Gazastreifen

Das Ende der Hamas sei nah, ist sich der israelische Ministerpräsident Netanjahu sicher. Zahlreiche Terroristen hätten in den vergangenen Tagen kapituliert, sagt er und ruft die verbliebenen Kämpfer auf, ihrem Beispiel zu folgen. Einem Sprecher der Islamisten zufolge denkt die Hamas aber nicht ans Aufgeben.

Die heftigen Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der Hamas im Gazastreifen treiben Hunderttausende Palästinenser in die Flucht. Die Flüchtlingsorganisation der UN sieht darin den ersten Schritt eines Kriegsverbrechens der Israelis realisiert. Eine Reaktion aus Jerusalem kommt prompt.

Die Stadt Chan Junis im südlichen Teil des Gazastreifen ist bereits umstellt. Nun ist klar, dass es die israelische Armee offenbar auf den Hamas-Führer Jihia al-Sinwar abgesehen hat. Als Planer des Massakers in Israel vom 7. Oktober steht er ganz oben auf der Abschussliste.

Die Menschen im Gazastreifen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen - die leistet das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen. Doch das wird zusehends schwieriger. Der Leiter des Berliner Büros erklärt in Dubai, wie schwierig die Lage ist.

Ein deutscher Neurochirurg und seine Familie können den Gazastreifen nicht verlassen, obwohl Ausländer eigentlich ausreisen dürfen. Der Grund: eine Namensgleichheit. Der Arzt, seine Frau und die Kinder sind mitten im Kriegsgebiet gefangen. Von Philip Altrock und Josef Schufani

Dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen keinen Waffenstillstand in Gaza fordert, löst Proteste aus - von Hilfsorganisationen und dem Iran. Ausschlaggebend war ein Veto der USA. Doch auch die deutsche Außenministerin stellt sich gegen die Pläne.

Die Lage der Zivilisten im Gazastreifen ist verzweifelt. Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen mit einem Resolutionsentwurf vor dem UN-Sicherheitsrat einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg durchsetzen. Dieser scheitert am Veto der USA. Er habe "nichts mit der Realität zu tun."

Aufgrund des Krieges im Gazastreifen landen etwa 200 Palästinenser, die für deutsche Organisationen arbeiten, in Ägypten. Etwa die Hälfte von ihnen darf einem Bericht zufolge aber nicht weiter in die Bundesrepublik reisen. Grund sind Sicherheitsbedenken.

Kurz nach dem Massaker der Hamas in Israel gerät eine Gruppe von Journalisten unter Beschuss - ein Videoreporter kommt ums Leben. Recherchen ergeben später, dass ein israelisches Geschoss für seinen Tod verantwortlich ist. Die israelischen Streitkräfte versuchen, den Vorfall zu erklären.

Der Ton, den führende US-Politiker gegenüber Israel anschlagen, wird rauer. Außenminister Blinken fordert zum wiederholten Male zum Schutz von Zivilisten auf. Auch Präsident Biden bekräftigt das Thema gegenüber Regierungschef Netanjahu. Es geht vor allem um die Sicherheitszonen.