Technik

Malware-Quelle als WerbegeschenkO2 verschickt USB-Sticks mit Virus

11.08.2016, 16:03 Uhr
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O2 brachte in Großbritannien virenverseuchte USB-Sticks in Umlauf. (Foto: imago/Christian Ohde)

Der Mobilfunkanbieter O2 verschenkt USB-Sticks an Geschäftskunden, die Malware enthalten. Die Computerviren können viele Windows-Versionen befallen. O2 reagiert, doch der PR-Fail ist nicht mehr zu verhindern.

Werbegeschenke können toll, nützlich oder auch total sinnlos sein - nur selten aber sind sie wirklich gefährlich. Dass man Gratis-Angeboten und vermeintlichen Geschenken im Zweifel trotzdem mit Argwohn begegnen soll, mussten jetzt die Kunden des Mobilfunkanbieters O2 auf die harte Tour lernen. Im Zuge einer Werbeaktion verteilte das Unternehmen in Großbritannien Stifte mit eingebautem USB-Stick an Geschäftskunden. Keine schlechte Idee und sicher eine gut gemeinte Aktion - doch die Präsente waren mit Viren verseucht.

Laut einem Bericht von "The Register" habe das Unternehmen seinen Geschäftskunden fragwürdige Geschenke gemacht: Erst habe es per E-Mail den kostenlosen Download eines E-Books angeboten und im Anschluss daran an alle Mail-Empfänger die USB-Stifte verschickt - gefolgt von einer weiteren E-Mail, in der vor Viren auf dem USB-Laufwerk gewarnt wird.

Virus ermöglicht Fernzugriff

Einige der verteilten Stifte hätten einen Windows-spezifischen Virus an Bord, der von nicht aktueller Antivirus-Software möglicherweise nicht erkannt würde, hieß es laut The Register in der E-Mail. Jeder, der einen infizierten Computer als Web-Server nutze, setze auch die Besucher seiner Webseite der Ansteckungsgefahr aus.

Das nicht näher benannte Virus könne sich selbst aktualisieren und neue Programme installieren, die seinem Urheber den Fernzugriff auf infizierte Rechner ermögliche, zitiert The Register aus der E-Mail. Es befalle nahezu alle älteren Windows-Versionen, darunter Windows 2000, 95, 98, ME, Vista und XP. Windows 7, 8 und 10 werden in der Mail nicht genannt, die aktuelleren Versionen des Microsoft-Systems scheinen nicht gefährdet zu sein.

Wie es dazu kam, dass einige der USB-Stifte Malware an Bord hatten, ist unklar. O2 wälzt die Verantwortung auf einen nicht näher benannten Zulieferer ab. Immerhin: Betroffene Kunden könnten sich an ein Spezialisten-Team wenden, um das Virus wiederloszu werden. Alternativ sollten Nutzer einfach den Anweisungen ihrer Antiviren-Software folgen, wenn diese Alarm schlägt, die bösartige Software vom Rechner löschen und die USB-Stifte anschließend entsorgen.

Quelle: ntv.de, jwa

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