Technik

Vergangenheit auf Achse Windows 10 erhält Zeitmaschine

Die Timeline könnte in Windows 10 für Nutzer nach dem Start der erste Anlaufpunkt werden.

Die Timeline könnte in Windows 10 für Nutzer nach dem Start der erste Anlaufpunkt werden.

(Foto: Microsoft)

Mit dem nächsten großen Update erhält Windows 10 eine spannende neue Funktion, mit der Nutzer Aktivitäten der Vergangenheit wiederfinden und fortsetzen können. Die Timeline arbeitet sogar geräteübergreifend.

Im Frühjahr erhält Windows 10 die nächste größere Aktualisierung, die auch einige neue Funktionen auf die Computer bringt. Besonders interessant ist die Timeline (Zeitachse). Microsoft wollte sie eigentlich schon im vergangenen Herbst einbauen, musste sie dann aber nochmal verschieben. Jetzt aber scheint Microsoft die Timeline im Griff zu haben und testet die Funktion bereits in aktuellen Vorab-Versionen, die Teilnehmer des Windows-Insider-Programms installieren können.

Über die Cloud überall synchron

So sieht das neue Symbol der Taskansicht aus der Nähe aus.

So sieht das neue Symbol der Taskansicht aus der Nähe aus.

(Foto: n-tv.de)

Laut Insider-Info erlaubt die Funktion Nutzern, schnell zu Inhalten zurückkehren, die sie in der Vergangenheit geöffnet haben. Das können beispielsweise Webseiten, ein Dokument, ein Artikel, eine Playlist oder eine Aufgabe sein. Wichtig dabei ist, dass das auch funktioniert, wenn eine App oder Datei geschlossen wurde. Da die Timeline über Microsofts Cloud synchronisiert wird, können vergangene Aktivitäten auch auf anderen Windows-Geräten fortgesetzt werden, auf denen ein Nutzer mit demselben Konto angemeldet ist. Mit Microsoft-Apps soll dies außerdem auf iOS- und Android-Geräten klappen.

Nutzer starten die Timeline entweder über das neue Symbol, das neben dem Suchfenster in der Taskleiste die bisherige Taskansicht ersetzt. Oder sie drücken gleichzeitig Windows- und Tab-Taste. Sie sehen dann die Aktivitäten der vergangenen Stunden und können durch den Verlauf scrollen. Ebenso kann man ein bestimmtes Datum auswählen und hier die verwendeten Programme, Dokumente, geöffneten Tabs et cetera ansehen.

In der Übersicht sieht der Nutzer eine nach Stunden gruppierte Auswahl, mit einem Klick kann man sich alle Aktivitäten eines Tages auf einmal anzeigen lassen. Über ein Lupen-Symbol ist es auch möglich, nach bestimmten Aktivitäten zu suchen. Die digitale Assistentin Cortana wird künftig ebenfalls auf die Timeline zugreifen und Nutzern beim Start gegebenenfalls die Fortsetzung von Aktivitäten vorschlagen.

Neue Datenschutz-Herausforderung

Um die Timeline verwenden zu können, müssen Nutzer akzeptieren, dass Microsoft die Aktivitäten auf dem Computer erfasst und in der Cloud speichert. Dafür gibt es in den Einstellungen jetzt den Aktivitätsverlauf. Aktuell ist dort in der Testversion Aktivitäten sammeln standardmäßig eingeschaltet. Nutzer, die nicht wollen, dass Microsoft Daten für die Timeline aufzeichnet, können dies abschalten und einen bisher gespeicherten Verlauf löschen. In der fertigen Version dürfte Microsoft zumindest in Europa wohl aus dem Opt-out- ein Opt-in-Modell machen, um weiteren Ärger mit Datenschutzbehörden zu vermeiden.

Bisher werden nur Aktivitäten aus Microsoft-Apps in die Timeline aufgenommen. Das Unternehmen hofft allerdings, dass Entwickler ihre Anwendungen ebenfalls für die Timeline anpassen. "Dr. Windows" schätzt, dass ein künftiger Erfolg der Funktion stark davon abhängt, wie viele Apps künftig damit kompatibel sein werden.

Quelle: ntv.de

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