Agrarpolitik

Mehr Dürren, weniger Ernte: Viele landwirtschaftliche Produkte, die wir konsumieren, stammen aus fernen Ländern. Zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel bedroht die Ernten dort - die Folgen bekommen auch wir zu spüren. Kaffee, Kakao, Zuckerrohr, Palmöl und Soja sind am stärksten klimagefährdet.

In der Legehennenzucht werden jährlich viele Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet. Der Bundestag setzt dieser Praxis ein Ende, stattdessen sollen männliche Küken in verarbeitenden Betrieben künftig gar nicht erst schlüpfen.

So stark war der Preisanstieg lange nicht: Vor allem wegen der großen Nachfrage kosten Getreide, Gemüse und Obst deutlich mehr als vor einem Jahr. Für Obst muss man sogar fast 30 Prozent mehr hinlegen. Tierische Produkte hingegen sind auch wegen Corona weniger gefragt und daher billiger.

Es geht um Milliarden Euro: Ab 2023 sollen die Gelder aus dem EU-Agrarhaushalt neu verteilt werden. Unter den deutschen Landwirtschaftsministern herrscht darüber Streit. Auch im zweiten Anlauf und einer elfstündigen Sondersitzung einigen sie sich nicht. Für Ärger sorgen Klima- und Umweltschutz.

"Unsere Wälder sind krank." Das ist das Fazit der Bundesagrarministerin bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts. Die aktuellen Befunde gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebung 1984. Grünen-Fraktionschef Hofreiter wirft Klöckner vor: "Sie lässt unsere Wälder sterben."

• Video Fast alle deutschen Bäume sind krank

Die Weltbevölkerung wächst und wächst, der Bedarf an Nahrung damit auch - umso dramatischer der Umstand, dass große Mengen an fruchtbarem Boden verloren gehen. Der Ackerbau entzieht sich selbst eine wichtige Grundlage: Er fördert die Bodenerosion auf riesigen Flächen. Doch es gibt Abhilfe.

Ungeachtet der heftigen Proteste der Landwirte hat das Kabinett die Naturschutz-Novelle auf den Weg gebracht. Im Kern geht es um einen besseren Schutz der Insekten. Landwirte kritisieren die Eingriffe indes als "grottenfalsch".

Eine junge SPD-Politikerin kritisiert Bundesagrarministerin Klöckner in einem Tweet. Klöckners Team antwortet prompt: Allerdings mit offensichtlich internen Überlegungen zum Umgang mit der Kritikerin. Und erreicht damit, was es eben nicht erreichen wollte.

Die Bundesländer müssen eine gemeinsame Linie für die Europäische Agrarpolitik finden. Satte elf Stunden konferieren die zuständigen Minister. Am Ende sind die Beteiligten zwar zermürbt, aber sich kein Stück näher gekommen. Dabei drängt die Zeit.

Dass Supermärkte an Butter und Milch verdienen, während die Erzeuger leer ausgehen, erregt zunehmend den Zorn der Landwirte. Nach Traktor-Blockaden vor mehreren Zentrallagern machen Aldi und Lidl nun Zugeständnisse. So sollen einzelne Produkte künftig nur noch von deutschen Bauern eingekauft werden.