Technik

Gut aufgestellt für Sport und Kino Warentest kürt die besten Beamer

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Von 18 Beamern im Test findet Warentest nur 7 Modelle "gut".

Ein spannender Sport-Sommer steht bevor. Wer bei Fußball-EM und Olympischen Spielen zuhause und mit Nachbarn oder Freunden mitfiebern will, ist mit einem Beamer gut bedient. Stiftung Warentest hat 18 Geräte ausprobiert und erklärt, worauf man achten muss.

Was ist fürs Wohnzimmer und im Freien besser als ein Fernseher? Ein Beamer. Das stimmt zwar nicht immer, doch wer für Stadion- oder Kinoatmosphäre ein besonders großes Bild möchte, kommt an einem Projektor kaum vorbei. Aber welches Modell ist das passende? Und welche Eigenschaften muss ein Beamer haben? Stiftung Warentest hat 18 Modelle geprüft, darunter Geräte mit LED-Lampen sowie neuartige Kurzdistanzbeamer. Am Ende schneiden nur 7 Projektoren gut ab.

Helligkeit und Kontrast

Im Wohnzimmer schlagen sich alle 18 Modelle laut Warentest "wacker", nur 12 leuchten aber auch im Freien hell genug. Grundsätzlich gilt: Je größer das Bild, desto dunkler ist es, weil sich das verfügbare Licht auf eine größere Fläche verteilt. Wer groß projizieren will, braucht also auch viel Licht. Die Helligkeit wird in Lumen (lm) angegeben. Für 2,5 Meter Bilddiagonale sollten es mehr als 2000 Lumen sein, die Spitzenwerte liegen im Test bei 3200 Lumen. Mehr ist immer besser, im Freien kann's nicht hell genug sein. Full-HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) ist bei fast allen Modellen Standard. Zu vernachlässigen ist laut Warentest dagegen das Kontrastverhältnis, bei dem Hersteller mit astronomischen Werten jenseits von 1: 100.000 protzen. Soviel kann der Mensch aber gar nicht wahrnehmen, die Grenze liegt bei ungefähr 1:100.

Die größte "brauchbare Bilddiagonale im Dunkeln" erzielen die BenQ-Beamer W1110 (2,7 m) und W1070+ (2,6 m), die mit den Gesamtnoten 2,0 und 2,2 auch insgesamt am besten abschneiden. Große Bilder zeigen auch die Epson-Modelle EB-U04 (2,8 m) und EH-TW5300 (2,7 m), die als Dritt- und Viertplatzierte ebenfalls die Note 2,2 bekommen. Acers H6517BD und H6518BD bringen es mit 3200 lm auf jeweils 2,9 Meter, sie swind besonders empfehlenswert für den Einsatz im Freien. In der Gesamtwertung liegt der H6517BD auf Platz fünf (Note 2,3), der H6518BD auf Rang sieben (Note 2,6).  

Bild und Ton

Und wie kommt das Bild zum Beamer? Alle Modelle im Test haben einen HDMI-Eingang, die Beamer von LG, Epson und der Philips HDP1690 zudem einen USB-Steckplatz. Manche unterstützen auch Übertragung per Funk, Philips' Screeneo ist der einzige mit WLAN-Modul, landet in der Gesamtwertung mit der Note 3,1 aber auf dem letzten Platz.

Die integrierten Lautsprecher taugen im Allgemeinen nicht viel, der Ton wird besser über externe Lautsprecher ausgegeben. Acer H6518D, Philips Screeneo, LG PF1000U (Gesamtwertung 2,6) und PF1500G (Gesamtwertung 2,9) senden Tonsignale per Bluetooth. Epson EB-U04, Acer 6517BD und der Kurzdistanzbeamer 6517ST (Gesamtnote 2,8) haben keinen Audioausgang. Der Philips Screeneo hat eigene Stereolautsprecher und einen Subwoofer.

Energie und LED

Auf lange Sicht sollte der Energieverbrauch nicht unterschätzt werden: Wer mit dem Acer V7500 vier Stunden am Tag fernsieht, zahlt bei 28 Cent pro Kilowattstunde im Jahr satte 114 Euro. Der LED-Beamer LG PF1000U (Gesamtnote 3,0) ist zwar deutlich teurer, verbraucht aber nur 26 Euro pro Jahr. Am sparsamsten ist LGs PW800G mit 16 Euro pro Jahr. Der LED-Beamer erhält die Gesamtnote 2,9 und belegt damit den elften Platz.

LED-Lampen ersetzen bei vier Beamern im Test die herkömmlichen Hochdrucklampen. Die Leuchtdioden sind langlebiger, arbeiten leiser und sparsamer und werden nicht so heiß, haben aber einen Nachteil: ihre vergleichsweise geringe Helligkeit. Für Einsätze im Freien sind sie damit kaum geeignet, die Spitzenplätze im Test belegen Modelle mit Hochdrucklampen.

Beim Bild kommen die sparsamen LEDs nicht über ein "Befriedigend" hinaus, dafür halten sie rund 30.000 Stunden. Hochdrucklampen sind nach ein paar Tausend Betriebsstunden hinüber, Ersatzlampen kosten zwischen 87 Euro (Epson) und 220 Euro (Viewsonic). Bester LED-Beamer ist LGs PF1500G, die Bildqualität wird mit 2,8 bewertet. Der beste LED-Kurzdistanzbeamer PF1000U bekommt für sein Bild die Note 3,3. 

Verzerrung und Kurzdistanz

Wichtig ist auch zu wissen, wie die Geräte mit schräger Projektion umgehen, zum Beispiel wenn der Beamer durch ein vorn untergelegtes Buch nach oben gekippt wird. Acers V7500 und die BenQ-Modelle haben verschiebbare Projektionslinsen für optische Korrekturen, andere ziehen das Bild elektronisch gerade, worunter die Qualität etwas leidet. Die Kurzdistanzprojektoren von LG und Philips korrigieren nur minimal und bekommen dafür ein "Mangelhaft".

Ihr Vorteil: Kurzdistanz-Beamer können besonders nah an der Projektionsfläche stehen, dem LG PF1000U reicht für 1,72 Meter Bilddiagonale ein Abstand von 16 Zentimetern (Langdistanzbeamer brauchen dafür rund zwei Meter Abstand). Probleme haben sie aber mit Unebenheiten, die das Bild verzerren oder abschatten. Bestes Modell für kleine Räume ist der BenQ TH682ST für 820 Euro (Gesamtnote 2,5).

Quelle: ntv.de, jwa

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