Facebook legt Plan auf Eis Whatsapp bleibt vorerst werbefrei
17.01.2020, 13:06 Uhr
Facebook verzichtet vorerst darauf, Werbung in den Statusmeldungen von Whatsapp anzuzeigen.
(Foto: dpa)
Zumindest vorerst soll es bei Whatsapp keine Werbeeinblendungen geben. Facebook hat angeblich das Team aufgelöst, das für die Umsetzung zuständig war.
Facebook verzichtet laut "The Wall Street Journal" (WSJ) vorerst darauf, in den Statusmeldungen von Whatsapp-Nutzern Werbung anzuzeigen. Insider berichteten der Zeitung, das Unternehmen habe das Team aufgelöst, das nach den besten Möglichkeiten suchen sollte, den Plan umzusetzen. Bereits geschriebener Code sei entfernt worden. Stattdessen konzentriere sich Facebook erstmal darauf, Geld über die Kommunikation zwischen Firmen und Nutzern zu verdienen. Bisher hat Whatsapp den Bericht nicht bestätigt und ganz vom Tisch ist die Status-Werbung wohl auch noch nicht. Facebook plane nach wie vor, irgendwann in den Meldungen Anzeigen zu verkaufen, schreibt das WSJ.
"Beleidigung der Intelligenz"
Facebooks Vorhaben, mit Whatsapp-Werbung Geld zu verdienen, führte vor rund eineinhalb Jahren dazu, dass Mitbegründer Jan Koum wütend das Unternehmen verließ und dabei angeblich sogar auf knapp 1,3 Milliarden Dollar verzichtete. Sein Partner Brian Acton hatte bereits im Herbst 2017 Facebook den Rücken gekehrt. Die beiden Gründer hatten seit dem Start von Whatsapp 2009 immer wieder beteuert, niemals Werbung in ihrem Messenger zuzulassen. Nutzer sollten auch nicht mit Spielen oder anderen Gimmicks zur Kasse gebeten werden, wie es bei Facebook Usus ist. Koum sagte einmal sogar, Werbung sei "eine Beleidigung der Intelligenz".
So machten es die Gründer auch beim überraschenden Verkauf an Mark Zuckerbergs Unternehmen zur Bedingung, dass Nutzer nicht mit Reklame belästigt werden. Im Interview mit Heise.de sagte Koum im Januar 2016, Facebook sei da sehr eindeutig gewesen und Zuckerberg habe mehrfach öffentlich gesagt, dass sich Whatsapp nicht über Werbung finanzieren sollte. Doch im Mai 2018 machte Facebook seinen Plan, Anzeigen in den Statusmeldungen der Nutzer zu platzieren, publik.
Quelle: ntv.de, kwe