LG PH450UG im Test Dieser Beamer macht drahtlos großes Kino
23.12.2016, 07:23 Uhr
Kompakt und praktisch: Der LG PH450UG kommt ohne Kabel aus.
(Foto: jwa)
Der LG PH450UG ist ein DLP-Kurzdistanzbeamer mit reizenden Eigenschaften: Er ist leicht und kompakt, braucht nicht viel Platz und dank Akku und Bluetooth nicht einmal Kabel. Klingt klasse - wo ist der Haken?
Kurzdistanzbeamer sind ein Segen, wenn man zu Hause wenig Platz oder schlicht keine geeignete Abstellfläche hat, um einen herkömmlichen Projektor aufzustellen. Sie stehen nur wenige Zentimeter von der Projektionsfläche entfernt und werfen trotzdem ein großes Bild auf die Wand. Geräte wie der LG PH450UG können aber noch mehr: Der kleine und kompakte DLP-Beamer braucht noch nicht einmal ein Stromkabel, denn er läuft auch mit Akku. Ist er deshalb der perfekte Beamer für daheim und unterwegs? n-tv.de hat‘s ausprobiert.
Auf den Außeneinsatz musste der Beamer zwar nicht, seine mobilen Fähigkeiten konnte er aber auch in den eigenen vier Wänden unter Beweis stellen. Leicht und kompakt ist er schon mal, in einen gewöhnlichen Rucksack passt er ohne Weiteres. Aber wie sieht‘s mit der Akkulaufzeit aus? Bis zu 2,5 Stunden hält er durch, laut Hersteller LG. In der Praxis ist das erwartungsgemäß etwas weniger, denn die Angabe gilt nur bei aktiviertem Energiesparmodus. Darunter leidet die Helligkeit - ein Opfer, das man nur ungern bringt.
Gute Laufzeit fordert Opfer
Es kann sein, dass das Bild im Akkubetrieb ungewöhnlich dunkel erscheint, denn der Energiesparmodus springt erst einmal automatisch an, wenn das Kabel fehlt - wer sich unsicher ist, ruft per Fernbedienung die Einstellungen auf, hier gibt es viele Möglichkeiten zum Feinjustieren. Doch ob hell oder etwas dunkler, nach rund zwei Stunden ist meistens Schluss, wenn nicht schon eher. Ungünstig gelöst: Der Beamer schaltet sich einfach aus, ohne den Nutzer vorzuwarnen. Ein Stromkabel sollte also immer in Reichweite sein.
Ohnehin ist der PH450UG zwar schön kabellos und braucht auch für die Bildübertragung theoretisch kein Kabel - der Screen eines Smartphones oder Tablets kann vom Beamer 1:1 gespiegelt werden, dafür muss das Gerät aber einen Standard wie Miracast unterstützen. Auch hier gilt aber: Mit Kabel ist man besser bedient, in diesem Fall ist HDMI der Standard der Wahl, die Übertragung ist hier stabiler und flüssiger und funktioniert mit mehr Ausgabegeräten.
Und der Sound? Hier halten sich Kabel- und Drahtlos-Variante die Waage, denn Lautsprecher können per Bluetooth oder mit Audiokabel angebunden werden. Am wichtigsten ist aber, natürlich, das Bild. Das ist, wie immer bei Beamern, je heller, desto kleiner es ist. Umgekehrt heißt das: Wer ein großes Bild will, muss einen möglichst dunklen Raum haben. Denn mit einer Helligkeit von 450 Lumen bleiben dem LG-Beamer nicht viele Reserven, wenn‘s mal größer sein soll oder wenn die Sonne reinscheint. Zum Vergleich: Durchschnittliche Heim-Beamer bringen es auf 1500 bis 2000 Lumen.
Je dunkler der Raum, desto heller das Bild
Es reicht aber, um abends - und in der dunklen Jahreszeit auch am späten Nachmittag - einen Hauch von Kino-Feeling im heimischen Wohnzimmer aufkommen zu lassen. Und für den Business-Einsatz sollte die gebotene Helligkeit ebenfalls ausreichen. Die Bildqualität ist in Ordnung, die Auflösung des projizierten Bildes liegt bei maximal 1280 x 720 Pixeln - HD also. Das ist nicht mehr ganz "State Of The Art", Full-HD-Beamer sind längst weit verbreitet. Doch wer mehr Auflösung möchte, muss auch tiefer in die Tasche greifen: LG hat auch eine aufgemotzte Variante im Angebot.
Mit dem PH450UG bekommt man für aktuell 620 Euro aufwärts die Basisausstattung: Einen soliden, kompakten, leichten und damit transportablen Beamer, den man komplett drahtlos betreiben kann. Das ist verlockend, man sollte aber immer die entsprechenden Kabel zur Hand haben, um nicht plötzlich im Dunkeln zu stehen. Und, ja, relativ dunkel sollte es sein, um ein schönes Bild zu bekommen. Im Idealfall ist die Projektionsfläche zudem glatt und eben: Da das Bild von unten auf die Wand projiziert wird, wirft jede Unebenheit einen Schatten. In einem Altbau mit Raufasertapete kann das das Kino-Erlebnis schon mal trüben.
Quelle: ntv.de