Flüchtlingspolitik

Die EU will Schleuser-Schiffe im Mittelmeer aufbringen, zerstören und die Menschenhändler festnehmen. Kriegsschiffe, U-Boote, sogar ein Flugzeugträger sollen zum Einsatz kommen. Athen weist auf einen grundlegenden Fehler in den Plänen hin.

Seit Monaten ringt Europa um eine Einigung zur gerechten Verteilung von Flüchtlingen - bisher ergebnislos. Ungarn macht indes Nägel mit Köpfen und bewertet einen illegalen Grenzübertritt als Straftat. In Deutschland diskutiert die Politik noch über die nun eingeführten vorübergehenden Grenzkontrollen. Ein "Plan B" soll her.

Wieder keine Einigung in Brüssel: Zwar wolle man Flüchtlinge grundsätzlich auf mehrere Staaten umverteilen, aber wer wie viele nimmt, bleibt weiter heftig umstritten. Die Debatten der EU-Innenminister werden im Oktober fortgeführt.

Deutschland führt Kontrollen an der Grenze zu Österreich ein. Welche Grenzen kontrolliert werden, wie lange und was dahinter steckt - n-tv.de beantwortet die wichtigen Fragen. Von Malte Baumberger

Die Grenzkontrollen in Deutschland lösen einen Domino-Effekt aus. Österreich zieht nach und ruft das Bundesheer zur Hilfe. Nur eines tun die Kontrollen nicht: etwas Fundamentales am Aufnahmesystem ändern. Von Christian Bartlau, Wien

In der CDU erarbeitet eine Arbeitsgruppe Vorschläge für ein Einwanderungsgesetz. Doch in der Union gibt es gewichtige Stimmen dagegen. Doch im Vorstand setzen sich die Befürworter durch. Nun muss der Parteitag entscheiden.

"Wir schaffen das", sagte Merkel vor zwei Wochen. Mittlerweile ist klar, dass sie es nicht geschafft hat: Die Bundeskanzlerin hat ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik nicht durchgehalten. Das Land der offenen Arme macht seine Grenzen dicht. Von Hubertus Volmer

• Video Deutschland schaltet mit Grenzkontrollen in Krisenmodus

In wenigen Stunden betrachtet Ungarn Grenzübertritte nicht länger als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat. Tausende Flüchtlinge drängen bis dahin aus Serbien ins Nachbarland - und nach Österreich. Auch Tschechien, die Slowakei und Sachsen sind alarmiert.

Hin und Her in der Flüchtlingspolitik: Erst breitet Bundeskanzlerin Merkel die Arme aus, nun kontrolliert Deutschland wieder seine Grenzen. Berlins politische Drohung kommt nicht von ungefähr. Nur so kann Europa bestehen. Ein Kommentar von Roland Peters

Die Prognose des Innenministers hat für die SPD nur wenige Wochen Bestand: Es werden wohl deutlich mehr als die 800.000 erwarteten Flüchtlinge in diesem Jahr. Einmal mehr ruft die SPD nach einer europäischen Lösung.