Marshalls Bluetooth-Soundwunder Kilburn II klingt beeindruckend gut
03.09.2018, 16:37 Uhr
Zuhause oder draußen, der Marshall Kilburn II macht überall eine gute Figur.
(Foto: jwa)
Marshall zeigt auf der IFA den Kilburn II. Der Bluetooth-Lautsprecher hat einen kultigen Look, doch seine wahre Stärke ist der für einen Bluetooth-Lautsprecher grandiose Klang.
Marshall ist vielen Musikfans vor allem als Hersteller ikonischer Gitarrenverstärker bekannt. Doch seit einiger Zeit gibt es auch Kopfhörer und Lautsprecher, die das legendäre Logo tragen und sogar ein Smartphone haben die Briten im Portfolio. Auf der IFA in Berlin stellt Marshall einen neuen Bluetooth-Lautsprecher vor, der mit seinem klassischen Design eingefleischte Fans anspricht, mit seinem Sound aber auch Marshall-Neulinge für sich gewinnen kann.
Der Kilburn II buhlt mit "multidirektionalem Blumlein Stereo-Sound" um Käufer. Klingt gut, auch wenn die meisten wohl erst einmal nicht wissen, was es mit diesem "Blumlein" auf sich hat. Wer's genauer wissen will: Laut Pressetext geht der blumige Name auf den britischen Elektroingenieur Alan Blumlein zurück, der unter anderem ein Verfahren entwickelte, wie auch Monosysteme Stereoaufnahmen wiedergeben können.
Man muss diesen Hintergrund aber nicht kennen, um dem Kilburn II einen guten Sound zu attestieren. Tatsächlich ist es erstaunlich, zu wie viel Volumen und Raumklang der relativ kompakte Lautsprecher fähig ist. Beim Presse-Event im Berlin-Kreuzberger Ramones-Museum beschallt ein gut platziertes Exemplar die ganze Veranstaltung und verleitet die Besucher dazu, am Lautstärkeregler zu drehen, um herauszufinden, ob dieser einzelne Speaker tatsächlich die einzige Musikquelle ist.
Dieser gute Eindruck bestätigt sich auch beim Test in den eigenen vier Wänden, zusammen mit der kurzen Verwunderung über einen derart satten Sound aus der kleinen Box. Marshall gelingt es mit dem Kilburn II vortrefflich, aus dem kleinen Gehäuse viel herauszuholen. Bässe klingen warm und kräftig, die Mitten sind klar und weich und die Höhen klingen klar und akzentuiert. Zudem sorgt die 360-Grad-Bauweise dafür, dass der Klang kaum an Strahlkraft verliert, wenn man sich im Raum bewegt und dem Kilburn von der Seite oder von hinten aus zuhört.
Analog-Feeling
Zum starken Sound kommt ein ansprechendes Design mit schwarzer Kunststoffverkleidung, Tragegriff im Gitarrengurt-Stil und einem Lautsprechergitter aus Metall. An der Oberseite gibt's einen Volumendrehknopf, der den Kilburn gleichzeitig ein- und ausschaltet. Dazu einen Akkustandsanzeiger sowie zwei Drehregler, an denen man Bass und Höhen stufenlos einstellen kann - eine Funktion, die sonst kaum ein Bluetooth-Lautsprecher bieten kann und ein nettes Detail, das Analog-Nostalgie weckt.
Das ist vor allem dann nützlich, wenn man den Klang auf die eigenen vier Wände oder die Wiedergabe unter freiem Himmel abstimmen will. Draußen kann man den Bass ruhig höher drehen, in geschlossenen Räumen kann es dagegen mitunter nicht schaden, die tiefen Frequenzen leiser zu machen, gerade wenn der Lautsprecher in einer Ecke des Raumes oder nah an einer Wand steht. Selbst mit dem Regler auf Null klingt er dann nämich noch kräftig genug. Extras gibt's sonst im Grunde keine, das macht aber auch gar nichts - der Ladeanschluss ist hinter einer Gummiklappe gegen Staub und Spritzwasser geschützt, ein Aux-Eingang erlaubt Kabelverbindungen mit 3,5-mm-Klinkenstecker.
Kein Leichtgewicht
Mit einem Gewicht von knapp 3 Kilogramm ist der Kilburn II aber kein Leichtgewicht, den man mal so eben mit nach draußen nimmt, und mit seinem kantigen Gehäuse im Mini-Verstärker-Look sieht er zwar gut aus, passt aber nicht mal so eben in den Stoffbeutel oder den kleinen Rucksack. Der Tragegriff hilft, doch trotzdem könnte er vielen für Picknick, Freizeitsport oder ein spontanes Feierabendbier zu schwer sein.
Trotzdem: Wen das Gewicht nicht stört, der bekommt einen wirklich satten und lauten Sound, dessen Fülle und Klarheit auch nach einigen Testdurchläufen noch überrascht, außerdem rund 20 Stunden Spielzeit bei mittlerer Lautstärke. Das ist ein guter Wert für einen derart kräftigen Bluetooth-Lautsprecher. In den Verkauf geht der Kilburn II am 13. September für rund 300 Euro. Das ist zwar nicht günstig, aber absolut im Rahmen für das Gebotene und dürfte dem Kilburn II auch außerhalb der eingefleischten Marshall-Fanschar reichlich neue Liebhaber bescheren.
Quelle: ntv.de