Aleppo

"Eklatante Verstöße gegen das Völkerrecht" sieht die Bundesregierung in Aleppo. Nach dem Ultimatum der USA an Russland telefonieren Bundeskanzlerin Merkel und Außenminister Steinmeier mit Moskau und Washington. Die Worte sind deutlich.

Eine neue Waffenruhe in Syrien ist nur möglich, wenn sich Russland und die USA einigen. Stattdessen machen sich beide Seiten gegenseitig Vorwürfe. Derweil wird in und um Aleppo weiter gekämpft. Sowohl Regime als auch Rebellen melden Erfolge.

Nach dem angedrohten Abbruch der Syrien-Gespräche verschärft sich der Ton zwischen den USA und Russland weiter. Berichte über mögliche US-Waffenexporte kontert Russland mit heftiger Kritik - und stellt klar, dass es keine einwöchige Waffenruhe geben wird.

Washington wirft Assad und seinem Verbündeten Russland die bewusste Zerstörung der zivilen Infrastruktur im syrischen Aleppo vor - und prüft Insidern zufolge nun neue militärische Optionen. Einen US-Militärschlag schloss Obama bisher jedoch aus.

Die Bomben auf Krankenhäuser in Aleppo sind Thema im UN-Sicherheitsrat. Generalsekretär Ban nennt die Luftangriffe bewusste Kriegsverbrechen. In der umkämpften Stadt gehe es schlimmer zu als im Schlachthof.

US-Außenminister Kerry warnt seinen russischen Kollegen Lawrow am Telefon: Sollte Moskau die Angriffe auf Aleppo weiter unterstützen, brächen die Vereinigten Staaten die Syrien-Gespräche ab.

• Vorwurf bewusster Kriegsverbrechen Ban: Aleppo schlimmer als Schlachthof

UN-Generalsekretär Ban nennt Assads Offensive in Aleppo "eiskalte militärische Eskalation". Der Chef der syrischen Weißhelme befürchtet Massaker an der Zivilbevölkerung und sagt: Die Stadt hält noch maximal einen Monat durch.

Im syrischen Aleppo droht die medizinische Versorgung nach dem Luftangriff auf eines der letzten Krankenhäuser im Osten der Stadt zusammenzubrechen: Doch der Ruf nach humanitären Korridoren für die Zivilisten verhallt erneut. Das Sterben geht weiter.

Weiterer Rückschlag für die Rebellen in Aleppo: Der syrischen Armee gelingt die Einnahme des Stadtviertels Farafira. Die Truppen von Machthaber Assad führen derzeit eine Bodenoffensive durch. Die Lage in Ost-Aleppo wird immer dramatischer.

Der Geruch des Todes sei allgegenwärtig, sagen sie im geschundenen Aleppo. Bunkerbrechende Raketen und Brandbomben zielen auf die eingekesselten Zivilisten in der Stadt. Die Welt schaut der gnadenlosen Gewalt ohnmächtig zu.