Zu Beginn der zweiten Woche der neuerlichen Corona-Beschränkungen sind die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen noch nicht messbar. Und innerhalb der CDU gibt es kaum Hoffnung auf eine schnelle Lockerung. Kanzlerin Merkel hält sogar den Weg in die andere Richtung für denkbar.
Friedrich Merz würde mit Donald Trump "schon klarkommen". Mit dieser Aussage sorgt er in CDU-Reihen für Unruhe. Sein Gegenkandidat um den Parteivorsitz, Armin Laschet, rät ihm zur Zurückhaltung.
Norbert Röttgen will nicht nur CDU-Vorsitzender werden, er ist auch führender Außenpolitiker der Union im Bundestag. Als solcher begrüßt er die Zurückhaltung der Bundesregierung zum US-Wahlkampf - hat aber selbst eine klare Meinung zu Trumps Verhalten.
Eine politische Wahl zu verlieren, hinterlässt Spuren. Davon können sowohl Olaf Scholz als auch Friedrich Merz ein Lied singen. Merz' Rückzug aus dem Parteigeschehen nach dessen Niederlage um den CDU-Vorsitz ringt dem Finanzminister wenig Verständnis ab.
Die Beteiligung mau - das Votum deutlich: An der Befragung des CDU-Nachwuchses zum künftigen Parteichef nimmt nur jeder Fünfte teil. Von denen allerdings spricht sich die Mehrheit für Merz an der Spitze aus. Konkurrent Laschet holt sich eine blutige Nase.
War es das Gekeile von Merz oder die öffentliche Ermahnung von Parteichefin Kramp-Karrenbauer? Die drei Bewerber um den CDU-Vorsitz haben sich nun darauf geeinigt, dass die neue Parteiführung im Januar gewählt wird - egal ob bei einem Präsenzparteitag oder digital.
In der CDU tun sich seit der Absage des Parteitags Gräben auf. Dagegen stemmt sich Parteichefin Kramp-Karrenbauer. Öffentlich mahnt sie die Kandidaten zur Zurückhaltung. Gehe es so weiter, könnten alle das Nachsehen haben und jemand ganz anderes triumphieren.
Die intensiv geführten Debatten über die Corona-Politik wirken sich kaum auf die Parteipräferenzen der Bundesbürger aus. CDU und CSU verlieren nach dem Streit um die Parteitagsverschiebung einen Prozentpunkt, genau wie die Grünen. Die AfD ist erstmals seit April zweistellig.
Der Parteitag im Dezember - abgesagt. Die Entscheidung über den CDU-Vorsitz - verschoben. Allerdings wächst der Druck in der Partei hin zu einer raschen Entscheidung. Unions-Fraktionschef Brinkhaus fordert diese "so schnell wie möglich". Selbst die SPD wird ungeduldig.