Grenzkontrollen

Seit Montag werden auf der Suche nach illegalen Flüchtlingen in Dänemark wieder Grenzen kontrolliert. Sollte die Zahl nicht sinken, droht die Regierung mit einer erneuten Verschärfung - die Deutsche Bahn wäre Leidtragende.

Die schwedische Regierung lagert den Grenzschutz an Verkehrsbetriebe aus, um Flüchtlinge effektiver an der Einreise zu hindern. Mit Protest gegen diese Praxis ist aus dem Rest Europas trotzdem kaum zu rechnen. Von Issio Ehrich

• Land unter Zugzwang Dänemark macht seine Grenze dicht
• Bilanz für 2015 Fast 1,1 Millionen Flüchtlinge registriert

Skandinavien macht seine Grenzen ein Stück weit dichter. Schweden beginnt am Morgen mit der Kontrolle der Einreisenden. Dänemark zieht wenig später nach. Beide Länder wollen so den Zuzug von Flüchtlingen eindämmen.

Kein Land in der EU nimmt gemessen an der Zahl der Einwohner mehr Flüchtlinge auf. Doch inzwischen ist Schweden an der Grenze der Leistungsfähigkeit. Mit Beginn der neuen Woche werden an den Grenzen zu Dänemark wieder Ausweise kontrolliert.

Zum Ende der Weihnachtsferien dürften viele Urlauber an den deutschen Grenzen wieder im Stau stehen - wegen der Grenzkontrollen. Bayerns Innenminister Herrmann dämpft Hoffnungen auf deren schnelles Ende.

Der bayrische Innenminister findet den Grenzschutz der Bundespolizei zu lasch und würde die Grenzen des Freistaates gerne von den landeseigenen Einheiten kontrollieren lassen. Eine deutliche Absage für den Vorstoß kommt nicht nur vom Bund selbst.

• Video Bayern will Grenzen selbst kontrollieren

Die bayerische Landesregierung möchte gern jede Person kontrollieren, die die Grenze zum Freistaat passiert. Die Bundespolizei schafft das nicht, lässt aber auch die Bayern nicht ran. Das missfällt Innenminister Herrmann.

Im Dezember hat sich die Zahl der nach Deutschland fliehenden Menschen im Vergleich zum Vormonat mehr als halbiert. Die Gründe für den Rückgang liegen neben dem Wetter auch in der neuen Außenpolitik der EU.

• Video Zahl der Abschiebungen aus Deutschland steigt deutlich

Der mutmaßliche Attentäter von Paris, Salah Abdeslam, entkommt der Polizei einem Bericht zufolge durch einen Trick. Nach den Anschlägen versteckt er sich demnach in Molenbeek. Komplizen schmuggeln ihn kurz vor einer Razzia aus dem Haus.

Eigentlich gibt es innerhalb des Schengenraums keine Grenzkontrollen. Angesichts der wachsenden Terrorgefahr soll das aber nicht so bleiben. Dazu möchte die EU-Kommission die Schengen-Regeln ändern.

• Umstrittener Kommissions-Entwurf Brüssel will Staaten zu Grenzschutz zwingen