Ärmelkanal

Der Slum von Calais ist ein Symbol für vieles, das in der Flüchtlingskrise falsch läuft. Nun will Frankreich das menschenunwürdige Lager beseitigen und Tausende Menschen auf das ganze Land verteilen. Ein Kraftakt mit politischem Risiko.

Präsident Hollande verspricht bei einem Besuch in Calais, den "Dschungel von Calais" zu schließen. Noch vor dem Winter soll geräumt werden. Die Opposition warnt nun davor, dass im ganzen Land kleine Elendcamps entstehen könnten.

Seit Jahren campieren Tausende Flüchtlinge in einem Lager bei Calais. Sie versuchen, auf Lastwagen oder Fähren über den Ärmelkanal nach Großbritannien zu kommen. Einige versuchen jetzt schwimmend auf Fähren zu gelangen.

Mit 57 Kilometern Länge ist der St.-Gotthard-Tunnel der längste unter den Eisenbahntunneln. Die Schweizer sind stolz auf dieses Bauwerk der Superlative, denn damit übertrumpfen sie sogar den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal.

Tausende Flüchtlinge leben unter erbärmlichen Bedingungen im nordfranzösischen Calais, weil sie nicht nach Großbritannien dürfen. Ein Gericht erlaubt den Behörden jetzt teilweise die Räumung des Lagers. Hilfsorganisation warnen vor den Folgen.

In der Nacht werden vier Flüchtlinge bei der Überquerung des Ärmelkanals gerettet. Durch einen Sturm wären sie beinahe gestorben. Weil die Überquerung des Kanals so gefährlich ist, kommt es selten vor. Doch die Polizei befürchtet mehr solcher Versuche.

Mit aller Macht versuchen dutzende Flüchtlinge am Morgen von Nordfrankreich nach Großbritannien zu gelangen. Sie stürmen den Tunnel unter dem Ärmelkanal, was vor allem für die Reisenden Konsequenzen hat.

Tausende Flüchtlinge wollen vom französischen Calais aus nach Großbritannien. Sie nehmen sogar den eigenen Tod in Kauf. Doch was zieht sie aus dem sicheren Frankreich auf die andere Seite des Ärmelkanals? Von Solveig Bach

• Bilderserie Das Flüchtlingselend von Calais

Wieder stirbt ein Flüchtling bei der Durchquerung des Ärmelkanals. Politiker in Großbritannien und Frankreich wollen das Drama an der Meerenge zwischen den beiden Staaten nun hart bekämpfen. Tausende wollen durch das Nadelör Eurotunnel.

Täglich versuchen Flüchtlinge, sich in Züge zu schmuggeln, die unter dem Ärmelkanal fahren. Das führt immer wieder zu tragischen Todesfällen und zur hohen Kosten für den Tunnel-Betreiber. Das will das Unternehmen nicht allein bezahlen.