Technik

Handy statt Schlüssel Nuki Smart Lock 3.0 Pro ist ein ausgereifter Türöffner

Nuki Smart Lock 3.0 Pro Test (1 von 4).jpg

Das Nuki Smart Lock 3.0 Pro in Weiß.

(Foto: kwe)

Artikel anhören
00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

Mit dem Nuki Smart Lock öffnet man Türen mit Smartphones statt mit Schlüsseln. Das österreichische Gerät arbeitet sicher und zuverlässig, mit entsprechendem Zubehör ist es sogar richtig cool. Und mit der nötigen Ausstattung kann man sich im Notfall auch den Schlüsseldienst sparen.

Ein smartes Türschloss ist bequem und man kann vielen Personen ohne zusätzlich angefertigte Schlüssel dauerhaft oder vorübergehend Zutritt zu einer Wohnung gewähren. Mit dem Nuki Smart Lock werden auch ganz normale Schlösser unkompliziert, aber sicher smart. ntv.de hat die dritte Generation des österreichischen Türöffners in der rund 280 Euro teuren Pro-Version mit teils notwendigen oder einfach nur coolem Zubehör getestet.

Das Nuki Smart Lock 3.0 (Pro) ist schnell und einfach installiert. Je nachdem wie weit der Schließzylinder aus der Tür heraussteht, schraubt oder klebt man eine Montageplatte an, auf die dann das Gerät gesteckt wird. Das Nuki passt auf die meisten, aber nicht auf alle Schlösser. Um sicherzugehen, kann man vor einem Kauf auf der Hersteller-Website einen Schnellcheck machen.

Was nicht passt, wird passend gemacht

Nuki Universal Cylinder.jpg

Der Universal-Zylinder kommt mit fünf Schlüsseln. Bei Bedarf kann man weitere anfertigen lassen.

(Foto: kwe)

Beim Test-Schloss war das kein Problem, es stellte sich aber heraus, dass das Schloss keine Sicherheitsfunktion hat, bei der man im Notfall die Tür von außen mit dem Schlüssel öffnen kann. Das Nuki warnt zwar rechtzeitig, wenn die Batterieladung zur Neige geht, aber Batterien können auch kaputtgehen und man steht hilflos vor verschlossener Tür. Für solche Fälle hat der Hersteller seit Kurzem für knapp 80 Euro einen Universal-Zylinder im Angebot.

Nuki Smart Lock 3.0 Pro Test (3 von 4).jpg

Beim Universal-Zylinder dreht das Smart Lock einen hervorstehenden Stahl-Stift. In anderen Zylindern muss ein Schlüssel stecken.

(Foto: kwe)

Modular aufgebaut passt er an fast jede Tür und erfüllt laut Zertifikaten höchste Sicherheitsanforderungen. Er kommt mit fünf Schlüsseln, von denen keiner wie bei herkömmlichen Schlössern benötigt wird, um vom Nuki gedreht zu werden.

Der Tausch des Schließzylinders stellte sich im Test als einfacher als befürchtet heraus. Man sollte dafür allerdings die Schritt-für-Schritt-Anleitung als PDF auf einem Notebook oder Tablet nutzen. Die Zeichnungen auf der mitgelieferten Broschüre sind sehr klein und es wichtig ist, die Elemente exakt wie abgebildet zusammenzusetzen.

ANZEIGE
Nuki Smart Lock 3.0 Pro
211
278,88 €
Zum Angebot bei amazon.de

Einfach, unkompliziert, praktisch

Nuki App.png

Alle Geräte werden über die umfangreiche Nuki-App installiert und verwaltet.

(Foto: kwe)

Die Einrichtung des Nuki Smart Lock ist ein Kinderspiel, die zugehörige Smartphone-App führt in wenigen Schritten ans Ziel. Danach lässt sich die Tür aus der App heraus öffnen und abschließen. Von innen kann man dafür auch den Knopf auf dem Knauf des Nuki nutzen.

Es ist auch möglich festzulegen, dass das Gerät die Tür automatisch öffnet, sobald man in seine Bluetooth-Nähe kommt. Mit der entsprechenden Feinabstimmung öffnet sich die Tür genau in dem Moment, wenn man vor sie tritt. Außerdem kann man einstellen, dass die Tür automatisch wieder verschlossen wird, nachdem man die Wohnung verlassen oder betreten hat.

Das alles hat im Test einwandfrei funktioniert. Der Motor arbeitet dabei deutlich hörbar, ist aber nicht so laut, dass man seine Nachbarn aufweckt. Zudem ist der Antrieb stark genug, um auch schwergängigere Schlösser mühelos zu drehen. Auch längere Schließwege oder mehrfache Umdrehungen sind kein Problem. Das Akku-Pack des Pro oder die vier AA-Batterien des Standard-Modells halten geschätzt vier, fünf Monate durch, bevor sie geladen oder gewechselt werden müssen.

Ideal für große Familien oder Ferienwohnungen

Alle Funktionen eines Smart Lock können weitere Personen nutzen, wenn sie die Nuki-App installiert haben. Man muss ihnen dann lediglich einen Einladungs-Code schicken, danach können sie ihr Smartphone per Knopfdruck mit dem Smart Lock koppeln und als Schlüssel verwenden. Dabei kann man auch festlegen, ob sie vollen, vorübergehend oder zeitlich unbegrenzt Zugriff haben. Bis zu 200 Berechtigungen kann man vergeben.

Man kommt sich auch nicht bei der Automatik in die Quere, wenn mehrere berechtigte Personen mit Nuki-App ein und aus gehen. Denn man kann als Administrator ein primäres Smartphone bestimmen. In der App sieht man immer, ob die Tür verschlossen oder offen ist und wer wie das Nuki genutzt hat. Wichtig: Um die Kontrolle zu behalten, sollte man die administrativen Einstellungen unbedingt durch eine vierstellige PIN schützen.

Auch die Daten sind sicher

Für die Verwendung eines Smart Lock muss man kein Konto bei Nuki einrichten. Wichtig ist auch, dass die Kommunikation zwischen Nuki und Smartphone Ende-zu-Ende verschlüsselt ist. Informationen über den Standort werden grundsätzlich nur auf dem Smartphone verarbeitet.

Nutzt man beim Pro-Modell das integrierte WLAN für den Fernzugriff oder kombiniert dafür eine Standard-Variante (169 Euro) mit einer Nuki-Bridge (99 Euro), werden Informationen auf den Servern des Herstellers zwischengespeichert. Laut dem unabhängigen Prüf-Institut AV-Test ist auch das unproblematisch.

Der Fernzugriff ist beispielsweise dann praktisch, wenn man einen unerwarteten Gast einlassen möchte, aber nicht zu Hause ist. Mit entsprechenden Rechten ausgestattet, kann ein eingeladener Nutzer im Notfall auch aus der Ferne die Tür öffnen, wenn man sich ohne Schlüssel und Smartphone ausgeschlossen hat

Klingel wird zum Türöffner

Beim Nuki Smart Lock Pro benötigt man die Bridge ansonsten nur, wenn man zusätzlich den Nuki Opener benutzt, der knapp 130 Euro kostet. Dieses Gerät wird mit der Gegensprechanlage verkabelt. Ob das möglich ist, zeigt auch hier ein Kompatibilitätscheck. Klappt das, kann man nicht nur die Haustür per App öffnen. Der Türsummer summt auf Wunsch auch, nachdem man die Klingel gedrückt hat. Dazu stellt die App wie beim automatischen Öffnen der Haustür durch das Smart Lock fest, ob man sich in einem Umkreis von ungefähr 100 Metern um das Gerät befindet. Nur dann funktioniert die Automatik. Es kommt auch niemand nur durch Klingeln ins Haus, wenn man zu Hause ist. Man muss vorher den sogenannten Geofence verlassen haben.

Cooles Keypad

Nuki Smart Lock 3.0 Pro Test (2 von 4).jpg

Das Keypad könnte zwar gestohlen werden, Diebe können damit aber nichts anfangen.

(Foto: kwe)

Eine nicht unbedingt nötige, aber coole Alternative, um das Smart Lock zu bedienen, ist das Nuki Keypad. Im Test kam das Modell mit Fingerabdrucksensor zum Einsatz, das knapp 160 Euro kostet. Ist es mit dem smarten Türschloss gekoppelt, kann man es mit einem sechsstelligen Code oder einem Finger öffnen und schließen.

Der Fingerabdrucksensor arbeitet sehr präzise und schnell. Man kann insgesamt 20 Fingerabdrücke einrichten, die jeweils einem Code zugeordnet sind. Man kann dann entweder die Zahlenkombination oder den Finger nutzen. Nicht so cool, aber vor allem bei Ferienwohnungen ausreichend, ist das normale Keypad ohne Fingerabdrucksensor für rund 80 Euro.

Mehr zum Thema

Ein weiteres getestetes Zubehör ist der Nuki Door Sensor. Für knapp 50 Euro bietet er relativ wenig Mehrwert. Man sieht in der App, ob die Tür offen oder zu ist. Auf Wunsch kann man sich auch warnen lassen, wenn die Tür eine bestimmte Zeit offensteht oder man sie abzuschließen versucht, obwohl sie noch geöffnet ist.

Fazit

Unterm Strich hat das Nuki Smart Lock im Test voll überzeugt. Es funktioniert gut, zuverlässig und sicher. Dabei ist es einfach zu verstehen und zu bedienen. Die große Frage ist, ob man die Pro- oder Standard-Variante oder eines der beiden Modelle plus Zubehör benötigt beziehungsweise haben möchte. Betreibt man keine Ferienwohnung, wohnt aber in einem Mehrfamilienhaus, wo Nachbarn notfalls die Haustür öffnen können, dürfte das Nuki Smart Lock Pro mit einem Keypad eine gute und ausreichende Wahl sein. 70 Euro für den Universal-Zylinder sind unter Umständen eine weitere lohnende Investition. Alle Optionen nutzen zu können, ist zwar cool, aber auch sehr teuer.

Quelle: ntv.de

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen