Berlinale

Die diesjährige Berlinale hält einige Überraschungen parat. So begeben sich nicht nur fünf deutsche Produktionen ins Rennen um den begehrten Goldenen Bären. Zusätzlich feiert auch eine viel beachtete Doku ihre Weltpremiere: Sean Penns "Superpower" über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Gerade wirft ein Interview mit Boris Becker seine Schatten voraus. Nun gibt es auch schon die nächsten Neuigkeiten aus dem Umfeld des eben erst aus dem Gefängnis entlassenen Ex-Tennisstars. Im Februar soll er mit einer Doku über sich im Gepäck zur Berlinale anreisen.

Als Bella Swan in den "Twilight"-Filmen wird Kristen Stewart einst zur Teenie-Ikone. Rund zehn Jahre später ist die US-Schauspielerin nun auch reif, ganz und gar erwachsene Aufgaben zu übernehmen, zum Beispiel bei den bevorstehenden Filmfestspielen in Berlin.

"ET", "Indiana Jones" oder "Jurassic Park": Seit 60 Jahren begeistert Hollywood-Regisseur Steven Spielberg große und kleine Filmfans auf der ganzen Welt mit einzigartigen Geschichten auf der Leinwand. Im Februar soll er deshalb den Ehrenpreis der Filmfestspiele erhalten.

Binnen einer Woche werden im Iran drei Filmemacher festgenommen. Einer von ihnen ist Berlinale-Gewinner Jafar Panahi, der 2015 mit seinem Film "Taxi Teheran" internationale Erfolge feierte. Wegen "Propaganda gegen das Regime" war der Regisseur bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.

In ihrer Rolle als Mutter des lange Zeit in Guantánamo inhaftierten Murat Kurnaz kann Meltem Kaptan die Berlinale-Jury überzeugen. Die Comedienne aus Köln gewinnt den wichtigsten Schauspielpreis des Festivals. Der Goldene Bär geht in diesem Jahr nach Spanien.

Eigentlich soll Isabelle Huppert auf der Berlinale den Goldenen Ehrenbären verliehen bekommen. Geplant ist, dass die französische Schauspielerin dafür persönlich anreist. Daraus wird nun nichts, denn die 68-Jährige ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Für die deutsche Kinobranche ist die Berlinale immer die einmalige Chance gewesen, sich Sichtbarkeit zu verschaffen. Im ungleichen Kampf mit Cannes und Venedig hat sich Berlin stets auf einen ganz besonderen Trumpf verlassen. Doch unter Corona-Bedingungen kann der kaum ausgespielt werden. Von Lutz Meier

Masken, Coronatests, Sicherheitsabstand: Passt das zum roten Teppich der Berlinale? Es muss. Und die Veranstalter sind erleichtert, als es mit Abstrichen endlich losgeht. Eines der größten Filmfestivals der Welt startet tapfer durch die Omikron-Welle. Der Auftaktfilm huldigt dem großen Rainer Werner Fassbinder.

Die 72. Berlinale will kein Corona-Filmfest sein - und ist es irgendwie doch. Nicht wegen der Debatten über das Stattfinden des Festivals, sondern weil viele Filme Erfahrungen der vergangenen zwei Jahre spiegeln: Isolation, den Blick nach innen, die Flucht aufs Land. Von Nadine Emmerich