Technik

Stellen Menschen in den Schatten Google-"Godfather" sieht in KI-Fortschritt "ernste Risiken"

a8debe4e28329080051c88bbb01fef75.jpg

Aktuell sorgt der Text-Automat ChatGPT für viel Aufsehen.

(Foto: IMAGO/Pixsell)

Artikel anhören
00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Von Künstlicher Intelligenz werden große Fortschritte in den Bereichen Technologie und Digitalisierung erwartet. Einer der renommiertesten Entwickler im KI-Bereich warnt jedoch vor ernsten Folgen.

Erneut warnt ein Experte vor einer unkontrollierbaren Entwicklung besonders fortgeschrittener Künstlicher Intelligenz (KI). Geoffrey Hinton, führender KI-Entwickler beim US-Konzern Google, kündigte seinen Job und mahnte in der "New York Times", die Fortschritte im Feld der KI bedeuteten "ernste Risiken für die Gesellschaft und für die Menschheit". Hinton wird laut Zeitung auch "Godfather" der KI genannt.

Er sagte der Zeitung, der Wettbewerb bringe die Technologieunternehmen dazu, "in einem gefährlichen Tempo" immer neue KI zu entwickeln. Damit breiteten sich Falschinformationen aus und Arbeitsplätze gerieten in Gefahr. "Es ist schwierig, sich vorzustellen, wie man die Bösen daran hindert, KI für böse Dinge einzusetzen", sagte Hinton.

Google und das Unternehmen OpenAI - das Startup, das den bekannten Chatbot ChatGPT entwickelt hat - begannen im vergangenen Jahr damit, lernende Systeme zu entwickeln, die dafür eine sehr viel größere Datenmenge als zuvor nutzen. Hinton sagte der "New York Times", diese Systeme würden aufgrund der schieren Datenmenge die menschliche Intelligenz in mancher Hinsicht in den Schatten stellen. Mit Blick auf die Arbeitsplätze sagte Hinton etwa, Künstliche Intelligenz könne die "Sklavenarbeit" überflüssig machen. "Aber sie könnte noch viel mehr wegnehmen."

Google setzt auf "kühne" Neuerungen

Der Zeitung zufolge kündigte der Entwickler seinen Job bei Google im vergangenen Monat. Sein Chef im Unternehmen, Jeff Dean, erklärte in einer Mitteilung an US-Medien, er danke Hinton für seine Arbeit. Dean betonte, Google habe als eines der ersten Unternehmen Leitsätze für die KI-Anwendung veröffentlicht. Google fühle sich auch weiterhin "zu einem verantwortungsvollen Umgang mit KI verpflichtet". Google lerne beim Verständnis der Risiken beständig dazu - und führe gleichzeitig weiterhin "kühn" Neuerungen ein.

Erst Ende März hatten der Technologie-Milliardär Elon Musk und viele Experten eine Pause bei der Entwicklung von besonders fortgeschrittener KI gefordert. "KI-Systeme mit einer Intelligenz, die Menschen Konkurrenz macht, können große Risiken für Gesellschaft und Menschheit bergen", warnten auch sie. "Mächtige KI-Systeme sollten erst dann entwickelt werden, wenn wir zuversichtlich sind, dass ihre Auswirkungen positiv und ihre Risiken kontrollierbar sind."

In einem offenen Brief zu einem Stopp der KI-Entwicklung verwiesen die Unterzeichner auf einen Satz von OpenAI-Gründer Sam Altman, demzufolge irgendwann eine "unabhängige" Überprüfung notwendig sei, bevor mit dem Training neuer Systeme begonnen werde. "Wir stimmen zu", schreiben die Verfasser des Briefes. "Der Zeitpunkt ist jetzt."

Quelle: ntv.de, mba/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen