfen.
Fazit
Die Dreame Tasti ist speziell für Menschen eine empfehlenswerte Heißluftfritteuse, die es möglichst unkompliziert wünschen und das Gerät vor allem zur Zubereitung einfacher Gerichte nutzen möchten. Man kann damit auch eigene Ideen verwirklichen und experimentieren, aber ohne freie Temperaturwahl stößt man dabei vermutlich schnell an Grenzen.
